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Liebe heilt die Seele

3. Teil zu "Magie des Blutes" und "Rache und Vetrauen"
von

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Der Fluch

Es war soweit, sie hatten es geschafft, nach 7 bzw. 8 langen Jahren hatten sie ihre magische Ausbildung beendet und heute war der große Tag. Sie hatten nicht nur in der Zeit einen Krieg überlebt und gesiegt, sondern auch noch so viele andere Abenteuer erlebt, die sie zu dem gemacht hatten was sie heute waren, junge Zauberer und Hexen denen die Welt offen stand. So strahlten alle unter der strahlend blauen Hallendecke von Hogwarts und warteten darauf ihre Zeugnisse zu erhalten wollten diesen Freudentag gebührend feiern.

Sie hatten die letzten Tage in Hogwarts überraschend gelöst und beschwing verbracht, unter Anbetracht dessen was sie durchlebt hatten und noch vor sich hatten, war dies ein Wunder, doch sie wollten sich diese aufregende Zeit einfach nicht vermiesen lassen und die riesen Last, das Lucius sie bedrohte, war außerdem von ihnen genommen.
 

Als die herrlichen aber auch stressenden letzten Tage in der Schule vorbei waren, sie sich alle mit großem Herzschmerz und sowohl mit einem lachenden, als auch mit einem weinenden Auge voneinander verabschiedet hatten, mit dem Versprechen sich bald wieder zu sehen, kehrten Hermione und Draco in ihr kleines Cottage zurück. Sie genossen die ersten Tage alleine für sich, waren glücklich, dass sie die Wirren des letzten Jahres so gut überstanden hatten und Draco schaffte es immer mehr sich mit der Zukunft seiner Tochter auseinander zu setzten, musste dies auch tun, denn sie hatten noch einen großen Schritt zu wagen, den Fluch zu brechen, bevor sie unbeschwert allem entgegen sehen konnten.
 

Ihre Vorbereitungen dafür hatten sie abgeschlossen, das Ritual, der Zauber, den sie ausführen mussten stand und sie hatten die Runen gelernt und wenn Hermione sich stark genug fühlen würde es durch zu führen, sollte es los gehen.
 

Nach einigen Tagen der Ruhe und Einkehr in ihren eigenen Vier Wänden beschlossen sie schließlich das Manor und den Tempel auf zu suchen um diesen letzten Schritt zu tun. Sie informierten Severus und Narzissa darüber was sie vor hatten, dann begaben sie sich gemeinsam durch die zwei Portale in den Tempel und bereiteten sich vor den Fluch endgültig zu brechen.
 

Es herrschte eine eigenartig angespannte Stimmung zwischen Sorge, Vorfreude und neugieriger Erregung, weil sie nicht wussten was auf sie zu kam. Ihnen war klar, sie würden kämpfen müssen, es könnte sehr knapp werden und sie würden beide alles geben müssen, aber sie waren zuversichtlich, dass sie Erfolg haben würden. Sie hatten Narzissa und Severus gebeten sie nicht zu begleiten, wollten sie sich doch keine Sorgen darum machen müssen, dass einer von ihnen verletzt werden könnte. Auch wussten sie nicht wie die Ahnen reagieren würden, aber sie mussten riskieren das diese starke Gegenwehr zeigten, denn das sie mächtig waren, war ihnen klar, schließlich waren sie in der Lage einen Zauberer oder eine Hexe zu töten, die gegen den Fluch verstieß.
 

Sie standen einander gegenüber, hielten beide in der Rechten ihren Zauberstab, in der Linken einen kleinen, scharfen Dolch und zwischen ihnen war der Altar der Ahnen. Gefangen von dem Moment und dem Großen was sie gleich tun wollten, sahen sie sich tief in die Augen und Draco wisperte: „Willst du das wirklich tun? Ich würde ohne mit der Wimper zu zucken dies hier alles aufgeben für eurer Wohl!“
 

Er wusste, sie mussten es tun, aber die drohende Gefahr, die das was sie gleich tun würden auch bedeutet, ließ ihn über andere Lösungen wieder nachdenken, die sie schon längst verworfen hatten, weil sie nicht sicher sein konnten das ihre Rose dann sicher sein würde. Sie nickte bestimmt und antwortete, genau so leise: „Ich weiß, aber das solltest du nicht tun, dies ist die Geschichte deiner Familie. Ich bin die, wir sind die, die die Möglichkeit haben alle zu befreien die nach uns kommen, das müssen wir tun und ich will, das unsere Tochter sehen kann, wo ihre Vorfahren her kamen, das sie das Manor betreten kann. Wir tun das für unsere Familie, sie soll frei sein! Sie soll leben und ich will sie nicht mit der Angst zur Welt bringen, das die Ahnen sie oder uns strafen könnten.“ „Ich liebe dich!“, war Dracos einzige Antwort, bevor er seinen Zauberstab auf den Altar vor sich legte, worauf Hermione es ihm nach tat. Sie sahen sich wieder, diesmal entschlossen an, dies hier taten sie für das Wohl ihrer Tochter, das die Ahnen sie niemals würden erreichen können, das sie leben würde, auch wenn sie eine Squib war.
 

In der Familie Malfoy überlebte niemand, der keine Magie hatte, jedenfalls nicht, solange er die altehrwürdigen Ländereien der Familie, des Sitzes des Familiengründers, betrat. In diesen Hallen und dem Grund und Boden steckte so unglaublich viel Magie, auch wenn es viel grausame Magie in Hermiones Augen war, so war dies doch ein Ort, der sie faszinierte, vor allem nachdem sie die beeindruckende Bibliothek gesehen hatte. Sie wollte nicht nur, dass ihre Tochter lebte, sondern sie wollte auch, das sie wusste wo sie her kam, das sie diese riesige Bibliothek nutzten konnte. Sie wollte das sie ihr Erbe würde antreten können, da die Wahrscheinlichkeit das Roses Kinder, sollte sie mal welche haben, wieder magisch wären, sehr hoch war, wie ihnen sowohl die Heiler wie auch Severus versichert hatten, ihre Tochter würde an ihre Nachfahren die Magie weitergeben.
 

Doch das wichtigste war, das sie leben würde, niemand wusste wie weit der Einfluss der Ahnen wirklich reichte, warum Jonathan es geschafft hatte, das alles waren nur Spekulationen und nach allem was sie durchgemacht hatten, würden sie erst recht kein Risiko eingehen das Rose auch nur annähernd in Gefahr geriet. Diese Geißel, die die Familie, ihre Familie beherrschte, musste vernichtet werden und so nickte sie nochmal entschlossen, bevor sie und Draco je ihre recht Hand um die Klinge des kleinen Dolches schlossen und diesen mit einem Ruck durch die Hand zogen.
 

Ganz kurz verzogen beide schmerzlich das Gesicht, aber wirklich nur einen Augenblick, dann sahen sie sich wieder entschlossen an. Hermione war die, die dieses Ritual führen würde, sie war das wirkliche Gründerblut, Draco würde nur helfen, seine Magie geben, sie unterstützen und ihre Macht noch verstärken, sodass sie auf jeden Fall Erfolg haben würde.
 

Konzentriert begann Hermione, die mit dem Rücken zu den großen Löwenstatuen stand, die sie und Draco darstellten und sie so den Altar und die riesige Halle vor sich hatte, mit dem Ritual. In jede Rune, die den Schutzzauber hielt und aus dem er gewoben war, in den Altar magisch gefräst waren, ein paar Tropfen Blut zu geben und Draco tat es ihr gleich. Die ganze Altarplatte war mit Runen übersät und Hermione musste sich sehr konzentrieren das sie keine ausließ, zwischendurch musste sie sogar noch mal dafür sorgen, dass sich der Schnitt nicht schloss, weiter Blut floss. Sie arbeiteten schweigend, Draco gab immer erst sein Blut dazu, wenn Hermione ihres gegeben hatte.
 

Es dauerte lange, viele Minuten bis sie endlich die mehr als 20 Runen mit Blut betröpfelt hatten. Hermione nickte zufrieden, kurz, sah Draco an und auch dieser Nickte, flüsterte ehrfürchtig, mit derselben Ehrfurcht, die auch sie fühlte: „Tun wir es!“
 

Sie erneuerten den Schnitt in ihren Händen ein drittes Mal, pressten kurz jeder seine Hand zu einer Faust zusammen, so dass das Blut floss. Entschlossen streckte Draco seine Zauberstab Hand mit dem tiefen, blutenden Schnitt vor, hielt aber weiter mit ihr auch seinen Stab genauso tat es Hermione. Sie ergriff schließlich tief durchatmend seine Hand, während ihr Zauberstab weiter in ihrer Hand lag, nun ihren Arm verlängerte, sodass er an seinem Unterarm lag, genauso fühlte sie seinen Zauberstab an ihrem Arm. Sie sahen sich kurz tief in die Augen, dann schlossen sie sie beide und begannen tief durch zu atmen, in sich zu gehen und sich zu konzentrieren. Sie tauchten tief in die Magie ein, fühlten wie sie floss, spürten, dass sie durch den Griff, den sie gerade teilten, die Magie verstärkten, das die Verbindung stärker war als sonst und die Magie strömte, sie so stark war, dass sie fast mit Händen zu greifen war. Hermione spürte aber auch jetzt besonders bewusst, dass sie nicht mehr die starke Magie spürte, die sie von Rose noch vor Monaten gespürt hatte, das sie zwar da war, aber sie fühlte keine Magie von ihr, denn sie in ihr war verstummt. Sie schob die Gedanken an diesen traurigen Umstand ganz weit von sich, denn mit ihnen im Kopf konnte sie sich nicht entspannen. Ganz kurz fühlte sie, wie sich auch Draco versteifte als sie spürte wie magielos Rose nun war, das da eigentlich nichts mehr war, aber er bekam nur ihre Gefühle und Gedanken mit, konnte nicht selber fühlen das Rose keine Magie mehr hatte.
 

Er schaffte es aber Hermiones schlechte Gefühle und seine eigenen Gedanken von sich zu schieben, genau wie Hermione. Fast synchron atmeten sie tief durch, dann tauchten sie weiter ein. Hermione fühlte deutlich, wie zwischen ihnen die Magie zu fließen begann, das sie ihre Magie verbanden, mächtiger wurden als sie es je gewesen waren, denn niemals zuvor hatten sie so konsequent und ohne Barrieren zugelassen das sich ihre Magie eins wurde. Severus warnte sie immer davor dies zu tun, weil sie nicht wussten welche Auswirkungen es auf Rose hatte, weil sie nicht wussten was es mit ihnen machte, aber diesmal musste es sein. Sie wollten nicht riskieren, das Hermiones Versuch den Fluch zu brechen schief ging, weil sie nicht genug Macht gegen Hyperon hatte, nicht genug Macht gegen die Ahnen. Draco wusste, nun übernahm Hermione die Führung, sie würde seine Magie nutzten, aber er wusste auch, sie würde nichts tun, was ihn in Gefahr bringen würde, seine Magie würde sie nutzten um stärker zu sein aber nur so viel er geben konnte und er würde ihr helfen, wenn sie es brauchen würde.
 

Sie öffneten wieder die Augen, sahen sich fasziniert an, denn so eine Einigkeit hatten selbst sie noch nie erlebt, es war ein berauschendes Gefühl der Stärke und der Macht das durch sie hindurchfloss. Hermione hatte das Gefühl, das sie als eine Person dachten, fühlten, agierten und eins waren. Severus hatte vermutet, das, wenn sie ihr Blut erneut verbanden, sich tief konzentrierten und es wirklich zuließen, ihre Verbindung vielleicht so tief werden könnte, aber er hatte sie davor gewarnt, dass sie die Verbindung eventuell nicht mehr trennen könnten oder das es die Gefahr barg, das Hermione unabsichtlich Dracos Magie vollkommen aufbrauchte bei dem Zauber und weder er noch sie dagegen etwas tun konnte. Wenn sie die Kontrolle verlieren würden, das war ihnen klar, würde das ihren Tod bedeuten.
 

Sie ließen sich bewusst darauf ein, Hermione genoss es kurz diese innige Verbundenheit zu spüren. Fragend hob sie eine Augenbraue, als sie einen kurzen Anflug von Sorge von ihm spürte, doch als sie darauf in ihren Gedanken hörte „Rose“, war ihr klar, er war besorgt, weil er zum ersten mal fühlte wie anders sich Rose nun anfühlte, das da nichts mehr war. Sie hatte vor dem Ereignis deutlich Roses Magie spüren können und nun war da einfach nichts mehr. Doch auch er schaffte es sich davon nicht ablenken zu lassen, auch wenn es schwerer war das was er jetzt gefühlt hatte von sich zu schrieben als die einfachen Gedanken an Rose, die er und sie zuvor gehabt hatten.
 

Zuvor hatte er nicht so deutlich spüren können wie magielos Rose war, hatte nur Hermiones Gefühle dazu erfassen können, doch jetzt spürte er es selber, was nochmal etwas ganz anderes war.

Sie brauchten keine äußerlichen Zeichen um zu wissen, jetzt ging es los. Er spürte deutlich, wie Hermione begann die Magie zu steuern, zu sammeln, wie sie alles nutzte was sie geben konnte, aber seine noch unangetastet ließ. Dann begann sie leise, aber deutlich die Worte zu intonieren, die den Zauber auslösten, fing an nach und nach jede Rune zu sprechen, die sie mit Blut getränkt hatten. Dracos Blick ging kurz von ihr zum Altar und er sah, immer wenn sie eine Rune sprach schien der steinerne Altar darunter durchlässig zu werden. Das Blut, das bisher in den feinen Rillen geruht hatte, die die Runen bildeten, versickerte förmlich, wurde aufgesogen und war nicht mehr zu sehen.
 

Wie gebannt verfolgte er dies, sah, wie das Blut in der letzten Rune verschwand, als Hermione diese aussprach, dann begann sie erneut mit noch mehr Einsatz ihrer Magie. Draco spürte, wie sie die Kraft kanalisierte, wie sie aus den Spitzten ihrer Zauberstäbe floss und sah wie nun jede Rune, deren Gegenteil sie jetzt aussprach, von einem weißen, sanften Strahl getroffen wurde. Das helle Licht hüllte die Runen auf dem Altar ein, während die gegenteilige Entsprechung jeder Rune in der Luft flirrend und leuchtend im selben Licht entstand und diese dann in den Altar eindrangen. Er fühlte geradezu, wie sich die Magie aufstaute, wie etwas Großes geschah und sich aufbaute. Als die letzte Rune diesmal verklungen war, spürte er, das sich etwas unbeschreibliches tat, er sah, das um sie herum langsam, neblig wabernd die Ahnen auftauchten, alle!
 

Zu seinem Entsetzten erkannte er sogar seinen Vater unter ihnen, doch sie alle richteten ihren Blick, ihren wütenden Blick, nur auf Hermione. Sie spürte Dracos Besorgnis, doch sie hatte alles im Griff und reagiert nicht darauf, sah ihn nur weiter an und verstärkte ihre Bemühungen den Fluch zu brechen, der dritte, schwerste Schritt, stand bevor. Auch sie hatte gespürt und sah, dass die Ahnen aufgetaucht waren, aber das durfte sie nicht ablenken und so ließ sie es nicht zu. Jetzt brauchte sie Dracos Macht, seine Magie und sie begann sie erst bedächtig, dann fordernd sie an zu zapfen. Sie spürten, als sie begann zum ersten mal so absichtlich und wirklich seine Magie zu nutzten, wie die Seelenrune an ihren Handgelenkten wärmer wurde, zu glühen und zu leuchten begann, bis sie deutlich, weiß auf ihrer Haut leuchtete, da sie ihre Verbindung grade so intensiv nutzten.
 

Sie forderte nun viel, doch er gab es gerne, versuchte sie zu unterstützen indem er ihr seine Magie zufließen ließ. Die Ahnen kamen näher und näher, begannen Hermione ein zu kesseln, während sie anfing zum dritten mal die Runen zu sprechen. Die Runen lösten sich nun nach und nach aus dem Altar, sodass sie als leuchtende, glühende Abbilder in der Luft schwebten und im Altar jeweils ein geschwärztes, tief eingebranntes Loch hinterließen. Draco nahm wahr, während er verzweifelt versuchte Hermiones Magie mit seiner zu stärken, wie die Ahnen mehr und mehr Gestalt annahmen.
 

Er bemerkte, wie sich kleine Schweißperlen auf Hermiones Stirn bildeten, aber auch ihm selbst der Schweiß hin ablief, da es eine große Kraftanstrengung war den konstanten Fluss der Magie zu wahren. Die Ahnen hatten in ihrer Substanz die Präsenz eines Geistes schon längst überschritten, fast wirkten sie schon substanziell, während sie immer näher kamen, bedrohlich nahe, für Dracos Geschmack. Ihre geisterhaften Gesichter waren zu hässlichen Fratzen verzogen. Nun schwebte einer der Ahnen und Draco erkannte ihn als Hyperon, hervor, baute sich richtig direkt hinter Hermione auf. Draco fühlte wie seine bedrohliche Anwesenheit ihr eine Gänsehaut bescherte und sich alle Härchen in ihrem Nacken aufstellten, doch sie ließ sich nicht beirren sprach tapfer weiter, während Draco ihr weiter seine Energie zufließen ließ.
 

Die anderen Ahnen bildeten hinter Hyperon langsam undurchdringliche Reihen, die sich nach und nach ausbreiteten und schließlich den ganzen Altar umschlossen, sodass Draco und sie vollkommen von ihnen eingekesselt waren. Sie schlossen die Reihen immer mehr, auch Draco fühlte wie ihn eine Gänsehaut überkam und sich in ihm alles wehrte weiter zu machen, was wohl die Ahnen verursachten. Dies war jetzt wirklich bedrohlich und er zweifelte nun erst recht nicht mehr daran das sie ihnen schaden konnten, als er sah wie Hyperon körperlich präsent wurde, von einer prickelnden, Funken sprühenden, hellen Aura umgeben war und den Raum mit Magie füllte. Draco wurde bewusst, so beeindruckend Hyperons Magie und Macht auch war, Hermione vor ihm baute gerade eine genauso große Aura auf, entfesselte auch ihre volle Macht zum ersten Mal wirklich und bewusst.
 

Es knistert förmlich um sie herum, doch Draco war nicht klar, dass er gerade die gleiche Magie, Macht und Aura aufbaute, das er sich genauso stark gegen die Ahnen stellte wie sie. Er hatte das Gefühl mit den Runen zu schweben, die sich immer höher über dem Altar erhoben, jetzt schon so auf einer Ebne mit ihren Zauberstäben schwebten, doch dann wurde ihm bewusst, er schwebte wirklich und auch Hermione.
 

Sie war aufs höchste konzentriert die Magie auf zu bringen, die dieses so zehrende Ritual verlangte und jede Rune erneut richtig aus zu sprechen, in der richtigen Reihenfolge. Sie spürte die Macht der Ahnen und wie sie versuchten ihre Magie ein zu engen, sie ihr zu nehmen und ihr das sprechen zu verbieten. Sie fühlte den Druck, der sich auf ihrer Brust ausbreitete, hatte das Gefühl das ein erstickendes, kaltes Nass ihre Kehle hinab kroch. Es wurde immer schwerer für sie die Worte hervor zu bringen, doch sie zwang sich es zu tun, kämpfe mit aller Macht gegen den Griff der Ahnen an, die nun, als ein vielstimmiger Chor begannen die Rune und den Zauber zu intonieren, der die Familie schützte. Sie spürte, wie sie dagegen ankämpfen musste, dass die Ahnen den Zauber erneuerten.
 

Dies war mehr als sie sich je hatte vorstellen können, es war unglaublich das diese Abbilder, die magischen Phantome der verstorbenen Vorfahren der Malfoy wirklich so eine Kraft haben sollten einen Zauber zu wirken und sogar physisch Einfluss auf sie zu nehmen. Sie wehrte sich mit aller Macht dagegen, fast schon verzweifelt, aber ihr war bewusst, sie durfte nicht verzweifeln, musst einen klaren Kopf behalten und so griff sie förmlich zu, zehrte mit Macht an Dracos Magie und begann sie rückhaltlos zu nutzten. Kurz drohte er zu taumeln, zu fallen, seine Beine versagten unter ihm, doch er schwebte und so fiel er nicht, wurde weiter in der Luft gehalten. Er keuchte erschrocken auf, als sie so plötzlich und mächtig seine Kraft und Magie forderte. Doch dann gab er, half ihr, gab immer mehr von seiner Stärke an sie weiter und sie nahm es begierig, kämpfe gegen die Ahnen an, gegen den steigenden Druck, den sie aufbauten, gegen die magische, fast körperliche Existenz von Hyperon, der ihr nun wirklich fast die Luft zum Atmen nahm.
 

Sie spürte, würde er noch stärker werden, würde er nur noch ein bisschen stärker, würde sie nicht mehr gegen ihn ankommen. Ihre Lungen wurden immer mehr zusammen gepresst, während sie eine Rune nach der anderen aussprach, dabei immer leiser und schwächer wurde, unterdessen erwachte fast die Panik in ihr, doch sie wusste, sie durfte nicht in Panik verfallen.
 

Draco versuchte an seine letzten Reserven zu gehen, sie gegen die Ahnen zu richten, wusste, er durfte jetzt keinen Fluch sprechen, sonst machte er alles kaputt, aber er versuchte mental die Magie zu leiten, was ihm unglaublich schwer fiel, da er Hermione nicht ablenken durfte, sie musste es schaffen, jetzt oder nie. Sie waren so weit gekommen, es fehlten nur noch wenige Runen bis zum Ende. Sie wusste nicht, was dann passieren würde, aber sie mussten es jetzt durchziehen. Er versuchte Hyperon zurück zu drängen, dafür zu sorgen das er von Hermione abließ, doch ihm war klar, er schaffte es nicht, doch Hyperons Präsenz schien kurz abgelenkt von seinen Bemühungen Hermione zu stoppen, er wandte sich Draco zu und donnerte: „Mein Ahn, du wirst mich nicht stoppen!“
 

Draco war wahrlich erstaunt davon das diese Manifestation so eine Stimmgewalt und dabei so viel Macht und physische Präsenz aufbauen konnte, aber er verbot sich, sich davon ablenken zu lassen und kämpfte weiter gegen ihn an, während Hermione, von der er spürte das sie mit dem Bewusstsein rang, die vorletzte Rune aussprach. Draco fühlte, das die Ahnen ihre Macht nun auf ihn lenkten, versuchten ihn daran zu hindern sie zu unterstützen, ihm die Luft zum atmen nehmen wollten, doch er wehrte sich beständig, gab alles um seine Magie gegen sie zu steuern und zu leiten, sie zurück zu drängen, was ihm mit viel Anstrengung auch zum Teil gelang. Hermione sprach währenddessen immer leiser, hauchte die letzte Rune fast und Draco fühlte die drohende Schwärze der Bewusstlosigkeit, die über sie aber durch ihre Erschöpfung und ihren Luftmangel zu kommen drohte.
 

Er wollte gar nicht wissen zu was die Ahnen fähig sein würden, wenn sie weiter an Konsistenz gewannen und Hermione das Ritual nicht vollenden würde, daher griff auf Reserven zurück. Draco wusste, hier ging es jetzt ums nackte überleben, denn wenn Hyperon gewann, das war ihm plötzlich klar, würden sie beide sterben.

Seine Magie war so erschöpft, er würde danach nicht weiter kämpfen können und das Hermione über dem Abgrund schwebte, war ihm auch klar. Hyperon würde sie beide dafür strafen was sie versuchten zu tun und das die Ahnen die Möglichkeit hatten ins hier und jetzt ein zu greifen, jemanden zu Töten, das hatten sie oft genug bewiesen in der Geschichte der Familie.
 

Er mobilisierte alle ihm verbliebenen Rücklagen, die er nicht mal annähernd gekannt hatte, von denen er nicht wusste, woher sie kamen, doch er gab alles was er konnte um diesen letzten Schlag gegen Hyperon zu führen, ihm eine starke Welle der Magie entgegen zu schleudern, was ihn wirklich einen Augenblick lang zurück weichen ließ. Seine Aura flackerte kurz, seine magische Präsenz schien an Stärke zu verlieren und Draco fühlte, das Hermione durchatmen konnte, nun deutlich verständlicher und lauter die Letzte Rune aussprach und so den Zauber beendete, dennoch war er nahe an einer Ohnmacht.
 

Sie fühlte augenblicklich wie der Sog der Magie, die sie beständig hatte aufbringen müssen um sich gegen den Wiederstand der Ahnen zu wehren und um das Ritual zu beenden, abrupt nachließ, spürte, das nun Magie auf sie einprasselte, stärker als sie es jemals gefühlt hatte. Die jetzt rot glühenden Runen schwebten noch immer in der Luft, begannen sich nun schnell um sich selber zu drehen, wurden immer schneller, einer Zentrifuge gleich wirbelten sie um umher, während Hermione und Draco noch immer in der Luft schwebten und die Ahnen sie umringten, sie einkesselten.
 

Die Runen begannen einen großen Ring um sie zu bilden, der immer weiter wurde, sich ausbreitete, bis er die Ahnen erreichte. Sie vernahmen das hysterische, laute, wütende Geschrei von Hyperon: „NEIN, ihr werdet das nicht zerstören!“ Dann sahen sie wie die Runen sich immer mehr beschleunigten, so sehr, dass sie verschwammen, einen feurigen, roten Ring bildeten, der die körperlosen Präsenzen der Ahnen durchschlug, sie förmlich auseinander riss. Der leuchtende Ring wurde stetig schneller und veränderte seine Bewegung so bis er eine glühende, rote, von magischen Blitzten durchzogene Kuppel bildeten, in deren Zentrum Hermione und Draco, sich noch immer an den Händen haltend, aufrecht, über dem Altar schwebten.
 

Sie vernahmen ein vielstimmiges, donnerndes, wütendes, ohrenbetäubendes „NEIN!“ bevor die Kuppel in tiefstem Rot erglühte und sie blendete. Die Blitze begannen sich nicht nur im Inneren der Kuppel aus zu breiten, sondern schossen nun auch durch die Tempelhalle. Hermione, die, nachdem Hyperons Macht von ihr gewichen war, wieder bei vollem Bewusstsein war nahm dies alles staunend und ehrfürchtig wahr und auch Draco war gebannt von dem außergewöhnlichen Anblick. Er war jedoch deutlich mehr geschwächt als Hermione, denn die Magie war auf ihn nicht so zurück gefallen wie es bei Hermione passiert war. Sie schwebten in diesem surrealen Raum, hingen in der Luft und Draco spürte, das Hermione versuchte etwas ihrer Stärke an ihn zu geben, was er begierig aufnahm. Er konnte sich nun konzentrieren, hatte das Gefühl die Blitze folgten einer Bestimmung, schlugen nicht wahllos, krachend und zerstörerisch in die Wände des Tempels ein, sondern hatten ein Ziel. Verschwommen durch die dunkelrote Magiekuppel, die sich um sie gebildet hatte, glaubte er wahr zu nehmen, das dort wo die Blitze einschlugen etwas Neues entstand.
 

Schließlich, sie hätten beide nicht sagen können ob es Stunden oder nur Sekunden dauerte, wurde die Kuppel in gleißend helles Licht getaucht, als die Magie der Ahnen gebrochen wurde, die letzten Rest ihrer Präsenz zerstört wurden und alles erbebte, während Hyperon sich mit einem lauten Schrei der Wut auflöste, in tausend Funken zerfiel und von der sich schnell drehen Kuppel aufgesogen, zerstoben und aufgelöst wurde.
 

Kaum war der letzte Funke seiner Magie aufgesogen und zerstört, zerbarst die Kuppel, die sie umgab und hielt mit heißen, magischen, roten Blitzten, die nun auch Hermione und Draco trafen, sie nicht nur zu Boden fielen weil die Kuppel brach, sondern sie auch von den magischen Blitzten getroffen wurden.
 

Sie brachen zusammen, sobald die Kuppel kollabierte und die Magie geballte um sie verschwand nur ein leichtes Echo des ganzen blieb zurück, hatte die Luft im Tempel knisternd mit Magie auf geladen, dies war jedoch Nichts gegen das was hier geherrscht hatte während Hermione und Draco gegen die Ahnen kämpften. Beide waren erschöpft, hatten viel ihrer Kraft gebraucht, hatten sich bis an die Grenzen getrieben und die magischen Blitze, sie sie getroffen hatten, waren wie Flüche gewesen und hatten sie ausgeschaltet, somit lagen sie nun erschlagen auf dem Boden.
 

Als Narzissa den hell erleuchteten Tempel, dessen Luft so erfüllt von Magie war, das sie geradezu zu flirren schien, denn die so tief eingewobenen Schutzzauber des Tempels waren gerade dabei die Spuren des Rituals, das Hermione und Draco durchgeführt hatten, zu reparieren und zu tilgen, betrat ahnte sie nichts Gutes. Sie eilte schnell durch die große Eingangshalle, die bei ihrem Betreten erst zum Leben erwacht war und rannte förmlich den Korridor entlang. Draco und Hermione waren vor mehreren Stunden in den Tempel gegangen um den Fluch zu brechen und bis jetzt nicht zurück gekommen.
 

Sie hatte sich immer mehr Sorgen gemacht und war jetzt, als sie es nicht mehr aushielt, in den Tempel gegangen, auch wenn Draco sie gebeten hatte dies nicht zu tun, aber ihre Sorge um die zwei trieb sie dazu. Sie erreichte die Tempelhalle, die, wie sie schon aus der Eingangshalle hatte sehen können, hell erleuchtet war. Hier war die Magie des Tempels noch viel deutlicher zu spüren. An einigen Stellen, an denen das Ritual den Tempel wohl besonders schwer beschädigt hatte, flimmerte es geradezu bläulich vor Energie und es knisterten helle, weiße, kleine Energieblitze über die Flächen, die sich regenerierten. Sie ließ sich von all der Magie und Energie nur kurz ablenken, auch davon das sie dies noch nie gesehen hatte, das der Tempel so stark beschädigt war und sich selber regenerieren musste, berührte sie nur sehr peripher, selbst wenn ihr dadurch klar wurde wie sehr das Brechen des Fluches die Grundfesten des Tempels erschüttert haben musste und wie stark die Magie gewesen sein musste, die dies geschafft hatte, so war das gerade doch nicht wichtig.
 

Die Schäden des Duells das sich Draco und Lucius im Tempel geliefert hatten, waren am nächsten Mittag schon vollständig verschwunden gewesen, das wusste Narzissa, da sie nach dem Duell am Mittag im Tempel gewesen war, aber sie war sich sicher, dieses Mal würde es deutlich länger dauern bis der Tempel sich repariert hatte. Sie schritt schnell auf den Altar zu, erkannte mit Schrecken das ihr Sohn davor reglos auf dem Boden lag und stürze dann fast schon panisch auf ihn zu.
 

Mit gezücktem Zauberstab sank sie neben ihm auf die Knie und begann hektisch ihn an zu sprechen: „Draco, wach auf, Draco!“ Sie rüttelte an seinen Schultern, doch er reagierte nicht, kurz atmete sie tief durch und rief sich zur Besinnung, erinnerte sich was sie jetzt am besten zu tun hatte. Ihre Hände glitten über seine Brust, fuhren zwischen den Knöpfen seines Hemdes auf seine nackte Haut, erleichter fühlte sie sein Herz unter ihren Fingern schlagen, spürte, das sich seine Brust zwar nur langsam und wenig hob, aber er atmete, auch wenn er weiß wie ein Gespenst war. Geschwind hob sie ihren Zauberstab und sprach einen „Finite“ auf ihn um alle wirkenden Flüche auf zu heben, doch das brachte keinen Erfolg. Sie wusste nicht was sie noch tun sollte, überlegte langsam verzweifelt, schließlich rief sie leise, aber eindringlich und gehetzt: „Rina!!“
 

Die kleine Elfe erschien neben Narzissa und fragte pipsieg: „Was kann Rina tun Mrs. Malfoy?“ „Bring Severus her!“, wies Narzissa nur deutlich barscher an, sie wurde immer hektischer, hatte gerade entdeckt das Hermione hinter dem Altar lag. Sie eilte um diesen herum, während die Elfe verschwand und ließ sich besorgt neben Hermione nieder. Bei ihr sah sie sofort, das sie atmete und das deutlich gleichmäßiger und kräftiger als Draco, auch hier versuchte sie es mit einem „Finite“ aus ihrem Zauberstab, doch der Erfolg blieb aus. In diesem Moment ploppte es erneut und die Elfe erschien mit Severus im Tempel. Niemals hätte er alleine herein kommen können, aber da die Elfe auf Narzissas direkten Befehl handelte, konnte sie ihn her bringen.
 

Er eilte sofort zu Draco und fragte währenddessen: „Was hast du schon versucht und wie lange bist du schon hier, waren sie noch bei Bewusstsein als du kamst?“ Narzissa antwortete hektisch, während sie vorsichtig weiter versuchte Hermione zu wecken: „Sie waren bewusstlos als ich vor ein paar Minuten rein kam. Ich habe bisher nur einen Finite versucht!“ Er nickte geschäftig, begann Diagnose Zauber zu sprechen, doch außer einem sehr tiefen Erschöpfungszustand konnte er keine Ursache für Dracos Bewusstlosigkeit finden. Als er schließlich nach einigen Minuten um den Altar herum kam und zu Narzissa und Hermione trat, schien Hermione, deren Kopf Narzissa mittlerweile in ihren Schoß gebettet hatte, gerade ganz langsam zu erwachen. Ihre Augenlider flatterten und sie atmete ruhig und tief. Severus ging auch neben ihr auf die Knie und führte die gleichen Zauber aus, erklärte dann: „Ich kann für Draco nichts tun, er muss sich erholen, braucht Ruhe, dann wird er wieder aufwachen!“
 

Hermione hatte wohl Severus leise, beruhigende Worte an Narzissa gehört und fragte nun mit rauer, krächzender Stimme: „Wo ist Draco… was ist mit Rose?“ Ihre Hand fuhr langsam, fahrig und unsicher zu ihrem leicht gewölbten Bauch, doch Severus beruhigte sie: „Keine Angst Hermione, ihr geht es gut, streng dich nicht zu sehr an, auch du bist schwach, wenn auch nicht ganz so geschwächt wie Draco!“

Severus zog aus seinem Umhang nun einen Stärkungstrank und begann diesen Hermione vorsichtig ein zu flößen, die ihn auch brav trank und sich daraufhin sichtlich erholte, so kehrte Farbe in ihre leichenblasse Haut zurück. Nach einigen Minuten, in denen sie sich fürsorglich um Hermione gekümmert hatten, setzte sie sich langsam mit Narzissas Hilfe auf und diese fragte besorgt: „Meinst du, du kannst mit meiner Hilfe laufen? Wir sollten nicht riskieren das du apparierst, ansonsten bringt Severus mit Rina zusammen erst Draco ins Manor und dann trägt er dich!“
 

Severus war in der Zwischenzeit wieder zu Draco gegangen, der jedoch nicht aufwachte. Hermione ließ sich weiter aufhelfen, kämpfte sich an Narzissas Arm und mit ihrer Hilfe hoch, währenddessen antwortete sie unter der Anstrengung gepresst: „Ich schaffe das schon, Severus soll sich um Draco kümmern!“
 

Severus brachte mit Rinas Hilfe Draco ins Manor, apparierte direkt in seine alten Räume und legte ihn dort im Bett ab, während Narzissa und Hermione langsam aber stetig zu Fuß den Tempel verließen, durch das Portal den Steinkreis betraten und schließlich diesen durch das zweite Portal wieder verließen und vor dem Manor ankamen. Dort erwartete Severus sie schon, der ab jetzt Hermione erst stützt, sie dann jedoch kurzentschlossen sogar hochhob, auf seine Arme und hoch in eines der Gästezimmer nahe Dracos Räumen brachte.

Noch während er sie trug, dämmerte sie erneut in einen tiefen, erholsamen Schlaf, aber Severus machte sich deswegen keine Sorgen, denn wenn sie so erschöpft war, brauchte ihr Körper diese Erholung wohl. Narzissa folgte ihm in das Gästezimmer, kleidete Hermione magisch in bequeme Nachtkleidung und dann verließ auch sie das Zimmer, sie würden die beiden erst mal einfach schlafen lassen.
 

Nachdem Hermione in einen wirren, aber erschöpften Schlaf gefallen war, war sie in der Nacht aus einem Alptraum aufgefahren und hatte nur langsam ihren hektischen atmen beruhigen können. Sie fühlte, dass sie sich anders fühlte, dass etwas fehlte, es war nicht Einsamkeit, eher als ob ein Teil von ihr fehlen würde.
 

Es war nicht so als hätte sich die bestehende Verbindung zu Draco verstärkt, nur verändert hatte sie sich, aber sie konnte es noch nicht genau benennen, denn war es eher ein Gefühl. Seufzend fuhr sie sich durch ihr wirres Haar, sie konnte spüren das Draco sie brauchte ihre körperliche Anwesenheit spüren musste, das war eine tiefsitzende Gewissheit und ihr folgte sie ohne zu fragen wie einem Instinkt, der nun ab jetzt für immer in ihrem Inneren sein würde. Sie fühlte sich zwar schwach auf den Beinen, aber ihr Bedürfnisse und ihre Not bei Draco zu sein war größer und so eilte sie zu seinem Räumen und fand ihn sich unruhig aber noch in tiefer Bewusstlosigkeit in seinem Bett umher wälzend vor. Sie glitt auf die Matratze, kuschelte sich an seinen unruhigen Leib, lauschte seinem mittlerweile wieder kräftigem Herzschlag und streichelte ihn beruhigend.
 

Auch er schien unbewusst diese neue, so selbstverständliche Art ihrer Verbundenheit zu fühlen und beruhigte sich unter ihren streichelnden Händen, während sie beide über der Erschöpfung in einen tiefen, dank der Nähe nun traumlosen, heilenden und stärkenden Schlaf abdriftenden.
 

Am nächsten Morgen weckten sie beide die Sonnenstrahlen des neuen Tages. Nur langsam wurde Hermione wach, zog aber instinktiv Draco näher an sich und kuschelte sich seufzend an ihn. Sie fühlte, wie er sanft ihre Hand ergriff, die auf seinem Bauch lag, ließ es geschehen das er ihre Hand anhob und dann sanft auf den Handballen küsste. Schließlich, sie genoss noch leicht schläfrig seine Nähe, hörte sie ihn Wispern: „Die Rune hat sich verändert! Schau doch!“
 

Sie entzog ihm bedächtig ihre Hand und betrachtete die Rune auf ihrem Unterarm, sie war nicht mehr nur leicht erhaben und unscheinbar, nein, sie war nur deutlich erhaben, silbern und sehr gut zu sehen. Andächtig betrachtete sie sie, fuhr mit den Fingern ihrer anderen Hand darüber, während Draco sich langsam neben ihr umwandte und sie betrachtete.
 

Er reichte ihr wie selbstverständlich seine Hand, sodass sie sehen konnte, auch die Rune auf seinem Unterarm hatte sich genauso verändert wie ihre. Leise wisperte er: „Du bist so nah!“ Sie nickte und antwortete leise: „Du auch!“ und beide meinten damit nicht die körperliche Nähe, sondern das ihre Verbindung verändert war, stärker, intuitiver wirkte. „Wir haben uns komplett darauf eingelassen, das wird es wohl sein, oder?“, fragte Draco leise in die Stille hinein, sie nickte nur als Antwort und sah ihm tief in die Augen. Sie kuschelte sich näher an ihn und er sich an sie, dann wisperte sie: „Jetzt sind wir vollständig!“ Er nickte und dachte genau, sie waren zwei Teile eines Ganzen, die nun endlich vollständig zueinander gefunden hatten, jedenfalls fühlte es sich für sie so an. Es war schwer für sie beide die neue Intensität ihrer Verbindung zu beschreiben, hatten sie zuvor vieles noch direkt, mental steuern müssen, den Geist des anderen suchen müssen, oder dem anderen aktiv die Gedanken senden wollen, so passierte dies nun viel intuitiver, als gehöre es einfach zu ihnen vieles zu teilen, immer zu wissen wo der andere war und wie es ihm ging, als wären sie nun ein Ganzes, was aber nicht hieß, das nicht auch jeder für sich sein konnte.
 

Noch am gleichen Tag gingen sie erneut in den Tempel, wollten sich vergewissern das die Ahnen wirklich Geschichte waren, das sie den Fluch gebrochen hatten und sie waren gespannt ob auch der Tempel sich durch ihren Zauber verändert hatte. Sie durchschritten die zwei Portale und gingen gemeinsam, Hand in Hand in den Tempel. Sie durchquerten die große Eingangshalle, in der die Fackeln und Lichter aufflammten als sie eintraten, sich aber offensichtlich nichts verändert hatte. Schweigend durchquerten sie den langen Korridor und betraten die Haupthalle des Tempels. Auf den ersten Blick hatte sich nichts geändert, doch als sie an den Altar traten, sahen sie, das an den Stellen, an denen sich die Runen befunden hatten, die für den Fluch standen, nur noch schwarze, eingebrannte, tiefe Löcher befanden, der Fluch war im wahrsten Sinne des Wortes ausgebrannt worden.
 

Sie besahen sich eine Weile schweigend den Altar, nahmen es als der erste sichtbare Beweis das das was sie getan hatte gewirkt hatte, das sie wirklich gegen die Ahnen gewonnen hatten, doch ihre Neugierde war noch nicht gestillt, daher sahen sie sich weiter im Tempel um. Schließlich blieben sie vor der hohen Rückwand hinter den Löwenstatuen stehen und staunten, denn wo zuvor ein umfangreicher, über zwei Jahrtausende aufgezeichneter Stammbaum gewesen war, fanden sie nun eine blanke Wand vor. Sie staunten noch mehr, da mitten auf der Wand, in geschwungener, schöner Schrift stand:
 

„Gründerin: Hermione Malfoy (geb. Granger)“ dann ging ein waagerechter Strich zum zweiten Namen an der Wand: „Gründer: Draco Malfoy“ unter der wagenrechten Linie, die die beiden Namen verband, prangte silbern, leuchtend die Seelenrune, die auch ihren Oberarm zierte und darunter in der gleichen Geschwungenen Schrift: „Gründerblut“. Deutlicher hätte das Zeichen nicht sein können, das der Fluch gebrochen war, denn der Tempel sah sie offensichtlich als Begründer einer neuen Familie an und er hatte sogar erkannt, das nur durch ihre Seelenverbundenheit, die sie durch das Ritual erlangt hatten, letztendlich die Ahnen besiegt hatten, das ihre Verbundenheit das war was sie hatte triumphieren lassen und sie besonders machte. Es war nicht nur Hermiones Gründerblut, das sie so stark machte, sondern dass sie ein Team waren, zusammen gehörten, das machte sie als Ganzes stark.



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