Liebe heilt die Seele von Nira26 (3. Teil zu "Magie des Blutes" und "Rache und Vetrauen") ================================================================================ Kapitel 39: Gefühlschaos ------------------------ Er klopfte am frühen Donnerstagabend an Severus Tür. Hermione stand hinter ihm und wartete, das Severus endlich öffnete. Er spürte, dass sie aufgeregt war, weil ihre Übungsstunden weiter gehen würden und Servers versprochen hatte heute zum richtigen Zaubern über zu gehen, sie nicht nur meditieren und erkunden lassen würde. Er selber war auch gespannt darauf, doch noch mehr nervös war er, weil er auf Neuigkeiten wegen seiner Mutter hoffte. Severus hatte ihm mitgeteilt, dass er am Dienstagabend gleich bei ihr gewesen war und lange mit ihr gesprochen hatte, jetzt hoffte er auf mehr Details. Sein Onkel öffnete ihnen wenige Sekunden später und bat sie herein, führte sie in sein Wohnzimmer, wo sie sich wie gewohnt nieder ließen und Severus ihnen Tee einschenkte, der schon bereit stand. Severus lehnte sich mit einer Tasse in Händen in seinem Sessel zurück, trank einen Schluck des heißen, wohltuenden Tees. Seit seinem Besuch bei Narzissa machte er sich Sorgen und Gedanken um sie. Viel zu deutlich hatte er diesmal gesehen wie Abhängig sie noch war und sah nun auch, dass es noch schwerer werden würde als gedacht um sie zu retten, denn das wollte er, war er ihr schuldig. In den letzten Tagen hatte er sich oft seinen Erinnerungen an schöne Zeiten mit ihr hingegeben, jedoch machten ihn diese auch sehr traurig. Sie hatte, als während seines vorletzten Jahres in Hogwarts seine geliebte Mutter gestorben war, ihn in ihr neues Heim aufgenommen. Sie, die fünf Jahre älter war als er, und Lucius hatten erst vor wenigen Jahren geheiratet. Auch wenn seine Mutter deutlich älter war als Narzissa, hatten sich die beiden immer verstanden. Eileen war, jedenfalls bis sie den Fehler beging einen Muggel zu heiraten, Narzissas Patentante gewesen, doch als sie Tobias Snape heiratete, verbat ihr Druella Black, Narzissas Mutter, den Kontakt mit ihrer Patentochter. Severus wusste, das seine Mutter das sehr getroffen hatte und auch nachdem sie sich nach einer relativ kurzen, unglücklichen Ehe von Tobias Snape trennte, blieb Druella hart und verbot den Kontakt, doch Eileen hatte nicht nachgegeben und zumindest einen losen Kontakt mit Narzissa aufbauen können. Als schließlich Severus nach Hogwarts kam lernten er und Narzissa sich erst wirklich kennen, denn zuvor hatten sie sich nur zu sehr wenigen Gelegenheiten gesehen, und da sie sich sehr schnell sympathisch waren, übernahm Narzissa bald sowas wie die beschützerische Rolle einer großen Schwester, die er, der leider von vielen als Außenseiter gesehen wurde, sogar von den Slytherins, gut brauchen konnte. So lernte er auch Lucius besser kennen, wobei in Slytherin sowieso niemand um Lucius herum kam, denn seit dem sein Bruder Jonathan die Schule abgeschlossen hatte, war er ganz klar tonangebend im Haus, schließlich war er ein Malfoy. Severus wusste jedoch, das Lucius dies nicht gern tat, aber er hielt sich an seine Rolle. Als Severus Lucius kennen lernte, war er schon mit Samantha zusammen und so verband die beiden die Freundschaft zu einem Muggelmädchen, was unter den Slytherins nicht sehr gern gesehen wurde. Als schließlich Eilleen starb, war es für Narzissa selbstverständlich, dass sie Severus auf nahm. Er war ihr sehr dankbar dafür, dass sie in dieser schweren Zeit so für ihn einstand, ihm bei allem half und ihm ein Zuhause gab, dass, zumindest solange er Zeit mit ihr verbrachte, wirklich ein zu Hause für ihn war. Doch in diesem Sommer, zwischen seinem sechsten und siebten Schuljahr kam er durch Lucius auch zum ersten Mal mit den Todessern in Kontakt, was ihm zuerst gar nicht gefiel, aber die Ereignisse, die im nächsten Schuljahr folgten, trieben ihn schon fast in die Arme der Todesser. In den Jahren nach seinem Schulabschluss hatte sich Lucius sehr verändert und als Severus schließlich bei ihnen, im Manor, in dem auch noch Lucius herrischer Vater lebte, vorrübergehend einzog, erkannte er erst wirklich, auf was für einem Weg sein Freund war, doch auch wenn er nicht den gleichen Weg einschlagen wollte, tat er es dann doch, als er bitter erkennen musste, das Lily ihn nicht liebte, dass er sie verloren hatte. Doch Lilys Tot rüttelte ihn wieder auf, sorgte dafür, dass er nicht innerlich stab, so wie Lucius es tat, aber die Jahre als Spion machten ihn auch zu einem verschlossenen, lebensfernen und missmutigen Mann, der langsam jetzt lernte wider es zu genießen, dass er frei war, zu leben. Er wusste, Draco erwartete nun Antworten, die er ihm aber nicht geben konnte, denn er hatte nichts von Narzissa gehört und wusste nicht, ob sie endlich seine Hilfe annehmen würde. Er setzte die Tasse auf der Untertasse ab und atmete einmal tief durch, sah seinem Patensohn, der ihn auffordernd anblickte an und begann schweren Herzens zu berichten: „Ich war bei ihr, das sagte ich dir ja schon, aber ich weiß nicht, ob ich sie erreicht habe. Sie ist verzweifelt Draco. Ich habe versucht ihr klar zu machen, dass du ihr verzeihen würdest, das wir ihr alle helfen und das wir ihr auch helfen wenn sie endlich Lucius verlässt, aber ich weiß auch da nicht ob sie es kann. Es ist schwer für sie, weißt du. Ich bin mir nicht sicher ob sie das schafft. Sie hängt schon viel zu lange dieser Wunschvorstellung nach. Es ist so traurig sie so zu sehen. Du weißt, wie nahe Zissa und ich uns mal standen, doch selbst mir ist sie entglitten. Wir können nur noch hoffen und ich werde noch öfters zu ihr gehen, ihr beistehen, das schulde ich ihr. Es tut mir so leid Draco, dass ich nicht eher gehandelt habe und nicht mehr tun kann!“ Jeder, der Draco nicht kannte, hätte nun gedacht, er würde die Neuigkeiten ruhig und unbewegt aufnehmen, denn sein Gesicht zeigte keinerlei Regung, doch Severus sah deutlich wie aufgewühlt er war, erkannte den Sturm in seinem Inneren durch seine Augen. „Ich weiß, du tust alles was du kannst und das Mutter sehr verbissen und stur ist, aber trotzdem hatte ich gehofft, du kannst mehr erreichen, nicht nur im Bezug auf die Bücher, sondern auch was ihre Einstellung betriff, trotzdem, danke, dass du es versuchst!“ Er nickte Draco zu und fuhr dann fort: „Gut, dann lasst und jetzt mit den Übungen beginnen, ihr wisst ja wie ihr anfangen müsst, geht in euch und fühlt die Magie!“ Hermione hatte schweigend zugehört, sie wusste, wie sehr es Draco beschäftigte, dass es mit seiner Mutter keine Aussöhnung gab und hielt sich bei dem Gespräch bewusst zurück, doch jetzt versuchte sie sich zu konzentrieren um in den Zustand zu gelangen, den sie für weitere Übungen brauchten. Sie machte ihren Kopf frei, versuchte keine Gedanken fest zu halten, sich zu entspannen und nur ihr innerste zu fühlen, versuchte sich auf die Magie, die in ihr floss zu konzentrieren, doch sie hatte das Gefühl den Zustand, den sie nach Wochenlangem üben eigentlich sehr schnell und gezielt mittlerweile erreichten konnte, heute nicht mal annähernd zu erlangen. Sie versuchte es wieder und wieder, aber sie spürte, sie konnte nicht loslassen, fühlte Draco neben sich, der sehr weit davon entfernt war sich überhaupt entspannen zu können und sie ahnte warum er so aufgewühlt war, sie spürte seine Unruhe und seine, ja sie würde fast schon sagen, Trauer. Sie hatte eine sehr konkrete Ahnung was ihn beschäftigte, aber er musste es wenigstens für ein paar Stunden, solange sie üben wollten, hinten an stellen, auch wenn es ihm sehr schwer fiel. Vorsichtig griff sie seine Hand, fragend sah er sie an, doch sie lächelt nur stumm und begann ihre Fühler aus zu strecken. Sie taste nach seinem Geist, fand ihn sogar schnell, versuchte ihre Ruhe, ihre Gelassenheit ihm zu geben, sie ihm zu senden, doch sie erkannte, sie musste dazu tiefer eintauchen. Sich treiben zu lassen war jetzt nicht der richtige Weg, sie ließ seine Gedanken ganz außer Acht, konzentrierte sich nur auf seine Gefühle, die seine Entspannung verhinderten. Langsam versuchte sie ihm ihre Ruhe ein zu pflanzen, doch das stellte sich heute als sehr schwer heraus. Sie war schon tief eingetaucht, tiefer als sonst, spürte auch seine Magie, aber sie wollte nicht seine Magie nutzten, wollte ihn nur beruhigen. Ganz langsam begann sie zu spüren, dass er sich entspannte, als sie schöne Erinnerungen in seinem Kopf ansteuerte, hervorholte, als sie ihre Ruhe ihm sandte. Sie erkannte, jetzt war er ruhig und bereit sich auf die Übungen vor zu bereiten, zu meditieren, wie Severus es manchmal nannte, aber in Wirklichkeit war es so viel mehr als eine Meditation. Langsam zog sie sich zurück, ließ ihn wieder alleine mit seinen Gefühlen, jedenfalls soweit das mit ihrer immer währenden und präsenten Verbindung überhaupt ging. Doch leider spürte sie, schon als sie ihre Hand von seiner löste, dass sobald sie ihre Präsenz von ihm zurück zog, wurde er wieder unruhig. Seine tiefe Traurigkeit kehrte zurück. Sie versuchte ihn aus zu blenden, versucht nur sich zu fühlen, wollte heute unbedingt Erfolg haben und weiter kommen, während er neben ihr leise zu Severus sagte: „Ich kann das heute nicht, ich komme nicht zur Ruhe!“ Severus nickte nur, hatte sowas schon geahnt, wusste gut wie Draco darauf gehofft hatte, dass er etwas bei seiner Mutter erreichen konnte. Die Enttäuschung, dass sie auch nach dem Krieg an all dem alten hing, saß einfach tief. Severus schlug Draco daher vor: „Du solltest meditieren Draco, deinen Geist frei machen, das hilft dir auch, wenn dein Temperament mal wieder über zu schäumen droht!“ Er gab Severus in diesem Punkt recht, was aber nichts daran änderte, dass er heute nicht würde weiter kommen. Doch auch egal wie sehr Hermione versuchte sich nur auf sich zu konzentrieren, sie schaffte es nicht. Sie spürte immer wieder Dracos Unruhe, und schließlich bot er an: „Ich könnte gehen und du machst alleine weiter.“ Das wollte sie jedoch nicht, sie schüttelte den Kopf und erklärte: „Nein, wir lernen das hier zusammen, keiner wird den anderen überflügeln oder vorweg etwas lernen was der andere noch nicht kann. Ich will das mit dir lernen. Wir machen heute einfach jetzt hier Schluss, uns zwingt doch keiner ein bestimmtes Tempo auf, also warum sich stressen!“ Severus stimmte, auch wenn es ihm nicht ganz gefiel, grummelnd zu: „Wenn ihr meint, dass das richtig ist, aber ich würde dich auch alleine weiter unterrichten Hermione!“ Hermione lehnte jedoch erneut ab und so verließen Draco und sie wenig später schon Severus Räume. Ein richtiges Gespräch hatte nicht in Gang kommen wollen. Hermione beschäftigten Dracos Gedanken, er hin seinen Nach und auch Severus war viel zu nachdenklich und so verabschiedeten sie sich blad. Sie betraten ihr Wohnzimmer und Draco steuerte zielstrebig auf die Sofa vor dem Kamin zu und ließ sich schwer, unelegant auf ein Sofa fallen. Hermione folgte ihm und ließ sich neben ihm nieder, nur konnte sie nicht nur seine Gefühle spüren, sie sah auch deutlich wie abgeschlagen und erschöpft er offensichtlich war. Die letzten Wochen und Monaten waren nicht spurlos an ihm vorbei gegangen und die ganze Zeit schwelte in ihm außer den Sorgen um sie, seine Frau und jetzt um das Baby, neben der großen Freude auch immer seine Sorge um seine Mutter. Hermione wusste, auch wenn sie sich von ihm abgewendet hatte, ihm nicht hatte helfen können als die Todesser bei ihnen lebten und nach dem Krieg nicht helfen wollte, weil sie an Lucius hing, würde er ihr trotzdem sofort verzeihen wenn sie darum bäte, denn er liebte sie. Er saß schweigend da, doch sie wollte jetzt reden, so konnte es nicht weiter gehen, er musste mit ihr darüber reden und so forderte sie ihn auf: „Draco, rede jetzt mit mir. Ich weiß doch was dich beschäftigt und wenn du es nicht aussprichst, wird es nicht besser. Ich möchte dir helfen, dich besser verstehen. Erzähle mir von ihr, von deiner Kindheit und davon was es mit dir macht zu wissen wie es ihr jetzt geht, wie gefangen sie ist. Auch heute noch weiß ich nur wenig über deine Kindheit, eigentlich nur das, was du mir in deinen Erinnerungen gezeigt hast, ich möchte gerne mehr wissen.“ Während sie mit ihm sprach, ihn bat zu reden, starrte er weiter unbewegt vor sich in den Kamin, doch sie wusste, er wollte reden und würde es auch, sie brauchte nicht weiter bitten, sie musste nur abwarten bis er die richtigen Worte fand, seine Gedanken geordnet hatte. Schließlich begann er ruhig und leise zu sprechen: „Sie war immer bei mir, solange ich mich erinnern kann. Erst als Vater sich so vehement in meine Erziehung einmischte, wich sie immer weiter zurück. Ich weiß heute, dass Vater ihr damals sehr gedroht haben muss, denn sie hat mir gesagt, sie hat das nicht freiwillig getan. Von ihr habe ich die ersten Zaubersprüche gelernt, lange bevor ich nach Hogwarts kam. Schon bevor ich zu Schule kam, konnte ich alle Zaubertränke, die in der ersten und zweiten Klasse unterrichtet werden, sie hatte sie mir beigebracht. Sie hat einen großen Kräutergarten im Manor und sogar ein Gewächshaus, dort züchtete sie äußerst seltene Kräuter, darin ist sie wirklich gut. Wir haben manchmal tagelang, per Hand die Setzlinge umgetopft oder auch ihre Rosen veredelt. Dafür hat sie nur selten Magie verwendet, sie sagte immer, dass sie diese Arbeit beruhigen würde und sie so zu sich finden könnte. Als kleiner Junge hab ich nie verstanden was sie damit meint, aber heute kann ich es nachfühlen, denke ich. Ich glaube, es hat einen ähnlichen Effekt, wenn du backst oder kochst, oder? Etwas mit seinen eigenen Händen, ohne Magie zu schaffen ist ein gutes Gefühl.“ Sie nickte nur, zeigte, dass sie ihn verstand, doch er sah sie nicht an, blickte weiter in die Flammen und nach einer kurzen Pause sprach er ruhig weiter: „Je mehr Vater uns trennte, desto unglücklicher wurden wir beide. Letztes Jahr, als die Todesser in unserem Heim ein und aus gingen, hat sie mir gestanden, dass sie immer versuchte mich zu schützten, deshalb bei Lucius geblieben ist, als er sie schlug, aber ich weiß, sie ist auch geblieben weil sie immer noch hoffte, wenn der Krieg vorbei wäre, würde er wieder werden wie früher. Denn entgegen seiner Aussagen, wusste mein Vater immer, dass der dunkle Lord nicht wirklich tot ist, diese Gefahr schwebte immer über uns, seit dem ich denken kann. Ich verstehe nicht warum sie jetzt wieder zu ihm hält, sie weiß genau wie er ist und ich denke nicht, dass sie ihn noch immer liebt oder auf seine Rückkehr hofft, jedenfalls hoffe ich das. Meine Mutter ist nicht dumm und sie wird doch erkannt haben, dass er sich nicht mehr ändern wird, also was hat er, dass er sie so in der Hand hat?“ Er unterbrach seine Erzählung wieder, wandte sich nun Hermione zu, die ihn gespannt musterte. Seufzend ergriff er ihre Hände und sah ihr tief in die Augen, dann erklärte er: „Ich habe Mutter gefragt, warum sie nicht schon lange gegangen ist, ihn verlassen hat und uns dieses Schicksal erspart hat, erst da hat sie mir die Wahrheit gesagt. Sie hat einen Ehevertrag unterschreiben müssen, schon vor der Hochzeit, aber da war Vater noch nicht der, der er heute ist, jedenfalls noch nicht ganz so grausam und kalt. Mein Großvater hat auf diesem Vertrag bestanden und Vater hat sich widerstandslos gefügt. Meine Mutter hat mir gesagt, dass ihr das Geld egal war, sie hätte selber genug geerbt und schon einen Platz zum Leben für uns gefunden und Geld verdienen können, aber sie hätte mich verlassen müssen, wäre sie gegangen. Ich glaube, nicht mal Severus weiß davon, damals, als sie den Vertrag unterschreiben musste, war es keine große Sache, das ist üblich bei Reinblüterin und außerdem ging sie ja davon aus, dass sie glücklich werden würden. Wenn sie mich leiden sah, sah wie Lucius mich hart bestrafte, hatte sie die Kraft ihn zu verlassen, aber sie hätte mich nicht mit nehmen können, also blieb sie, denn für sich selber konnte sie ihn nie verlassen, sie liebte ihn trotz seiner Grausamkeiten, sehr unverständlich für mich. Er hatte das Gesetz auf seiner Seite, also blieb sie, was galt in Friedenszeiten ihr Wort schon gegen das des hoch geachteten Lucius Malfoy? Jedenfalls stellte er es ihr so dar, als sie ihm sagte sie würde gegen der Vertrag klagen und aller Welt erzählen mit welch unmenschlichen Mitteln er mich erziehen wollte. Wären wir gegangen, wären wir immer auf der Flucht vor ihm gewesen und so fing sie an zu hoffen, dass es besser werden würde wen ich Hogwarts wäre, wenn ich nicht täglich im Manor sein würde, aber leider wurde es das nicht wirklich. Sie wollte während des Krieges gehen, aber Vater bekam das mit und bevor sie ihren Plan umsetzten konnte, sorgte er dafür, dass sie das Mal bekam, wäre sie dann geflohen, wären nicht nur die Auroren hinter ihr her gewesen, sondern auch die Todesser und sie hätte mich auch dann alleine lassen müssen, denn ich war ja noch nicht volljährig. Sie hat mir erzählt, dass sie nach meinem ersten Jahr in Hogwarts, nachdem mich Vater Monatelang mit Missachtung gestraft hatte und sie hatte mit ansehen müssen wie ich litt, versucht hat ihn zu verlassen mich mit zu nehmen und deswegen bei einer Rechtsberatung war, aber der Anwalt hat ihr jegliche Hoffnung genommen aus diesem Vertrag heraus zu kommen und das Sorgerecht für mich zu erhalten. Außerdem bekam mein Vater Wind von ihrem Vorhaben. Ich weiß nicht genau was er tat, sie wollte darüber nicht reden, aber die Strafe muss schlimm gewesen sein. Aber ich bin mir nicht sicher, ob sie wirklich aufgegeben hat danach, oder ihn nicht doch noch liebt und sich deshalb allem gefügt hat was er wollte. Ich kann es nicht verstehen, sie muss es doch sehen wie er ist und ich fürchte, sie war hin und her gerissen zwischen dem was sie sich erträumte und ihrer Entschlossenheit mir zu helfen, leider waren seine Argumente wohl überzeugender!“ Er spuckte den letzten Satz verachtend aus und fuhr traurig fort: „Leider ist der Weg, den ich gewählt habe nicht der, den sie erhoffte, aber so wie sie sich jetzt verhallt, das ist nicht sie. Er muss sie noch immer mit etwas in der Hand haben und ich wüsste zu gerne was es ist. Ja, sie wäre sicher zu Anfang nicht erfreut gewesen wenn ich dich ihr vorgestellt hätte, aber sie wollte auch nicht, dass ich Pansy heiratet. Sie hätte zu gerne Daphne an meiner Seite gesehen. Sie ist reinblütig, intelligent und sehr emphatisch, das hätte ihr gefallen. Nun, ich glaube aber, sie hätte zumindest versucht dich kennen zu lernen und auch wenn du es schwer gehabt hättest bei ihr, so hätte sie dir doch eine Chance gegeben und ich bin mir sicher, du hättest sie von dir überzeugt. Es wäre schwer für sie gewesen zu akzeptieren dass ich keine Reinblüterin gewählt habe, aber nachdem die Ahnen keine Strafe verhängt haben, wir heiraten konnten, hätte sie es akzeptiert, weil sie keine Angst mehr um mich hätte haben müssen. Sie tut sich schwer damit die alten Vorstellungen ab zu legen, aber sie kann es, da bin ich mir sicher!“ Er musterte sie aufmerksam, während er sprach und sie hörte gespannt zu, schließlich fragte sie: „Und warum sagt sie dann Severus, dass sie aus Liebe nicht gehen kann?“ „Ich weiß es nicht, sie wankt oft stark in ihren Stimmungen, was sie, da mein Vater da sehr drauf bestanden hat, du kennst ja unsere kalte, gefühllose Maske, immer gut verborgen hat, so getan hat als fühle sie gar nichts. Ich denke, wenn sie ihm gegenüber steht, ist sie jedes Mal wieder gefangen, begeistert, denkt sie darüber nach, sieht was er tut, stößt es sie ab, nur so konnte sie damals auch daran denken ihn zu verlassen.“ , erklärte er, aber so recht überzeugt schien er nicht zu sein, sie sah, dass er auch er nicht ganz verstand warum sie so handelte. Vorsichtig fragte sie nach: „Und wenn sie zeitweilig unter einem Imperius gestanden hat? Hast du das schon in Betracht gezogen?“ Er nickte ganz langsam so als wollte er ja sagen, aber nicht darüber nachdenken, schließlich antwortete er ruhig: „Ja, schon….aber wenn, wird sie es nie zugeben, nie sagen, dazu ist sie zu stolz. Sie wird nicht eingestehen, dass er sie wirklich so übertölpeln konnte, sie so unvorbereitet getroffen hat, dass er ihr einen Fluch aufhalsen konnte. Aber ich weiß es nicht, denn während ich in Hogwarts war, hatte ich oft nur wenig Kontakt mit ihnen. Severus war dann immer mein Ansprechpartner.“ Während sie noch verstehend nickte, ratterte es in ihrem Kopf wie sie Draco helfen könnte. Sie hatte eine Idee, denn eines hatte er noch nicht versucht um seine Mutter zu überzeugen: „Was ist denn wenn du mit ihr alleine sprichst? Wenn du sie im letzten Jahr gesehen hast war ich immer dabei, vielleicht lässt sich dich an sich heran wenn ich nicht dabei bin, wenn sie nicht von vorne herein ab Abwehrstellung gehen muss.“ „Das könnte funktionieren, ich werde darüber nachdenken, aber erst mal warte ich noch ein paar Tage ab ob Severus etwas erreicht!“, entschied er und auf ein Mal kam wieder deutlich mehr Leben in ihn. Er raffte sich auf und hielt ihr seine Hand hin: "Lass uns schlafen gehen, wir haben morgen wieder einen langen Tag vor uns." Sie ließ sich von ihm hoch ziehen, sich in die Arme schließen und genoss ein paar Augenblicke seine Umarmung, bevor sie sich voneinander lösten und in ihre Schlafzimmer gingen. Wie jeden Abend, schliefen sie eng aneinander gekuschelt, doch Hermione spürte, bevor sie einschlafen konnten, das Draco noch etwas beschäftigte und sie wusste, von sich aus würde er wieder nichts sagen, also fragte sie nach: „Sags schon Schatz, was beschäftigt dich noch?“ Während sie sich enger in seiner Arme kuschelte und genoss sein Wärme zu spüren, seine starken Arme, die sie hielten und seinen Atem in ihrem Nacken zu fühlen, der sie leicht kitzelte und ihr Schauer über den Rücken jagte. Nach einer Weile antwortete er mit deutlichem Bedauern in der Stimme: „Sie wird, wenn sich nicht ändern, nie ihr Enkelkind kennen lernen. Sie kann so gut mit Kindern umgehen und würde sich sicher sehr freuen. Ich finde das traurig!“ „Hm, lass den Kopf nicht hängen, wir werden das schon noch hinkriegen, erst mal abwarten war Severus erreichen kann! Noch ist unser Baby nicht mal auf der Welt“, versuchte sie ihm Hoffnung zu machen, dann drehte sie sich kurz in seinen Arme, küsste ihn leicht auf die Wange und murmelte, während sie sich wieder umdrehte: „Gute Nacht Schatz, schlaf gut!“ Er erwiderte liebevoll: „Schlaf du auch gut, Schatz!“ Der nächste Morgen begann für beide viel zu früh und zu allem Überfluss, war Hermione auch an diesem Morgen wieder übel. Sie erwachte von einem unguten Grummeln in ihrem Mange, erkannte schnell, worauf das hinaus lief und sprang hektisch aus dem Bett, rannte ins Badezimmer, schaffte es nicht mehr die Tür zu hinter sich zu schließen, sondern konnte gerade noch rechtzeitig die Toilette zu erreichen, wo sie sie geräuschvoll übergab. Sie hörte, wie Draco hinter ihr her kam, das Bad betrat und sie wusste, er wollte ihr helfen, ihre Haare halten, ihr später aufhelfen, aber eigentlich wollte sie diese Hilfe nicht. Es gefiel ihr nicht, denn sie zu übergeben war sicher nicht schön und dass dann auch noch vor seinen Augen zu tun, ärgerte sie. Die ganzen letzten Wochen hatte sie es nicht gestört, hatte seine Fürsorge meistens genossen, doch gerade jetzt wollte sie sie nicht, sie wollte alleine sein. Langsam erhob sie sich, spürte, dass er ihr unter die Arme griff und helfen wollte, doch sie schüttelte seine Hände ab und sagte matt: „Bitte, ich kann das alleine!“ „Ok, wie du meinst!“, antwortete er zögernd und trat ein paar Schritte zurück, doch das war ihr nicht genug, sie wandte sich zu ihm und erklärte ruhig: „Würdest du mich dann bitte alleine lassen!“ Er runzelte erstaunt und verwirrt die Stirn, zuckte dann aber mit den Schultern und verließ das Bad. Sie besah sich im Spiegel, betrachtete ihr leicht blasses Gesicht, bevor sie sich vorbeugte, ihr Gesicht wusch und sich den Mund ausspülte, danach die Zähne putzte um diesen schrecklichen Geschmack ganz los zu werden. Sie wusste selber nicht, warum sie seine Nähe gerade nicht wollte, aber es war so und sie fand, dass er das verstehen musste. Währenddessen war Draco zurück ins Schlafzimmer gegangen, hatte hinter sich die Tür geschlossen. Es verwunderte ihn, dass sie ihn auf ein Mal raus warf, nicht bei sich haben wollte. Nachdenklich begann er seine Schuluniform aus dem Kleiderschrank zu holen und wartete dann, dass sie aus dem Bad kam. Wenig später öffnete sich die Tür und sie trat heraus. Sie war bei weitem nicht mehr so blass wie noch vor ein einigen Minuten und er fand, sie sah wunderschön aus in dem langen, dunkelgrünen Nachthemd und mit den offenen, wirren Locken. Er freute sich schon drauf, bald den Babybauch zu sehen, mit dem sie sicher auch schön sein würde. Langsam erhob er sich vom Bett, während sie auf ihren Kleiderschrank zuging, ohne ihn an zu sehen. Sie öffnete die großen Türen, während er hinter sie trat und seine Arme um ihre Taille legte. Er spürte, dass sie sich unter seiner Umarmung wandte, was ihn überraschte, doch er ließ sie nicht los, lockerte nur seine Arme, weil er dachte, sie wollte sich umdrehen, doch das tat sie nicht, statt dessen fuhr sie ihn an: „Ich hab doch gesagt, dass du mich alleine lassen sollst. Ich will das gerade nicht, deine ständige Überfürsorglichkeit geht mir auf die Nerven!“ Wie als hätte sie ihn geschlagen ließ er sie los, wich zurück, so hatte sie ihn noch nie angefahren seit dem sie zusammen waren. Verwirrt fragte er: „Aber warum, warum stößt du mich so zurück?“ Sie drehte sich um und funkelte ihn an: „Ich kann es gerade nicht haben, dass du mir so nahe kommst!“ Er war verletzt, verstand sie immer noch nicht, nickte aber knapp, schnappte sich seine Klamotten und ging ins Bad, schlug hinter sich die Tür zu. Er konnte nicht verstehen, warum sie so heftig reagierte. Als er wenig später das Bad verließ, saß sie auf dem Bett, hatte sich angezogen und war gerade dabei ihre Haare zusammen zu nehmen. In der Hoffnung, sie hätte sich beruhigt, trat er auf sie zu und fragte ruhig: „Können wir dann frühstücken gehen? Soll ich eben unsere Taschen packen?“ Sie schüttelte den Kopf, während sie versuchte ihre Haare zu seinem Zopf zusammen zu nehmen und erklärte patzig: „Nein, das schaffe ich schon selber, außerdem bin ich noch nicht fertig, das siehst du doch!“ Er zuckte mit den Schultern und erklärte: „Ok, dann warte ich halt, ich wollte ja auch nur wissen, ob du danach frühstücken gehen willst oder noch warten, denn es ist ja noch früh!“ „Geh ruhig schon, ich komme später!“, antwortete sie abwesend, als hätte sie seinen Einwand gar nicht gehört. „Was ist mit dir los Hermione, was hast du?“ Nun sah sie auf, ihn an und fragte zickig: „Was soll ich haben? Du bist doch hier der, der mir nicht mal zwei Minuten Ruhe und Freiheit gönnt!“ Es verletzte ihn, dass sie ihn so anfuhr, dabei war er doch nur um ihr Wohl besorgt, er antwortete, unfreundlicher als er wirklich wollte: „Ich enge dich ein? Das meinst du doch nicht ernst!“ Sie stand auf und ging auf ihn zu, sah ihn ernst an und fuhr ihn aufgebracht an: „Doch, absolut! Ich kann ja nicht mal alleine ins Bad gehen und kotzen, wenn mich diese beschissen Übelkeit aus dem Bett treibt!“ „Du willst also alleine sein? Willst du das ich gehe?“, fragte er hart nach und sie nickte, antwortete zynisch: „Ja, genau, endlich kapierst du es!“ „Fein, dann gehe ich halt!“, gab er kalt zurück, drehte sich ruckartig um, griff nach seinem Umhang, öffnete schwungvoll die Schlafzimmertür, die er danach geräuschvoll ins Schloss warf. Er eilte schnellen Schrittes durch ihre Wohnzimmer, schnappte sich seine Tasche und verließ ihre Räume. Jetzt war er wütend und wusste nicht mal so richtig warum, verstand nicht, warum sie sich gerade gestritten hatten. Er war nicht der Typ, der laut wurde, aber so kalt, wie er gerade mit ihr gesprochen hatte, war er sonst nie zu ihr. Sie hatte ihn angefahren wie noch nie in ihrer Beziehung und das machte ihn wütend. Er stürmte die Korridore entlang und kam wenig später in der noch relativ leeren großen Halle an. Sein Weg führte ihn direkt zu seinem angestammten Platz am Slytherintisch, wo jedoch bisher nur wenige Schüler saßen, da es noch zu früh war. Er genehmigte sich eine große Tasse Kaffee, merkte dies gar nicht, denn eigentlich wollte er ja solidarisch sein und keinen Kaffee trinken, solange sie es auch nicht durfte, griff nach einem Brötchen und beschmierte es großzügig mit Marmelade, während er versuchte sich wieder etwas zu beruhigen. Immer noch fragte er sich, wie diese eigentlich normale Situation gerade so aus dem Ruder hatte laufen könne. Er hatte gespürt, dass sie irgendwie sauer und schlecht gelaunt war, doch hatte ihn das dazu gebracht auch so irrational und fast schon zickig zu reagieren, er wusste es nicht, aber Fakt war, sie hatte den Streit angefangen und er war sich sicher, sie würde ihn auch beenden. Sie würde sicher gleich zum Frühstück kommen und dann würde sich alles wie von selbst wieder einrenken, anders konnte es doch bei ihnen nicht sein. Sie hatte ihm kopfschüttelnd hinterher gesehen, als er aus dem Raum gestürmt war, doch sie lief ihm nicht hinterher, rief ihn nicht, denn irgendwie war sie gerade froh, dass er ging. Heute Morgen konnte sie seine Fürsorge einfach nicht ertragen, es war zu viel gewesen, dass er ihr ins Bad folgte. Vor ihrer Schwangerschaft hatte er das schließlich auch nie getan. Sie band ihre Haare noch zusammen, holte sich den warmen Schal aus dem Kleiderschrank und packte ihre Tasche für den Tag, dann machte sie sich langsam auf den Weg in die Große Halle. Gerade als sie die Eingangshalle über die große Treppe betrat, sah sie, dass auf der anderen Seite Blaise und Daphne aus den Kerkern hoch kamen. Vor der Eingangstür zur großen Halle blieb sie stehen und wartete auf die beiden, die sie freudig begrüßten. Daphne fragte erstaunt: „Wo ist Draco?“ „Der ist schon beim Frühstück, nehme ich an!“, erklärte sie kleinlaut, während sie gemeinsam die große Hallte betraten. Verwundert hob Blaise eine Augenbraue und fragte. „Er ist vor gegangen und das obwohl er doch so sehr auf dich aufpasst?“ Sie nickte nur und zuckte mit den Schultern, gab keine sonderlich informative Antwort, während sie ihnen folgte. Daphne und Blaise steuerten zielstrebig ihren Haustisch an und nahmen wohl an, dass Hermione ihnen folgen würde, denn sie hatten Draco schon dort erspäht. Doch sie ging zum Griffindortisch und hörte noch, wie Daphne ihr hinterher rief: „Hey, wo willst du hin!“ Sie drehte sich um und rief zurück: „Ich esse heute hier!“ Sie sah zwar, dass Daphne sie verwirrt anblickte, doch dann ließ sie sich bei Blaise und Draco nieder und schien dann Draco zu befragen. Natürlich war ihr Auftritt nicht unbemerkt geblieben bei ihrem eigenen Haus, vor allem weil sie sich über die Köpfe der anderen hinweg mit Daphne unterhalten hatte. Sie ließ sich an ihrem Stammplatz bei Harry, Ginny und Neville nieder. Ginny und Harry begrüßten sie, während Neville ganz versunken über einem Buch saß, wahrscheinlich bereitete er mal wieder den Unterricht vor, denn seit dem er Prof. Sprouds Assistent war, hatte er meistens sehr viel zu tun. Verwundert fragte Harry: „Warum sitzt du hier und Draco dort drüben? Nicht das wir nicht gerne mit dir frühstücken, aber seit dem…“ sein Blick wanderte tiefer und er sprach weiter: „… lässt er dich doch noch weniger aus den Augen als sonst und ihr klebt doch fast immer zusammen!“ „Ach, keine Ahnung. Wir hatten wohl Streit, jedenfalls ist er aus unseren Räumen gestürmt. Er ist einfach Überfürsorglich, das nervt echt!“, gab sie bereitwillig Auskunft, während sie sich einen Tee eingoss. Sie achtete nicht darauf, das Ginny und Harry sich verwundert ansahen, sondern widmete sich ihrem Frühstück. Die Übelkeit verschwand meistens sehr schnell wieder und eigenartige Weise war sie danach immer sehr hungrig. Sie löffelte schweigend ihr Müsli und freute sich, als die Post kam und der Tagesprophet. Während sie lass unterhielten sich Ginny und Harry leise, schließlich fragte behutsam Ginny: „Sag mal Hermione, willst du nicht mit Draco reden? Er hat es doch sicher nur gut gemeint!“ Sie ließ die Zeitung sinken und musterte ihre Freundin verständnislos die dann weiter erklärte: „Er kümmert sich doch nur so sehr weil er sich sorgt, das ist doch verständlich!“ „Ja, klar, aber er übertreibt und so lange er das nicht einsieht, sehe ich keinen Grund zu ihm zu gehen!“, erklärte sie kalt, hob die Zeitung wieder und lass weiter. Draco war Schuld das sie sich gestritten hatten, schließlich hatte sie ihm doch freundlich gesagt, dass sie gerade dies Nähe nicht wollte und er hatte sie trotzdem so überfallen, also sollte er sich auch entschuldigen. Ginny seufze und flüsterte Harry zu: „Da haben wir wohl den ersten richtigen Streit, zwei Dickköpfe vor dem Herren, wenn da mal nicht die Hormone verrücktspielen!“ Harry nickte nur, während sie sich erhoben und Harry dann Hermione, die immer noch lass, fragte: „Beleitest du mich zum Unterricht, wir haben ja jetzt Zauberkunst!“ „Oh, schon so spät? Ja, klar komme ich mit!“, sie stopfte die Zeitung in ihre Tasche und während sich Ginny ihrem Jahrgang anschloss, gingen sie und Harry zu Zauberkunst. Harry versuchte auf dem Weg dorthin ein Gespräch mit Hermione zu beginnen, doch offensichtlich war ihr heute nicht danach und schon nach ein paar einsilbigen Antworten von ihr gab er auf, so kamen sie schweigend in den Klassenraum. Hermione steuerte, gefolgt von Harry ihren normalen Platz an und sah dann, dass Draco auch schon auf seinem, der direkt neben ihrem war, saß. Sie zuckte mit den Schultern, dachte sich, im Unterricht konnten sie ja eh nicht reden, also war es auch egal und ließ sich neben ihm nieder. Sie hatte nicht bedacht, dass es ja noch einige Minuten bis zum Beginn des Unterrichtes waren und der Lehrer noch nicht da, doch Draco wollte die Zeit anscheinend nutzten. Er beugte sich zu ihr rüber und flüsterte: „Darf ich mich jetzt wieder um euch sorgen?“ Sie musterte ihn kurz und antwortete dann, genau so leise: „Du darfst dich immer sorgen, aber sei nicht so aufdringlich!“ „Ich bin doch nicht aufdringlich, nur besorgt!“, gab er etwas lauter als gut gewesen wäre, da er aufgebracht war, als Antwort. Einige ihrer Mitschüler, die in ihrer Nähe saßen, drehte sich interessiert um und beäugten sie neugierig, während Hermione Draco wütend anfunkelte: „Ja, natürlich, du bist nur besorgt und rückst mir dabei auf die Pelle. Ich dachte, du willst dich für heute Morgen entschuldigen, doch stattdessen engst du mich gleich wieder so ein!“ Nun sprach sie deutlich zu laut und alle um sie herum spitzten die Ohren, konnten ihren Streit mit verfolgen und zu allem Überfluss, hatte ihr letzter Satz dazu geführt dass auch er wieder wütend war: „Ich mich Entschuldigen? Wofür denn, du hast doch angefangen rum zu zicken!“ „Ich zicke nicht rum!“, antwortete sie arrogant und drehte sich dann demonstrativ um und begann mit dem verdutzten Harry ein Gespräch. Draco sah sie währenddessen kopfschüttelnd an, verstand die Welt nicht mehr, doch hier würde er sie nicht wieder ansprechen, denn ihm war durchaus bewusst, dass alle sie beobachtet hatten und es sicher wieder Getuschel geben würde. So war er froh, als wenige Augenblicke später der Unterricht begann. Sie wechselten die ganze Stunde über kein Wort miteinander, wussten aber beide, dass sie sich aus den Augenwinkeln, oder, wenn der andere nicht hinsah, beobachteten, aber sie waren beide zu stur sich zu entschuldigen und so sprachen sie auch nach dieser Stunde nicht miteinander. Hermione ging sogar so weit ziemlich schnell den Klassenraum zu verlassen und Harry noch zur Eile an zu treiben, sodass sie mit ihm und Neville alleine zur nächsten Stunde, zu Verteidigung gegen die dunklen Künste ging. Remus Lupin erwartete seine Schüler schon und sobald alle da waren würde er den Unterricht beginnen, egal ob es schon geklingelt hatte oder nicht. Hermione hatte sich einen Platz in der ersten Reihe gesucht, auch wenn sie sonst mit Draco in der zweiten oder dritten saß. Als er schließlich mit Daphne und Blaise den Klassenraum betrat, waren alle Plätze neben und hinter Hermione schon belegt, sodass er sich mit den beiden in die vierte Reihe setzte. Hermione versuchte die anderen nicht zu beachten, steckte ihre Nase in ihr Buch und gab vor zu lesen, aber sie kam mich umher zu bemerkten, dass die anderen Griffindormädchen, vor allem Lavander und Pavati tuschelten und auch wenn sie nicht jedes Wort verstand, konnte sie trotzdem heraushören das ihrer und Dracos Name fiel. Es ärgerte sie, dass sie wohl über sie tratscht und es ärgerte sie auch, dass sie sich so hatte gehen lassen und vor allen gestritten hatten. Sie sah nun doch von ihrem Buch auf, als Remus den Unterricht beginnen wollte sie drehte sich kurz um und fing Dracos Blick auf, der sie fragend musterte. Sie hörte auch, dass er ihr eine Frage sandte, doch sich dachte gar nicht dran darauf zu antworten, denn er fragte: „Wieso?“ Er musste doch wissen wieso sie sauer war, schließlich hatte sie ihm Heute morgen oft genug gesagt, dass sie diese Nähe gerade nicht wollte, er sie einengte. Während Remus erklärte, wie sie den Fluch, den sie Heute üben sollten, aussprechen, den Stab schwingen und sich bewegen sollten, hörte Hermione nur halbherzig zu, was für sie unnormal war, aber sie hatte sich auf die Stunde vorbereitet und das Kapitel im Buch schon gelesen, sie war sich sicher, sie würde den Fluch auch so hin bekommen. Stattdessen grübelte sie darüber nach was am Morgen passiert war und ärgerte sich noch immer über ihre Mitschülerinnen. Währenddessen war Draco nicht weniger in Gedanken versunken, denn er verstand noch nicht, wie alles so aus dem Ruder hatte laufen können, so sehr hatten sie sich noch nie gestritten, so gingen sie sonst nie miteinander um. Remus rief nun dazu auf die Tische bei Seite zu schieben, Aufstellung auf zu nehmen und mit dem Üben zu beginnen. Hermione versicherte sich schnell das Harry, der am Pult neben ihrem saß, mit ihr üben wurde und half dann den anderen. Sie nahmen Aufstellung ein und Harry würde als erstes den neuen Fluch versuchen, während Hermione abblockte. Zum Blocken nutzte sie einen einfachen Protego, der reiche. In ihrem Rücken übten Lavander und Pavati, sowie Pansy und Millicent. Eigentlich wollte sie Pansy nicht wieder den Rücken zudrehen, nachdem diese ein Mal versucht hatte sie zu verfluchen, aber gerade dachte sie daran nicht. Sie versuchte sich darauf zu konzentrieren Harry ab zu blocken, doch sie konnte nicht verhindern, dass sie mitbekam wie Lavander und Pavati die Zeit nutzten weiter zu lästern und sich nun auch Pansy einschaltet. Lavander berichtete gerade mit Häme: „Habt ihr gesehen, sie hat sogar heute Morgen alleine gefrühstückt, die haben sich sicher schon vor Zauberkunst gezofft“ Und Pansy fiel gehässig, so dass es im Umkreis alle hören konnte ein: „Da gibt’s wohl ärger im Paradies, aber war doch klar, jemand wie Draco bleibt doch nicht ernsthaft mit einer wie Granger zusammen. Über kurz oder lang musste das doch schief gehen! Tja, zu dumm für ihn, dass er sie geheiratet hat, jetzt kann er sehen wie er das kleine Flittchen wieder los wird!“ Lavander und Pavati kicherten, während in Hermione die Wut immer weiter hochkochte. Sie spürte, dass sich in ihr ihre Magie ballte, dass sie sie richtig fühlen konnte, ihr kam das sehr eigenartig vor, denn das kannte sie nicht, aber sie konnte es auch nicht kontrollieren. Und dann Lavander warf ein: „Wo du recht hast Parkinson, Malfoy ist wirklich eine andere Klasse als Hermione.“ Als Pansy schließlich erwiderte: „Ja, das stimmt, und seht sie euch doch an, die ist doch tatsächlich fett geworden, die ist doch nichts für ein Reinblut, das Draco sich dafür nicht zu schade ist, der ist wirklich tief gesunken!“ Das war eindeutig zu viel, dass sie sie beleidigte hätte sie ja noch schlucken können, aber nun auch noch Draco, das ging zu weit. Sie fühlte ihre Wut in ihr aufsteigen, wollte sich gerade zu Pansy umwenden und etwas entgegnen, als ihr ihre Magie endgültig aus den Händen glitt, sie die Kontrolle verlor. Sie spürte, dass sich ihre Magie förmlich in einer Welle entlud und als sie sich umsah, nahm sie erstaunt wahr, dass um sie herum alle auf dem Boden lagen. Draco war flink wieder auf den Beinen und bei ihr, er war nicht ganz so überrascht wie die anderen und so auch schneller wieder bei Sinnen, denn er hatte gespürt, dass bei Hermione nicht alles stimmte. Er hatte gefühlt, dass ihre Magie immer stärker wurde, dass sie sich zusammenballte, doch er hatte nicht erwartet, dass sie sich so entlud. Besorgt trat er zu ihr und fragte leise, während die anderen sich aufrappelten und verwundert umher sahen um zu ergründen was passiert war: „Alles ok bei dir?“ Sie nickte und flüsterte: „Aber ich weiß nicht wie ich das gemacht habe! Hast du was gespürt?“ Er nickte und fragte sanft: „Darf ich?“ und in Gedanken fragte er weiter: „Uns hier raus holen? Ich denke, wir müssen unbedingt miteinander reden!“ Sie lächelte stimmte stumm zu und er handelte, wandte sich an Prof. Lupin: „Professor, Hermione geht es nicht gut, dürfte ich sie in die Krankenstation bringen?“ Remus, der wusste das Hermione schwanger war, aber auch gesehen hatte, dass sie als einzige stehen geblieben war, während alle anderen von den Füßen gerissen wurden, antwortete verwirrt: „Ja, ok, ausnahmsweise, aber bitte kommt nachher noch zu mir!“ Draco nickte, bot Hermione seinen Arm zum einharken an und sandte ihr währenddessen lächelnd: „Deine Entscheidung!“ Auch sie musste lächeln, erkannte, dass es dumm gewesen war sich so zu streiten sich so aus der Fassung bringen zu lassen, dass ihr die Kontrolle entglitt. Ja, er ließ gerade seinen Charme spielen, aber sie musste auch zugeben, es wirkte, sie liebte es, wenn er so mit ihr umging. Sie harkte sich unter und gemeinsam verließen sie den Klassenraum, während die anderen noch rätselten was geschehen war und Remus dazu aufrief wieder mit den Übungen zu beginnen. Während in den Klassenräumen der Unterricht weiter ging, suchten sich Hermione und Draco eine ruhige Ecke und entschieden sich schließlich für ihren Tisch in der Bücherei. Auf dem ganzen Weg dorthin hatten sie kein Wort miteinander gesprochen, aber das mussten sie auch nicht. In der Bücherei sprachen sie sich sehr leise aus, sodass sie Madame Pinces Aufmerksamkeit nicht auf sich zogen. Sie saßen nahe beieinander, Draco hatte vorsichtig ihre Hände ergriffen und sie dabei gemustert, dann sagte er ruhig und lächelnd: „Es tut mir leid Schatz. Ich weiß, ich bin seit dem du schwanger bist sehr fürsorglich aber ich weiß auch, du verstehst warum!“ Sie nickte und antwortete: „Ja, ich verstehe es und ich weiß ja selber nicht, warum ich heute Morgen so zickig war, vielleicht die Hormone, keine Ahnung, aber lass uns einfach nicht wieder so streiten, ja Schatz?“ Er nickte nur zustimmen und küsste sie dann sanft und zärtlich, was sie nur zu gern erwiderte. Sie hatten sich versöhnt, auch wenn es diesmal ohne große Gesten ausgefallen war, waren sie beide glücklich zu wissen, was sie überhaupt dazu getrieben hatte sich so zu streiten und so neue Streits vermeiden zu können. Es tat gut sich zu versöhnen, denn der Vormittag hatte ihnen beiden nicht gefallen. Sie verbrachten die restliche Stunde, bis zur Mittagspause, eng beieinander sitzend und leise über den Vorfall im Unterricht redend, bis es klingelte. Sie machten sich nicht auf den Weg in die große Halle, sondern gingen direkt in die Kerker, zu den Klassenräumen von Severus um ihm von dem Vorfall zu erzählen, denn eigentlich war genau das eingetreten was er befürchtete hatte, Hermione hatte die Kontrolle verloren, die Frage war nur, wäre dieser Ausbruch auch so stark gewesen wenn sie nicht schwanger wäre. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)