Liebe heilt die Seele von Nira26 (3. Teil zu "Magie des Blutes" und "Rache und Vetrauen") ================================================================================ Kapitel 53: Banges Warten ------------------------- Ich möchte mich hier nochmal riesig bei der lieben Queenie bedanken, die mir bei diesem Kapitel mal wieder ganz besonders ihre Kreativität geliehen hat und eine so elementare Idee beigesteuert hat, das das Ende dieser Geschichte endlich rund geworden ist. Danke, dafür, meine geistige Beta, wenn ich das so sagen darf :-) Er trug sie umsichtig auf seinen Armen, ganz eng an sich haltend, das einzige was ihn beruhigte war, das er ihr Herz schlagen spürte, wenn auch nur schwach und ihr Atem stetig ging, aber er beeilte sich, lief so schnell er konnte mal wieder mit seiner Frau auf den Armen die Wiesen von Hogwarts hinauf zum Hauptportal. Es war schon makaber wie oft er dies im letzten Jahr getan hatte und diesmal war auch er sprichwörtlich am Ende seiner Kräfte. Er taumelte schon fast und war froh, als Bill zu ihm aufschloss, doch er wollte Hermione nicht aus seinen Armen geben. Bill ließ sich aber nicht abwimmeln und hielt ihn schließlich fest, fuhr ihn an: „Draco, kapiers endlich, lass dir helfen, wenn du jetzt hier mit ihr auf den Armen zusammen brichst, verletzt ihr euch noch beide!“ Er wusste, sein Freund hatte recht, doch er wollte nicht nachgeben, blieb stur und stürmte weiter voran, erreichte noch mehr schwankend die Treppen, die zum Eingangsportal des Schlosses hoch führten. Schon mehrere Schüler waren ihnen begegnet, die ihnen neugierige und fragende Blicke zuwarfen, miteinander zu tuscheln begannen. Der Nachmittagsunterricht war zum Teil schon vorbei und so liefen viele Schüler über die Wiesen und im Schloss würden noch mehr unterwegs sein. Langsam beschwerlich begann er Stufe um Stufe zu erklimmen, kämpfe sich förmlich hoch, doch nun schien es Bill zu reichen, er stoppte ihn endgültig, nahm dem geschwächten Draco, der nun dann doch keine Gegenwehr mehr leistete, weil er zu sehr aus der Puste und kaputt war, die bewusstlose Hermione ab und sagte: „Komm, so geht es schneller und glaub mir, ich lasse deine Frau nicht fallen, vertrau mir doch einfach und lass dir endlich mal helfen, wenn es nötig ist! Du kannst es doch manchmal, halt dich dran!“ Bill wartete keine Antwort ab, sondern stieg nun schnell die Treppe hinauf. Draco eilte hinterher, wollte auf keinen Fall zurück fallen. Die anderen Folgten ihnen, wobei sich Jonathan auf halbem Weg von ihnen trennte, er wollte Jean, Robert und Daphne Bescheid geben, die ja ungeduldig auf ihre Rückkehr warteten. Sie erreichten schnell den Krankenflügel, Draco eilte vorweg, öffnete die breite Doppeltür und Bill betrat hinter ihm, Hermione fest und fürsorglich auf seinen Armen tragend, die Krankenstation, eilte zum nächsten Bett und legte sie dort vorsichtig ab, während Draco auf Madame Pomfrey zueilte. Die Heiler in hatte, als sie den Saal betreten hatten, schon ihrem Büro verlassen und wollte jetzt sofort zu Hermione, dabei fragte sie: „Was ist passiert, erzählen sie es mir genau!“ Die Heilerin schien auch geschockt, aber sie besann sich sehr professionell auf das was nun zu tun war und begann sofort mit der Diagnose. Bill hatte sich vom Bett zurück gezogen und ließ die Heilerin arbeiten, während Draco auf der anderen Seite an dem Bett in die Hocke gegangen war, Hermiones Hand hielt und versuchte so klar wie möglich zu erklären was passiert war. Er beschrieb, dass er nicht wisse wie es ihr die letzten Tage ergangen war, sie aber geschwächt gewesen sein, wie sie zu Boden gestoßen worden war, da er nicht wusste, ob sie sich dabei schon verletzt hatte und dann versuchte er ganz genau zu erklären wie er und sie den Schild errichtet hatten. Als er offenbarte, das sie ein Avada getroffen hatte, verlor selbst die so routinierte Madame Pormfey kurz die Haltung, ihr entwichen Schreckenslaut und sie schlug die Hände vor den Mund, doch dann fing sie sich schnell wieder, denn sie hatte ja schon festgestellt, Hermione lebte. Ihr Herz schlug zwar schwach, aber regelmäßig, ihre Atmung war stetig, wenn auch flach und sie hatte sogar den Herzschlag des Babys hören können, der bei der letzten Untersuchung noch nicht zu hören gewesen war, aber bei einer normalen Entwicklung des Babys jetzt auch hatte da sein müssen. Sie führte die magische Diagnose fort, befragte Draco währenddessen weiter: „Spüren sie ihre Anwesenheit? Ist es wie beim letzten Mal, als sie so eindrucksvoll gezaubert hat?“ Draco nickte und antwortete: „Ja, ich spüre sie ganz fern, sie ist da, aber sie ist schwach, sagen sie mir, lebt unser Baby!“ Die heiler lächelte ganz kurz und erklärte: „Ja, es scheint alles ok zu sein mit ihrer Tochter, sogar der Herzschlag ist jetzt da, so wie es sein sollte, machen sie sich keine Sorge!“ Währenddessen waren auch die anderen in die Krankenstation gekommen. Draco sah, das Bill wohl gerade den Fuß seiner Schwester verarztete, während sich Harry um Neville kümmerte, dessen rechter Oberarm einen langen Schnitt zeigte. Madame Pomfrey sah sich nun um, erst jetzt schien ihr auf zu fallen das ihre Krankenstation geradezu überfüllt war, verärgert erklärte sie: „Alle, die nicht so schwer verletzt sind, das ich sie jetzt heilen muss, verlassen bitte sofort den Raum. Ich muss Mrs. Malfoy noch genauer untersuchen!“ Bill, der immer noch nach Draco am nächsten zu Hermiones Bett stand, fragte: „Aber was ist mit ihr, wie sieht es aus?“ „Sie ist bewusstlos, aber ihr scheint es gut zu gehen, auch dem Baby, mehr kann ich noch nicht sagen, bitte lassen sie mich meine Arbeit machen, gehen sie!“ , forderte sie hart auf und die ersten wollten schon die Krankenstation verlassen, als die Türen aufschwangen und die Direktorin mit wehenden Roben herein schritt, sofort auf Hermiones Bett zu trat und erklärte: „Ich bin so froh, sie haben sie gefunden. Ich sah sie zurück kommen, wie sie über die Ländereien liefen, wie geht es Mrs. Malfoy Poppy?“ Sie klang einerseits wirklich erleichtert, dass sie Hermione gefunden hatten, aber auch tief besorgt über ihren Zustand als sie dies fragte. Die Medihexe wandte sich der Direktorin und Freundin zu und antwortete, nun zuversichtlich schauend: „Sie wird wieder gesund Minerva, sie ist schwach, ist wieder in einer magischen Bewusstlosigkeit wie schon vor einigen Wochen, aber dem Baby geht es gut und ihr scheint es körperlich auch gut zu gehen, sehr beeindruckend angesichts des gefährlichen Fluchs, den sie zumindest zum Teil ab bekommen hat, wie es aus sieht!“ „Was ist denn passiert?“, fragte die Direktorin besorgt, trat nun zu Draco und sah auch ihn fürsorglich und fragend an, als er leise antwortete: „Sie wurde von einem abgeschwächten Avada getroffen, unser Schild hat nicht richtig gehalten, aber es war ein Schild da, der sie geschützt hatte!“ Auch die Prof. McGonagall war sichtlich geschockt, doch sehr schnell kam wieder Leben in sie, sie wies an: „Lassen sie Madam Promfrey ihre Arbeit tun, bitte verlassen sie alle die Krankenstation!“ Sie bote ihre ganze Autorität auf und scheuchte alle hinaus. Sie nickte und gingen langsam, während die Direktorin sich an die Heilerin wandte: „Und du Poppy, egal was du für Hilfe brauchst, sag mir Bescheid. Wir können auch noch andere Heiler kommen lassen, sollte dies nötig sein!“ Madame Pomfrey nickte und auch Prof. McGonagall verließ mit großen Schritten die Krankenstation, bevor hatte sie jedoch zu Draco noch zuversichtlich und leise lächelnd gesagt: „Sie schafft es, sie ist stark!“ Nur Draco war nun noch in der Krankenstation, aber die Heilerin wies ihn streng an: „Gehen sie, Mr. Malfoy, ich muss mich hier konzentrieren und sie stehen mir im weg, bitte, es ist zum Besten ihrer Frau!“ Er verließ nur wiederwillig die Krankenstation. Vor den Türen, die hinter ihm geschlossen wurden, erwarteten ihn fast alle die mit dabei gewesen waren. Er sah, dass gerade Jonathan zusammen mit Daphne, Jean und Robert den Flur herunter kam. Jonathan schien den dreien schon zu berichten was er wusste, aber Jean steuerte zielstrebig auf Draco zu, schloss ihn in ihre Arme und fragte währenddessen sehr besorgt: „Draco, wie geht es ihr, was ist passiert?“ Er löste sich von ihr, auch Robert trat nun zu ihnen, fragte aufgeregt. „Erzähl schon, was ist mit unserer Tochter?“ Gerade wollte er beginnen zu erzählen, auch Severus wieder zu der Runde trat und ungefragt, erklärte: „Narzissa geht es vorerst gut, mehr kann ich nicht tun, Rina ist jetzt bei ihr. Narzissa wollte, das ich gehe!“ Für viele hätte es ausgesehen als ließ ihn das kalt, doch Draco erkannte die Traurigkeit über diesen Umstand in den Augen seines Onkels, nickte ihm zu und sagte fest: „Danke Severus!“ Auch dieser nickte und dann begann Draco ohne weitere Fragen oder Unterbrechungen genau zu erzählen was passiert war, berichtete Jean und Robert alles, ohne etwas aus zu lassen und auch die anderen, die nicht mit direkt vor dem Haus gewesen waren, nicht mit bekommen hatten was Lucius getan hatte, hörten sehr gespannt zu. Als Draco fertig war, war sehr deutlich, Jean nahm das alles unheimlich mit, was wohl auch daran lag, das so einiges von dem was Draco erzählt hatte für sie nur langsam verständlich wurde, so viel Magie war dabei gewesen, das musste sie erst verdauen und Robert schien es ähnlich zu gehen. Er hatte den Arm um seine Frau gelegt, die sich hilfesuchend an ihm hielt. Ohne große Worte darum zu machen beschwor Severus aus dem Nichts eine Bank, zu der Robert seine Frau auch sofort führte und auf der sie sich nieder ließen. Nachdenkliches und wartendes Schweigen legte sich über die Gruppe. Robert hielt seine Frau schützend im Arm, die mit den Tränen kämpfte, Daphne hielt sich an Blaise, schien wohl heil froh das er wieder da war, Draco verstand, sie hatte sich große Sorgen um ihn gemacht. Schließlich war es Ginny, die die Sille brach und eigenartig enthusiastisch in die Runde sprach: „Wow, eurer Baby soll jetzt schon so stark sein, so etwas können, das ist ja Wahnsinn!" Harry warf ein: "Aber einen Avada zu überleben ist kein gutes Zeichen!", deutete auf seine Narbe und erklärte weiter: "Das bleibt doch nie ohne Folgen, hoffen wir, sie wird schnell wieder gesund. Nur gut, dass sie auf keinen Fall ein Horkrux geworden sein kann!" Draco sah Harry etwas geschockt an, doch Blaise legte ihm die Hand auf die Schulter und meinte ruhig: "Es wird alles gut werden man, Hermione lebt, euer Baby auch, das hat Pomfrey doch schon gesagt und egal wer den Schild verstärkt hat, es ist sehr erstaunlich und beeindruckend was ihr beide könnt und tut!" Daphne nickt zustimmend und Luna warf ein: „Es ist doch niemand gestorben, es kann keinen Horkrux geben und Madame Pomfrey sagt doch, es geht beiden gut, das wird schon!“ Aus ihrer Stimme klang ein tiefes Vertrauen das wirklich alles gut werden würde und während Draco kurz darüber nachdachte woher Luna ihr unerschütterliche Zuversicht hatte, das Paar, das nahe beieinander stand und so unterschiedlich war, die fast schon dürre, strohblonde Luna und der große, breitschultrige, dunkelhaarige Neville, beobachtete, sagte Ron: "Boah, dann ist eure Familie wohl wirklich etwas besonderes Malfoy, hätte nicht gedacht, dass deine Gehabe wirklich begründet sein könnte!" Draco wurde dadurch aus seinen Gedanken gerissen, sein selbstsichere Art kam hervor, als er spöttisch lachte und arrogant antwortete: "Ich habe jeden Grund stolz auf meine Familie zu sein und Wiesel, lass dir gesagt sein, meine Familie sind Hermione, Rose und ich, mehr nicht und darauf bin ich stolz!" Er wusste, Narzissa, seine Mutter lebte und er würde ihr verzeihen können, nach dem was sie heute alles für sie getan hatte, aber noch konnte er das nicht laut sagen und er hatte sich so rigoros von allem was seine sonstige Familie betraf los gesagt, dass er einfach momentan nur sie als Familie sehen konnte, nur die, für die er seit über zwei Jahren kämpfte, nur Hermione und jetzt auch ihr gemeinsames Kind. Sie alle, die ihm geholfen hatten, wirklich als seine große Familie zu begreiften, so weit war er noch nicht, auch wenn diese Erkenntnis langsam wirklich formen in ihm annahm. Sie waren Vertraute, Freunde, ja sogar mehr, das wusste er, aber stolz und als wirkliche Familie sehen, konnte er bisher nur seine Frau und sein Kind. Nun schaltete sich Severus ein, der ihre Unterhaltung bisher still verfolgt hatte und warf an Ron gewandt, leicht herablassend ein: "Na so viel Macht auf sich zu vereinen, das ist selbst in dieser Familie nicht alltäglich, ganz und gar nicht, zumal ja Hermione die Mächtige ist!" Die anderen bekamen große Augen, während Draco nur ruhig nickte und zustimmte: "Ja, sie ist die Talentiert und Mächtige, da hat er recht! Sie ist die von uns, die immer alles auf Anhieb schafft!" Draco zeigte ein bewunderndes Funkeln und stolzen Glanz in den Augen und sagte, fast schon ehrfürchtig: „Ja, sie schafft immer alles was sie sich vor nimmt, sie hat sogar mich gerettet!“ Mit diesen Worten wandte er sich um und ließ alle stehen, er brauchte gerade Luft, hatte sich plötzlich beengt und eingesperrt gefühlt, irgendwie war ihm alles zu viel geworden. Viele Gedanken rauschten durch seinen Kopf, Harrys Worte, das es nicht ohne Folgen blieb, wenn jemand einen Avada überlebte, natürlich war das nur eine Annahme von ihm, hatte doch niemand außer Harry ungeschützt je einen überlebt, selbst Hermione war ja geschützt gewesen, da war ein magischer Schild gewesen, doch Draco konnte sich nicht erklären woher dieser gekommen war. Er hatte deutlich gespürt, das seiner fast augenblicklich mit dem auftreffenden Fluch zusammen gebrochen war, sie niemals genug geschützt haben konnte um zu überleben, aber der Fluch war sehr abgeschwächt geworden, das hatte er gefühlt, doch wer oder was hatte das verursacht. Dran zu denken das Hermione Roses Magie genutzt hatte, wagte er nicht mal, denn er war sich sicher, das hatte sie nicht getan, er hatte gefühlt, auch sie hatte ihre letzten Reserven angegriffen. Aber, und diese Überlegung machte ihm wirklich sorgen, hatte Rose Hermione geschützt, hatte seine ungeborene Tochter den Fluch soweit geschwächt das sie beide überleben konnten, hatten sie beide unbeschadet überlebt. Er hoffte es so inständig und tief, aber er bangte um sie. Er atme gerade tief durch, war nur ein Stück den Gang hinunter gegangen, sodass er nicht mehr im Sichtbereich der anderen war und sich fangen konnte, als ihm jemand eine Hand auf die Schulter legte und leise, sanft sagte: „Draco, Danke, das du sie zurück geholt hast! Jetzt wird alles gut, da bin ich mir sicher, gönn dir Ruhe, du musst da sein wenn sie aufwacht, aber dafür musst du stark sein, ausgeruht!“ Er nickte leicht und antwortete: „Ja, Jean, ich werde mich ausruhen, wenn wir genau wissen was mit ihr ist. Ruh du dich auch aus Jean, ich weiß, du hast genau so wenig geschlafen wie ich, noch weniger!“ Gemeinsam kehrten sie zu den anderen zurück, doch Remus und Tonks verabschiedeten sich von ihnen, schließlich mussten sie sich um Ted kümmern, ermahnten aber, dass sie sie sofort benachrichtigen sollten wenn sich etwas Neues ergäbe. Draco nutzte die Zeit, sie konnten ja nichts tun außer warten, um zu erfahren was die andern erlebt hatten und begann so damit Arthur zu befragen. „Arthur, was war bei euch los, wie seid ihr in den Kampf geraten?“ Er wollte sich ablenken bis sie endlich genauere Ergebnisse von Madame Promfrey über Hermiones Zustand bekamen. „Nun, wir liefen direkt in einen Hinterhalt, haben wohl auf uns gewartet. Wir hatten das Haus schon fast erreicht, warteten nur noch auf deinen Patronus, als wir auf ein Mal angegriffen und umzingelt wurden. Auf dem Weg runter waren wir zwar sehr aufmerksam, aber sie hatten sich gut verborgen, wir haben sie nicht gesehen, doch zu unserem Glück waren sie nur zu dritt, ziemliche Dilettanten, aber sie gingen in Deckung, daher hat es etwas länger gedauert. Wir haben uns dann aufgeteilt. Ich habe sie mit Ginny umrundet, sodass wir sie von hingen angreifen konnten, während Jonathan und Neville sie ablenkten, in Deckung geblieben sind und immer wieder Flüche abgefeuert haben. Das Anschleichen hat lange gedauert, deswegen dauerte der Kampf auch so lange, aber wir waren nicht in Gefahr. Leider suchte einer der Todesser und ich bin mir sicher, es waren Todesser, sein Heil in der Flucht. Ich konnte Ginny nicht zurück halten, sie folgte ihm, er warf mit Flüchen um sich und als sie einem Ausweichen wollte, fiel sie, das habe ich gesehen und ich wollte gerade hin und ihr helfen, war hinterher gerannt, als er plötzlich apparierte!“, erklärte Arthur ruhig alles was sich zugetragen hatte und Neville nickte nur zustimmend, während Ginny mit Harry etwas weiter den Gang runter auf einer der breiten Fensterbänke saß. „Gut, ich bin froh, dass wir solches Glück hatten, im nachhinein war es ziemlich dumm so überstürzt da rein zu gehen, aber wir haben sie befreien können und von uns ist keiner wirklich verletzt, Ginnys Fuß wird wieder und Madame Pomfrey sagt das es auch Hermione bald besser gehen wird, sie braucht nur Ruhe, soweit jedenfalls ihre erste Diagnose!“ Arthur stimmte zu und antworte: „Ich werde jetzt dem Ministerium Bescheid geben wo sie die Todesser abholen sollen und auch weiter geben, dass sie die Suche nach Hermione abbrechen können, außerdem ist Molly sicher krank vor Sorge, Bill, kommst du mit?“ Bill nickte und wandte sich an Draco: „Sag Bescheid wenn sie etwas ändern sollte, wir sind da. Fleur sorgt sich sicher sehr und wäre sie nicht schwanger, wäre sie bei der Rettungsaktion auch dabei gewesen!“ „Das verstehe ich, grüß sie von mir!“, antwortete Draco ruhig und umarmte seinen Freund fest mit einem aus tiefstem Herzen kommenden „Danke!“ dann umarmte er Arthur genauso und die beiden verabschiedeten sich, Ron rief noch zur Verabschiedung: „Grüßt sie von mir!“, wärend sie die wartende Gruppe verließen. Nun trat Draco zu Ron, der, mal abgesehen von Luna, der einzige der dritten Gruppe war, der noch da war und fragte ihn: „Was war bei euch los, ihr habt auch gekämpft oder?“ Ron nickte und antwortete, Draco fest ansehend: „Wir sahen zwei Wachen vor uns, wollten sie überwältigen, doch sie haben uns gesehen bevor wir nahe genug dran waren, also gerieten wir in ein Duell. Leider waren es nicht nur zwei Wachen, sondern acht. Wir haben uns mit ihnen einen längeren Kampf geliefert, aber wir waren die deutlich Stärkeren, nur mit der Überzahl klar zu kommen war erst etwas schwierig, aber wir haben sie schnell fertig gemacht. Wir haben sie alle ausgeschaltet.“ Draco nickte und rechnete laut nach: „Also, dann waren das drei hinter dem Haus, acht in den Hügeln und sechs, die uns bedroht haben, insgesamt also 17 Wachen, das hätte ich nicht erwartet, das er sich so viele Söldner holt. Von der Gruppe hinterm Haus ist einer geflohen, bei euch keiner und uns sind alle sechs durch die Lappen gegangen, das heißt, da rennen noch sieben frei rum plus mein Vater, der mir viel mehr Sorgen macht als die Wachen!“ Wütend schlug er eine Hand in die andere und rief: „So eine scheiße, noch immer bin ich diese Gefahr nicht los geworden, er wird uns wieder angreifen, ist wohl nur geflohen, weil er dachte das Hermione tot ist und ich nun auf seiner Seite stehe. Es ist noch nicht vorbei, wir werden uns ihn noch vornehmen müssen, sonst haben wir niemals Ruhe!“ Er sah Ron sehr hart an, doch dieser ließ sich nicht beirren, starrte zurück und antwortete: „Ja, das denke ich auch, sorry Malfoy, aber dein Vater ist echt verrückt. Ich hasse es, dass er so hinter Hermione her ist!“ Draco ließ langsam die Maske, die er trug sinken, ließ die Schultern hängen und antwortete, zeigte sich Ron gegenüber offen traurig, als er leise sagte: „Ja, ich hasse es auch, du glaubst gar nicht wie sehr. Ich, wir, wir wollen doch nur glücklich sein, unser Leben genießen. Ich will doch nur mit meiner kleinen Familie in Frieden leben, mit meiner großen Liebe zusammen alt werden!“ Ron ging nun, nicht nur wirklich, sondern auch symbolisch sehr auf Draco zu, wo dieser sich doch gerade so offen zeigte, trat einen Schritt vor und legte dem ehemaligen Kontrahenten die Hand auf die Schulter, dieser Blickte ihn verwundert an, schüttelt die Hand jedoch nicht ab als Ron verständnisvoll antwortete: „Ja, ich verstehe das nur zu gut. Weißt du Mal…Draco, ich war wirklich lange sehr skeptisch was dich und Hermione betrifft, auch sehr eifersüchtig, weil ich selber in sie verliebt war, aber ich habe erkannt, du bist wirklich der Richtige für sie. Ihr habt auch an Weihnachten so glücklich und einträchtig gewirkt, es ist schön zu sehen, dass sie einen so guten Mann gefunden hat, der sich so für sie einsetzt und so viel für sie gibt. Meinen Respekt und meine Hilfe hast du immer, aber Merlin bewahre, hoffen wir das du nie wieder so meine Hilfe brauchst wie in den letzten Tagen, aber solltest du deinen Vater ausschalten wollen, ich stehe in jedem Kampf hinter dir, hinter euch, versprochen!“ Draco war platt, total erstaunt, mit so offenen, ehrlichen Worten hatte er vor allem von Wiesel, oder sollte er Ron sagen, nicht gerechnet. Noch immer lag die Hand des jüngsten Weasleysohns auf seiner Schulter und er sah ihn aufmunternd, fragend an, doch Draco konnte noch nicht reagieren, das Gesagte musste erst mal sacken. Und gegenüber Personen, die ihm nicht wirkliche nahe standen, so offen zu sein wie er es zu seinen Freunden war, fiel ihm verständlicherweise sehr schwer. Schließlich gab er sich einen Ruckt, wusste er doch, wie wichtig seiner Frau die Freundschaft mit Ron war und antwortete: „Danke, Ron ich hätte nie gedacht, das ich das mal zu dir sage. Wir sind noch keine Freunde, aber vielleicht werden wir es noch. Ich bin dankbar, dass du her gekommen bist, das du sofort deine Hilfe angeboten hast!“ Sie schwiegen sich ein paar Sekunden an, sahen einander eindringlich an, dann wandten sie sich ab, alles war gesagt und sie waren beide nicht der Typ, der mehr Gefühle offen zugab als sein musste und schon gar nicht in so einer Runde. Die Gruppe verteilte sich etwas auf dem Gang, Jean und Robert saßen noch immer auf der Bank, auf der jetzt auch Jonathan und Charlotte Platz gefunden hatte. Blaise und Daphne hatten sich fast ans Ende des Flures zurück gezogen und standen nahe beieinander, schienen über etwas zu diskutieren. Neville und Luna standen etwa in der Mitte des Flures Hand in Hand vor einem der großen Fester und sahen hinaus, sprachen nicht, taten nichts anderes als hinaus zu sehen. Auch sie schienen ein Paar zu sein, das sie auch im Schweigen sehr gut verstand, nicht immer reden musste um füreinander da zu sein. Bill, der etwas Erfahrung damit hatte, hatte schon im Krankensaal Ginnys Fuß versorgt, er würde heilen, auch wenn sie noch eine Weile wacklig auf den Füssen sein würde, wäre es doch bald vergessen, doch jetzt konnte sie nur vorsichtig und langsam laufen, sodass Harry sie stützen musste. Dies ließ sie sogar wortlos geschehen, hatte sich schon als sie aus dem Krankensaal heraus geschmissen worden waren an Harrys Arm abgestützt und sich die ganze Zeit danach an ihm gehalten. Nun steuerte Harry langsam eine der breiten Fensterbänke an, die unter jedem der hohen Bogenfenster waren, die eine Seite des Ganges vor dem Krankenflügel bildeten. Draco fand es sehr schön wie die beiden miteinander umgingen vor allem nach dem Streit am gestrigen Tag, der sicher den Umständen und dem Druck entsprungen war, unter dem sie alle standen. Und auch wenn sie das was Harry und Ginny nun beredeten, da Harry sich neben seiner Freundin auf der Fensterbank nieder ließ und sie in seine Arme zog, eigentlich nicht hören wollten, weil es sie nichts anging, so bekamen es doch, aufgrund der drückenden Stille, die in dem Gang herrschte, alle mit. Draco senkte seinen Blick, seine Sorgen um seine Frau überwiegten gerade sowieso, doch die leisen, klaren Worte von Harry konnte er nicht überhören: „Ginny, wie ist das passiert? Ich hatte solche Angst um dich als du nicht zurück kamst als der Kampf beendet war!“, fragte er besorgt. „Ich weiß es nicht wirklich Harry, ich habe mit einem der Todesser gekämpft und auf ein Mal bin ich wohl ins Leere getreten, die Klippen waren nicht gerade ein guter Ort zum kämpfen. Glücklicherweise apparierten sie da auf ein Mal alle, denn ich bin richtig nach hinten gefallen, hab mir dabei den Fuß total verdreht und du weißt ja, mein Zauberstab ist dabei weg geflogen. Wäre der Kampf nicht in dem Moment beendet gewesen… ich weiß nicht…!“ Ihre Stimme war immer leiser geworden, Draco sah verstohlen auf und fing ganz kurz Harrys sehr besorgten Blick auf, doch dann wandte er sich wieder voll seiner Freundin zu, die er noch stärker sein seine Arme zog und Draco vernahm nur einen Teil dessen was Harry dann sagte, er sprach leise, eindringlich und sanft Ginny zugewandt, die ihn leicht beschämt anblickte: „Gräm dich nicht…bist gesund…das zählt…der Fuß wird wieder….Ich bin so ….das es dir gut geht!“ Draco lehnte erschöpft den Kopf zurück, fühlte die kalte Wand an seinem Rücken. Madame Pomfrey hatte sie vor einiger Zeit raus geworfen, aber sie war sich sicher, Hermione würde es bald wieder gut gehen und sie wollte bei der Untersuchung niemanden dabei haben, das verstand er. Ginny und Harry redeten immer noch leise miteinander und erneut drangen die Worte zu ihm herüber, er hörte wie Harry leise und eindringlich erklärte: „Ginny, glaub mir, ich warte mit einem Antrag nicht weil ich dich nicht liebe, sondern weil ich es langsam angehen will. Ich möchte, dass du mit der Schule fertig bist, wir die Ruhe haben wirklich zueinander zu finden. Das letzte Jahr, der Krieg hat mich geprägt, aber ich kann dir eins sagen, ich will dich nie verlieren, meine Liebe zu dir wird eher, je mehr wir zusammen wachsen, je länger wir zusammen sind, stärker denn schwächer. Lass und Zeit, ich möchte mit dir zusammen entscheiden wann wir was tun, wenn wir uns beide bereit dazu fühlen und nichts überstürzen. Was hältst du denn davon wenn du, da du ja auch volljährig bist, im nächsten Sommer zu mir ziehst, in das Haus am Grimmauldplatz, denn dort werde ich leben!“ Ihre Antwort vernahm Draco nicht, denn sie sprach sehr erstickt an Harrys Brust, aber er war sich sicher, sie war positiv, so wie Harry sie hielt und sie reagierte, ihn kurze Zeit später stürmisch küsste. Er freute sich für seine Freunde, dass sie diesen Streit beigelegte hatten und alles bereinigt hatten. Harry ohne Ginny konnte er sich genau so wenig vorstellen wie Blaise ohne Daphne, sie gehörten einfach zusammen. Severus stand nur wenige Schritte von ihm entfernt, lehnte sich genauso wie er mit verschränkten Armen an die Wand und starrte ins Nichts. Größtenteils schweigend warteten sie, Ginny und Harry unterhielten sich nun sehr leise, nur vereinzelte Worte drangen mal an Dracos Ohr, Blaise und Daphne waren wieder zu ihnen getreten, aber sie hatten sich unweit der Tür zum Krankensaal an der Wand nebeneinander auf den Boden gesetzt und warteten einfach ab. Draco lief immer wieder unruhig auf und ab, langsam zermürbte ihn die Warterei, er wurde immer unruhiger, so lange konnte doch eine abschließende Untersuchung und Diagnose nicht sein. Wiederholt wollte er in den Saal stürmen, doch jedes Mal hielt ihn Severus zurück, der dann den Kopf schüttelt und jedes Mal wieder leise sagte: „Lass es!“ Er gab immer auf, wusste er doch, so würde er es nicht beschleunigen, aber das hier war einfach zu aufreibend für ihn, auch wenn Pomfrey gesagt hatte das es Hermione und Rose gut ging, sorgte er sich trotzdem sehr. Ihn zog es in den Krankensaal, er wollte, wie auch schon beim letzten Mal bei ihr sein und ihr langsam, mental aus der Bewusstlosigkeit helfen. Auf ein Mal öffnete sich dir Tür des Saales und Madame Pomfrey kam heraus, blickte kurz besorgt in die Runde, sah sehr erschöpft dabei aus, Draco wollte schon zu ihr eilen und sie befragen, doch bevor er dies konnte wandte sie sich an Severus und sagte: „Kommen sie bitte kurz rein, ich brauche ihre Mithilfe und ihre Meinung!“ Er nickte, folgte der Medihexe und Draco wollte ebenfalls folgen, doch Severus hielt ihn zurück und sagte: „Ich kümmere mich um sie, keine Sorge, du erfährst alles, aber bitte, bleib hier draußen!“ Er nickte ergeben, was hätte er denn auch anderes tun sollen, hier einen Aufstand zu machen brachte nichts, aber er sorgte sich sehr, jetzt noch mehr als zuvor, was konnte passiert sein das Madame Pomfrey jetzt Severus Hilfe braucht, wollte sie Tränke haben? Überlegte Draco lange, während Severus nicht wieder zurück kam, doch dann öffnete sich die Tür, Severus stürmte sehr schnell heraus, fuhr Draco, der nachfragen wollte und zu ihm trat, nur an: „Jetzt, nicht!“ und hastete schon währenddessen weiter. Wie vor den Kopf geschlagen fühlte er sich, was war jetzt los. Die anderen hatten sich erhoben und waren zu ihm getreten, blickten ihn verständnislos an, doch auch er wusste nichts, hielt nun entschlossen auf die Tür des Krankensaales zu und wollte diesen stürmen. Er riss die Türen auf und stürmte wirklich hinein, doch dann stoppte er. Hermione lag im dritten Bett von der Tür aus gesehen und als Bill sie vor einigen Stunden dort abgelegt hatte, war sie zwar bewusstlos gewesen und hatte zuvor auf den Klippen schon müde und geschwächt gewirkt, doch nun war sie richtig bleich, fast so weiß wie die Kissen und Laken, in denen sie lag. Er konnte schon aus der Entfernung sehen, dass ihre Haare schweißnass waren. Madame Pomfrey stand zu ihm gewandt, fuhr immer wieder mit dem Zauberstab, ein paar Zentimeter über Hermiones Körper lang und murmelte einen Singsang, einen Heilspruch den Draco nicht kannte. Er lief schnell weiter auf sie zu, sah den Schweiß, der Hermiones Gesicht bedeckte, auch das Krankenhemd, das ihr die Heilerin mittlerweile angezogen haben musste, war nass geschwitzt, jedenfalls der Teil, den er sehen konnte, weil die Decke ein Stück zurück geschlagen war. Sofort erkannte er ihr Zustand musste sich sehr verschlechtert haben, so krank und leidend, ihr Gesicht war schmerzlich verzehrt, hatte sie nicht ausgesehen als er sie her gebracht hatte. Die Heilerin unterbrach oder beendete nun ihren Zauber, sah auf und Draco erkannte mit Schrecken ihren erschöpften Blick. Leise, ängstlich zitternd fragte er: „Was ist mit ihr?“ Die anderen waren ihm gefolgt, blieben jedoch in der Tür stehen und verfolgten schweigend alles, nur Jean stürmte vor bis zu Draco, wollte noch weiter, doch auch sie blieb von dem Anblick, der sich ihr bot, geschockt stehen. Man hatte ihr schließlich gesagt Hermione war auf dem Weg der Besserung und so sah sie nun ganz und gar nicht aus. Die Heilerin antwortete leise auf Dracos Frage: „Ihr geht es schlechter, ich bekomme es nicht in die Griff. Severus holt Hilfe aus dem St. Mungos, bitte, Mr. Malfoy, lassen sie mich meine Arbeit machen. Ich kann ihnen nicht mehr sagen momentan, tue alles was ich kann, aber wir müssen jetzt abwarten was der Heiler sagt und ihn arbeiten lassen!“ Noch bevor irgendwer etwas darauf erwidern konnte floh Draco aus der Krankenstation, er ließ sich nicht aufhalten, hatte das Gefühl gerade stürzte zu viel auf ihn ein. Ihm war klar, auch wenn die Heilerin es nicht gesagt hatte, die Komplikationen waren schlimm, sehr schlimm, Hermione und Rose rangen mit dem Leben, dafür brauchte er keine Bestätigung der Heilerin, das hatte er so erfasst. Er rannte und rannte, hielt erst als, als die hüfthohe, eiserne Brüstung des Astornomieturms ihn stoppte. Er war völlig außer atmen, mehr aus Panik als vor Anstrengung und noch in der Bewegung des Anhaltens beuge er sich vor uns sah in die Tiefe, sah tief unter sich den Innenhof des Schlosses. Wenn er jetzt über die Brüstung klettern würde, springen würde, würde er sich nicht anders fühlen als jetzt, wurde ihm bewusst. Denn er hatte das Gefühl unaufhörlich zu fallen und die riesige Angst, das dieser Sturz mit der Nachricht, das seine über alles geliebte Hermione es nicht geschafft hatte, das seine Frau und seine Tochter gestorben waren, ein Ende finden würde, fühlte sich sicher so an, wie der Fall von diesem Turm malte er sich aus. Nur hatte der Aufprall, den diese Nachricht verursachen würde, nur hatte es wenig befreiendes, anders als der, der einem Sturz in die Tiefe folgen würde. Würde sie sterben und er springen, wäre wenigstens alle vorbei, aber so, so würde er aufschlagen und dann weiter fallen, immer weiter, vielleicht bis er wieder hier hoch steigen würde und dann wirklich allem ein Ende machen? Noch immer sah er in die Tiefe hatte sich über die Brüstung gebeugt, wusste, ohne sie würde auch er nicht weiter leben wollen, als er auf ein Mal heftig zurück gerissen und an die Wand des Turms gedrückt wurde. Vor ihm stand sein Patenonkel, der auch außer Atem wirkte, aber dessen Wut deutlich in seinen Augen funkelte. Laut, aufgebracht brüllte er ihn unvermittelt an: „Verdammt noch mal Draco, reiß dich endlich zusammen! Du reagierst schon wieder über! Spinnst du, sag nicht, das du dich da runter stürzen wolltest, so sah es nämlich aus!“ Severus hielt ihn fest an die Wand gedrückt, wandte seinen forschenden, harten Blick keine Sekunde von ihm ab und Draco spürte, würde er ihn nicht halten, würde er nicht mehr stehen, sondern an der Wand hinab gleiten, seine Beine gaben unter ihm nach. Langsam, kraftlos schüttelte er den Kopf und Severus schien sich etwas zu beruhigen, sein Blick wurde wieder sanfter, sorgenvoll, aber er hielt ihn immer noch fest, nun nicht mehr aus Wut, sondern weil er spürte, Draco würde sonst zusammen brechen. „Gut, das wäre nämlich sowas von dumm, was meinst du tut Hermione wenn sie aufwacht und du bist nicht mehr da? Ich habe den besten Heiler, den besten Spezialisten für Fluchfolgen aus dem St. Mungos geholt, er ist zuversichtlich, dass sie den Fluch, der noch immer in ihrem Körper wütet eindämmen können, aber es wird dauern! Draco, sie braucht dich. Ich weiß, das ist alles sehr schwer für dich, wir fühlen alle mit dir und verstehen, das du sehr mitgenommen bist, aber du musst dich jetzt zusammen reißen, brich nicht zusammen.“ Er nickte matt, doch Severus schien in Dracos Augen zu sehen, dass dieser sich langsam fing. Schließlich sagte Draco, rau, heiser, leise: „Danke!“ Severus nickte, löste sich von ihm und antwortete: „Nicht dafür, das war nötig, auch wenn ich es nicht gern getan habe. Wir gehen jetzt da runter, stehen Hermione bei und morgen werden wir an ihrem Bett sitzen und zusehen wie sie aufwacht, hast du mich verstanden?“ Draco nickte und setzte sich langsam in Bewegung. Severus wartete, bis Draco die Tür zur Treppe hinab ins Schloss durchschritten hatte, erst dann gestattet er sich kurz durch zu atmen, dann folgte er seinem Patensohn, der ihm momentan wirklich leid tat, aber er wusste, manchmal braucht Draco eine harte Hand. Er war oft ein unterkühlter Typ, aber in ihm schlummerten tiefe Gefühle, die wenn er sich davon übermannen ließ, ihn auch zu kopflosen Handlungen trieben, vor denen er ihn schon oft bewahrt hatte, doch das gerade, das übertraf alles was er bisher hatte abwenden müssen. Er hoffte inständig, Draco war nicht hier oben gewesen, weil er springen wollte. Sie kehrten gemeinsam zurück zu den anderen, doch keiner von ihnen sagte etwas zu Dracos Abgang oder seiner Verfassung. Nur Jean erhob sich, umarmte ihn, schwieg aber und setzte sich dann wieder zu ihrem Mann. So warteten sie weiter. Draco wurde seine Gedanken nicht los, würde er springen, wenn sie es nicht schaffte? Er wusste es nicht, aber er wollte es auch nicht wissen, verdrängte mit aller Macht diese Gedanken und versuchte sich einfach auf das Mantra zu konzentrieren: „Sie werden es schaffen!“, das er ununterbrochen in Gedanken zu wiederholen begann um sich von allem anderen ab zu lenken. Er hatte das Gefühl schon seit Stunden vor den Türen zur Krankstation auf und ab zu gehen, in Wirklichkeit waren es auch schon Stunden, unterbrochen von seiner kleinen Flucht und dem Ausbruch, doch mittlerweile war es Abend geworden. Blaise und Daphne saßen an die Wand gelehnt auf dem Boden und Daphne war eingeschlafen, ein ähnliches Bild bildeten Harry und Ginny, die in einer Fensternische Platz genommen hatten und zusammengekauert da lagen. Severus lehnte hingegen immer noch stehend an der Wand, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und blickte ausdruckslos auf einen Punkt vor sich. Draco konnte sich vorstellen, dass er sich Vorwürfe machte, hin und her schwankte weil Hermione jetzt dort drin lag, aber andererseits wäre sonst Narzissa gestorben. Er war sich klar, er machte Severus keine Vorwürfe, hatte er doch in der Situation richtig gehandelt. Narzissa verdiente ein gutes Leben, jetzt endlich und das ohne Lucius, er hatte auch sie befreien wollen und so war es gut wie es gekommen war. Hermione würde gesund werden, ihr würde es gut gehen, das hoffte Draco mit jeder Faser seines Seins und Severus würde das auch irgendwann sehen. Langsam trat er zu seinem Patenonkel und sagte: „Severus, mach dir keine Vorwürfe, keiner konnte wissen das mein Schild nicht hält, du hast das richtige getan, meine Mutter lebt, dank dir!“ Severus blickte ihn nur ruhig, ausdruckslos an und nickte schließlich knapp, aber Draco wusste, er würde dazu jetzt nichts sagen, so war er, er machte alles mit sich aus und Draco war klar, sie würden später reden, wenn die Sorge um Hermione vorbei war, da war er sich sicher. Severus hatte in den letzten Stunden mehrfach versucht Draco dazu zu bewegen mit ihm in seine Räume zu gehen und sich Ruhe zu gönnen, aber seine Überredungsversuche waren nutzlos gewesen, also blieb er mit ihm hier und wartete, genauso wie seine Freunde, die ihn auch nicht alleine lassen wollten, aber von der Suche und dem Kampf nicht weniger erschöpft waren als er. Sie waren halt beide Sturköpfe, Draco wie Severus, aber beide machten sich jetzt Sorgen und unterstützten einander in dieser Situation. Seit dem der Heiler in den Krankensaal gegangen war, war viel Zeit vergangen, seine Sorge und seine Panik stiegen von Minuten zu Minuten. Sie durfte und konnte nicht tot sein, das würde er spüren, da war er sich sicher, aber was war mit Rose. Er wollte gar nicht daran denken, dass ihr Baby es vielleicht nicht überlebt haben könnte. Haltsuchend stützte er sich mit beiden Händen an der Wand an, lehnte kurz den Kopf an den kalten Stein, während er versuchte durch zu atmen, ruhiger zu werden, dann stieß er sich wieder schwungvoll von der Wand ab. Er war frustriert, hatte Angst und Wut im Bauch. Sein eigener Vater hatte zum zweiten Mal versucht seine Frau zu töten, dafür würde er diesmal sterben, das schwor er sich und wenn ihrem Baby etwas passiert war, würde er ihn eigenhändig töten, auch ohne Zauberstab, wenn es sein musste. Ihm war nicht klar, ob er diesen Schwur, den er sich in der Verzweiflung und Wut leistet wirklich umsetzten wollte und konnte, denn er hatte sich damals als Todesser geschworen nie zu töten, doch gerade schossen ihm so viele Gedanken durch den Kopf, er konnte nicht klar denken. Kraftvoll schlug er mit der rechten Hand gegen die steinerne Wand, merkte gar nicht, dass ihm danach das Blut über die Hand lief, er fluchte nur laut. Ihm war es egal wenn er die andren aufweckte: „ Scheiße, das kann doch gar nicht so lange dauern, ich geh jetzt da rein. Ich muss bei ihr sein.“ Er stürmte auf die große Tür zu, doch bevor er sie erreichte, wurde er an der Schulter festgehalten und als er sich umdrehte, sah er in Severus müdes, erschöpftes und ernstes Gesicht, leise, aber fest sagte dieser nun: „Lass es Draco, das bringt doch nichts. Du störst dort drin nur und Madame Pomfrey und der Arzt tun alles was möglich ist für Hermione. Wir wissen nicht, was sie hat, aber du spürst doch, dass sie lebt. Sie wird es schaffen, gib die Hoffnung nicht auf!“ „Aber…“, fing er an doch Severus schüttelt energisch den Kopf: „Nichts aber Draco, sie werden es schaffen, beide. Hermione ist so stark, du bist so stark, wenn euer Baby nur ein bisschen von eurer Stärke hat, dann schaffte sie es genauso, vertrau darauf Draco, du darfst jetzt nicht zusammenbrechen. Wenn Hermione aufwacht, du sie besuchen kannst, wird sie dich brauchen. Die Entführung war sicher keine angenehme Zeit. Und jetzt, gib mir deine Hand.“ Severus hielt auffordernd seine Hand hin und zog seinen Zauberstab und Draco nickte ergeben, denn Severus hatte ja recht, aber einfach war das nicht jetzt stark zu sein, doch er musste es tun. Er ergriff seine Hand, richtete den Zauberstab und heilte sie, reinigte sie danach noch von dem Blut. Severus nickte und lehnte sich wieder an die Wand, dann sagte er noch: „Am besten wäre es, du würdest dir Ruhe gönnen Draco, auch wenn es schwer ist.“ „Ich kann und werde jetzt nicht schlafen, nicht jetzt, erst wenn ich weiß, dass es ihnen gut geht. So lange kann es ja nicht mehr dauern!“ Sie schwiegen wieder und auch Draco lehnte nun an der Wand, wartete neben Severus. Er wusste nicht, wie lang er noch wartete, doch ihm mussten zwischendurch im stehen die Augen zugefallen sein, auch wenn er es nicht wollte, aber er war seit über 24 Stunden am Stück wach, kein Wunder das er Müde und erschöpft war, vor allem nach den Zaubern, die er heute gewirkt hatte. Schließlich hörte er endlich das leise Knarzen der großen Holztür und sah dann wie sie geöffnet wurde. Der Heiler, den sie extra aus dem St. Mungos hatten her bringen lassen, trat hinaus. Draco stieß sich von der Wand ab, schritt schnell auf ihn zu und der Mann sah ihm erschöpft entgegen: „Sie sind Mr. Malfoy?“ Er nickte ungeduldig und fragte: „Wie geht es meine Frau, sagen sie schon!“ „Ihrer Frau geht es gut, sie wird es schaffen, ist schon über den Berg aber…“ Draco sah wie der Heiler zu Severus Blickte, der sofort neben Draco getreten war: „Sagen sie schon, was ist mit unserem Baby?“ Er schüttelte den Kopf und Draco hatte das Gefühl dass etwas sehr großes in ihm zerbrach, dass ihm der Boden unter den Füßen weg gerissen wurde und er fiel und fiel, doch dann sprach der Arzt leise weiter : „Das Kind hat überlebt, knapp sehr knapp, es ist sehr schwach, die Frage ob es sich jemals vollständig erholt, es schwebt noch in Lebensgefahr. Auch wirkt es als hätte es alle magische Macht verloren. Die Mutter hat immer noch Magie, wenn auch geschwächt. Ich denke, nach einer Ruhephase wird sich dies geben, aber ihr Kind! Nein, es tut mir leid! Ihre Tochter wird niemals eine Hexe sein, selbst wenn sie überlebt!“ Er spürte, dass er sich ein kleines bisschen beruhigte, lebten doch seine Tochter und seine Frau, doch dass sie niemals eine Hexe werden würde, ein Squib war und die Gefahr für sie noch immer nicht vorüber, machten ihn fertig. Die Wut, die er die ganze Zeit schon auf seinen Vater gespürt hatte, kochte wieder in ihm hoch. Er hatte sein Frau angegriffen und seine wundervolle, starke, magische Tochter zu einer Squib gemacht, sie würde niemals ein gleichwertiger Teil der magischen Welt sein. Er betrat wie in Trance den Krankensaal und ging auf ihr Bett zu, auf das auch Madame Pomfrey zusteuerte. Traurig sah er auf seine Frau herab, wie sie so blass und schwach aussehend in den weißen Laken lag. Die Heilerin sagte ruhig: „Ich habe ihr einen Trank für einen tiefen, traumlosen Schlaf gegeben, sie wird bis morgen Mittag schlafen. Sie sollten sich auch untersuchen lassen Mr. Malfoy und sie sollten schlafen.“ Er schüttelte nur schwach den Kopf und antwortete tonlos: „Später!“ Dann drehte er sich um und verließ die Krankenstation. Er achtete nicht darauf, dass die anderen fragten was los sei, das Severus ihn stoppen wollte, stürmte einfach weiter ohne auf irgendwas oder irgendwen Rücksicht zu nehmen. Kalte Rachegelüste und Wut kochten in ihm und eine alles überdeckende Angst um seine Lieben, denn er erkannte nur zu deutlich, es würde nie enden. Seine geliebte Frau und seine Tochter würden ihr Leben lang nicht in Sicherheit sein, solange sein Vater lebte. Er würde seine Familie schützten, mit allen Mitteln und keine Konsequenzen mehr scheuen. Es traf ihn das sein Kind nicht magisch sein würde, auch wenn es das wichtigste war, das sie lebte, doch leider war ja sogar das fraglich, so hatte er einen ausgewachsenen Groll gegen seinen Vater, da dieser in seinem Wahn jedem schadete den Draco liebte und das würde er keine Sekunde länger akzeptieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)