Liebe heilt die Seele von Nira26 (3. Teil zu "Magie des Blutes" und "Rache und Vetrauen") ================================================================================ Kapitel 21: Magie ----------------- Severus verließ reichlich tief in Gedanken Draco und Hermione. Was er hier erfahren hatte, war wirklich außergewöhnlich und bereitete ihm Kopfschmerzen. Er hatte völlig vergessen, dass er Draco ziemlich die Meinung sagen wollte oder eher gesagt, hatte sich mitten in der Standpauke ablenken lassen. Ihm machte Draco wirklich Sorgen, denn er zeigte in den letzten Tagen Verhaltensweisen, die ihm so gar nicht an ihm gefielen. Er verfiel zurück in alte Verhaltensmuster und das ohne Lucius Einfluss und was es noch schlimmer machte, er war sich bewusst, wie er sich benahm und hielt es für richtig, genauso hatte es bei Lucius angefangen. Lucius war nur zuvor nie so gewesen, weil es nicht seine Art war und dann hatte er angefangen sich zu verhalten wie es sein Vater erwartete. Er würde ihn weiter im Auge behalten müssen und er würde eingreifen, wenn er es übertrieb. Draco war zwar schon lange Volljährig, würde in fast zwei Monaten 19 werden, aber offensichtlich brauchte er immer noch Führung. Aber Severus wusste, er musste ihm auch seine Freiheit lassen, sonst würde er total abblocken und außerdem musste er auch seine eigenen Fehler machen. Er würde ihnen morgen anbieten mit ihnen zusammen ihre Fähigkeiten aus zu testen, denn es konnte durchaus gefährlich sein damit ohne adäquate Anleitung rum zu experimentieren und er hatte ja heute schon beobachtet, wie sehr es an ihren Kräften zehrte diese Fähigkeiten zu nutzten. Draco hatte noch am Sonntagabend die neuen Briefe an seinen Anwalt und an Bill los geschickt und bereits am Montag die Antwort seines Anwalt bekommen, der ihnen mitteilte, dass er sich um alles kümmern würde, was wegen der Anzeige gegen McLaggen noch zu tun sei und sich auch um seine Aufträge im Bezug auf den Tagespropheten kümmern würde, das aber dauern konnte. Auch Bill teilte ihm mit, dass er ihre Möglichkeiten überprüfen würde, den Rückzug der Werbeaufträge jedoch schon angeordnet hätte. Nur Rita Kimmkorn hatte noch nicht auf seine Bitte um ein Gespräch reagiert, aber das würde sie sicher auch noch. Doch der Montagmorgen brachte leider auch neue Aufregung und schlechte Nachrichten, die mal wieder der Tagesprophet verkündete. Draco und Hermione hatte ja schon vermutet, dass Cormac der Informant in Hogwarts sein könnte, doch der neuste Artikel bestätigte ihre Befürchtungen, nur war immer noch nicht klar, warum McLaggen das tat und wie er an den Kontakt zu Petel gekommen war. Die Eulen landeten während des Frühstücks und brachten den neusten Tagespropheten, doch anstatt die Sonderausgabe noch mal auf zu wärmen und erneut über den Ausbruch von Lucius Malfoy zu berichten, hatten sie ein neues Topthema. Der Titel sorgte bei Draco nur für Neugier, aber noch nicht für Wut: „Schulleitung von Hogwarts unfähig und manipulierbar.“ Draco musste darüber lachen, denn nach den Vorfällen des Wochenendes hielt er McGonagall nicht gerade für geeignet als Direktorin. Sie war wirklich noch ungeübt in ihrem Amt und ließ zu deutlich erkennen, was sie dachte und fühlte. Sie musste das Pokerface, das Dumbledore getragen hatte, noch lernen, denn das immer freundliche Lächen von Dumbledore war ganz sicher eines gewesen. Er lass gespannt weiter: „Die neusten Ereignisse in der Hogwarts Schule für Zauberei und Hexerei lassen große Zweifel an der Eignung und von Minerva McGonagall als Schulleiterin aufkommen. Wie uns gestern bekannt wurde, hat der neue Hauslehrer von Griffindor einen Schüler, Mr. Cormac McLaggen, der Mitglied des Hauses Griffindor ist, vorläufig suspendiert. Laut Aussage von Mr. McLaggen wurde er aufgrund eines Vorfalles suspendiert, in den auch die beiden Schulsprecher Draco Malfoy und Hermione Granger verwickelt waren. Mr. McLaggen war jedoch der einzige, der aus diesem so starke Verletzungen davontrug, das er die Krankenstation besuchen musste, und auch die Nacht dort verbringen musste. Am Samstagabend verlegte man ihn dann von der Krankenstation ins St.Mungos, da er mit in Kraft treten der Suspendierung die Schule verlassen musste. Mr. McLaggen gab weiter an, dass es ihm ein Rätsel sei, warum nur er, beziehungsweise gerade er, suspendiert wurde, denn er sagte aus, dass er lediglich seiner Mitschülerin Hermione Granger helfen wollte und dazwischen gegangen ist, als Mr. Malfoy handgreiflich wurde. Seinem Eingreifen folgte eine Rangelei in deren Verlauf Mr. Malfoy so hart auf Mr. McLaggen einschlug, dass dieser schwere Verletzungen im Gesicht davon trug. Leider wollte die Schulleitungen auf unsere Anfrage keine Stellungnahme abgeben. Weitere Nachforschungen ergaben, dass Mr. Malfoy und Miss Granger offensichtlich Anzeige gegen Mr. McLaggen erstattet haben und das Mr. Malfoy augenscheinlich keinerlei Strafe für sein Fehlverhalten erhalten hat und noch immer die Schule besuchen darf. Leider war es uns nicht möglich heraus zu finden, wie die Vorwürfe gegen Mr. McLaggen lauten, aufgrund derer die Anzeige erstatte wurde, doch dieses wird Mr. McLaggens Anwalt in den nächsten Tagen klären und uns alle weiter auf dem Laufenden halten. Es ist verwunderlich, dass die Schulleitung sich auf die Seite eines Slytherins zu schlagen scheint, wo doch bekannt ist, dass Minerva McGonagall selbst eine Griffindor war und noch bis letztes Schuljahr die Leiterin dieses Hauses war. Warum lässt sie also einen Griffindor suspendieren, wenn doch die Schuld offensichtlich bei einem Slytherin liegt. Ist die Antwort auf diese Frage mal wieder, das besagter Slytherin Mr. Draco Malfoy ist, dessen Familie in den letzten Jahre horrende Summen an die Schule gespendet hat? Siegt ihr mal wieder Macht und Geld über Anstand und Redlichkeit, oder ist die derzeitige Direktorin einfach unfähig ihre Schule zu führen? Peter Petel“ Er fluchte leise, der Prophet konnte sich momentan anscheinend kein Thema suchen, bei dem er nicht seinen Ruf in den Dreck zog. Er sah auf und fing Hermiones Blick ein, die jetzt wieder bei ihren Freunden am Griffindortisch saß, und er bei den Slytherins. Sie mussten es ja nicht übertreiben und konnten sich wenigstens an die üblichen Gewohnheiten der Schüler halten und unter der Woche an ihren eigenen Haustischen frühstücken. Hermione hatte den Artikel auch schon gelesen und er brauchte sie gar nicht erst still danach zu fragen was sie dachte oder das er reden wollte. Sie nickte nur und erhob sich und er folgte ihr. In der Eingangshalle angekommen machten sie sich gemeinsam auf den Weg zu den Gewächshäusern, da sie in der ersten Stunde Kräuterkunde hatten. Sie liefen nur langsam, denn sie hatten noch viel Zeit bis zum Beginn der ersten Stunde und Draco musste sich erst mal etwas beruhigen, denn er hatte sich vor genommen nicht wieder so aus zu brechen, wie am Tag zuvor. Ein bisschen hatte er sich Severus Worte schon zu Herzen genommen, aber kämpfen wollte er trotzdem, wie ein Löwe, dachte er schmunzelnd aber listig wie eine Schlange. Hermione hatte sich bei ihm untergeharkt und schlenderte langsam über die Ländereien. Sie liefen an den Gewächshäusern vorbei, schlugen einen Weg in Richtung schwarzer See ein und blieben schließlich am See stehen. Es war mittlerweile Anfang November und da sich die Schule im Norden der britischen Insel befand, war es hier auch jetzt schon ziemlich kalt, schon in wenigen Tagen oder spätestens in ein paar Wochen würde es den ersten Schnee geben. Morgens hingen dichte Neben über den Wiesen und heute Morgen waren die Wiesen sogar von Reif bedeckt und ganz Weiß. Sie trugen beide schon ihre Winterumhänge und Hermione genoss es den wunderbar weichen Kaschmirschal zu tragen und die schönen, schwarzen Wildlederhandschuhe, die sie im Sommer in der Winkelgasse mit Draco zusammen gekauft hatte. Damals hatte sie sich dieses Schuljahr noch so leicht vorgestellt und gedacht, es würde ihr einfachstes Schuljahr werden, da es endlich keinen Dunklen Lord und Krieg mehr gab, der sie bedrohte, doch jetzt hatten sie schon wieder dauernd Probleme und Ärger. Doch in Momenten wie diesem hier, in denen sie mit Draco alleine war und eigentlich all den Stress ausblenden konnte, war sie nicht wütend oder enttäuscht über alles, sie war einfach nur dankbar das es hier eigentlich so gut ging. Doch gerade jetzt war nichts perfekt, denn Draco kochte innerlich, rang mit sich. Sie hörte, was er dachte und fühlte, wie er kämpfte und auch litt. Er wusste nicht, wie er mit all dem umgehen sollte und wie er auf die neuen Schmähungen reagieren sollte, schließlich beschloss Hermione, das sie handeln musste, sie begann zu sprechen: „Draco, ich stimme mit dir überein, dass wir McGonagalls Hilfe nicht brauchen, sie misstraut dir und mich hat sie sehr verletzt, das muss sie erst wieder gut machen und wir wissen auch beide, dass es eine dumme Idee war zu glauben wir können ein ganzes Jahr lang geheim halten, dass wir uns lieben und das wir verheiratet sind. Ich finde auch, dass wir für uns selber einstehen können und unsere eigenen Entscheidungen treffen sollten, aber wir sollten nicht die Leute von uns stoßen, die unsere Freunde und Familie sind. Severus wird dich immer unterstützten, wir sollten ihn nicht wieder vor den Kopf stoßen. Ich weiß, das heute Bill kommt, fragt ihn, was er für die richtige Vorgehensweise hält, frag ihn was er tun würde und lass dir von ihm helfen. Ich weiß, du vertraust ihm und legst viel Wert auf seine Meinung. Hör dir auch an was unser Anwalt zu sagen hat und versuche das alles nicht so an dich heran zu lassen. Wir sollten einfach froh darüber sein, dass du noch gerade zum richtigen Zeitpunkt am Freitag gekommen bist und nicht schlimmeres passiert ist. McLaggen wird seine Strafe bekommen und ich bin mir sicher, er wird uns nie wieder zu nahe kommen. Wir haben gestern gesehen, dass wir sehr mächtig zu sein scheinen, was wollen wir denn noch mehr?“ Er hatte ihr schweigend zugehört und weiter raus auf den See gesehen. Seit Freitagabend war er oft tief in Gedanken, er hatte über vieles Nachgedacht und etwas, das erst nur als kleiner Gedanke begonnen hatte, war als tiefer Wunsch in ihm gereift und er war sich absolut sicher, dass er es wollte und es ihr sagen musste. Er hatte gehört was sie gesagt hatte, wusste auch, dass sie mit fast allem recht hatte, doch er konnte gerade nicht direkt darauf antworten. Er sagte unzusammenhängend: „Ich wünsche mir so sehr, dass dies hier einfach alles vorbei ist. Ich will endlich einfach wieder nur mit dir zusammen leben in unserem kleinen Haus. Jeden Morgen mit dir zusammen frühstücken, ohne mich fragen zu müssen wer uns beobachtet oder was ich sagen kann. Ich will dich beim Frühstück einfach küssen können, ohne gleich zum Gespräch von ganz Hogwarts zu werden.“ Er löste seinen Arm von ihrem und legte ihr den Arm um die Taille, zog sie ganz nahe an sich: „Ich will zeigen, dass du meine Frau bist. Ich hasse es, dass ich mir Ausreden einfallen lassen muss um mit dir alleine zu sein oder mit dir im Unterricht zusammen zu arbeiten. Ich hasse es, nicht jedem sagen zu können: „Seht her, das ist meine Frau, Mrs. Malfoy.“ Ich hätte schon vor Wochen dem McLaggen am liebsten eine rein gehauen, weil er dir zu nahe gekommen ist, aber das durfte ich ja nicht. Du weißt, dass ich oft so fühle und dass ich unsere Situation und das Schauspiel nicht mag, aber du hast mitgespielt, weil ich solche Angst habe. Hätte ich dich nicht schon längst geheiratet, dich gebeten meine Frau zu sein, würde ich es jetzt tun.“ Er hatte den Rücken dem See zugedreht und sich vor Hermione gestellt, hielt sich jetzt in seinen Armen und sah ihr tief in die Augen. Der Unterricht hatte schon begonnen, aber das war ihnen gerade egal. Sie sah ihm gebannt in die Augen, hatte wie verzaubert seinen Worten gelauscht, weil es so selten war, dass er so melancholisch und so schonungslos offen und auch gefühlsbetont war. Sie sagte nur leise, während sie den Blick nicht von seinen so traurigen, aber liebevollen, sturmgrauen Augen wenden konnte: „Ich hasse das auch, aber es wird nicht ewig so sein.“ Er sah ihr fest in die Augen, musterte sie und sie sah seine leichte Unsicherheit, aber auch, dass er über etwas nachdachte, etwas Ernstes zu sagen hatte. Minutenlang musterten sie sich, standen in der Kälte, ihr Atem kondensierte vor ihren Gesichtern und um sie herum war es sehr ruhig, nur der See hinter Draco plätscherte ganz leise, wenn das Wasser in kleinen Wellen ans Ufer schlug. Die Schüler, die bis vor ein paar Minuten noch in ihrem Rücken zu den Gewächshäusern gelaufen waren und deren Stimmen durch die trockene, kalte Luft, leise zu ihnen herüber geweht waren, waren seit dem der Schulgong erklungen war, verstummt. Das alles schien meilenweit entfernt von ihnen zu passieren. Sie sahen und hörten gerade nur einander, nichts anderes zählte. Leise, sanft, fast ängstlich sagte er: „Ich will eine Familie.“ Er musterte sie fragend und abwartend, leichte Unsicherheit lag in seinem Blick, weil er ihre Reaktion gebannt erwartete. Er war sich nicht sicher, wie sie über seinen Wunsch dachte, denn darüber hatten sie nie wirklich geredet. Sie war verwirrt, zog leicht die Stirn kraus, während sie ihm weiter in die Augen sah und sagte dann: „Aber wir haben doch eine Familie. Meine Eltern, Severus und nicht zu vergessen, deine Onkel und Tanten, die alle für uns da sind und Familie sind, ganz zu schweigen von unseren Freunden, die noch mehr als die Familie für uns da sind.“ Er wurde unruhiger, erkannte, dass sie ihn falsch verstanden hatte und rang nach Worten, um es ihr zu erklären, schließlich ließ er seine Hände von ihrer Taille auf ihren Bauch gleiten, streichelte zärtlich über ihn und wisperte, während er sie sanft und unsicher ansah: „Ich will eine Familie mit dir, ein Baby.“ Ihre Augen weiteten sich überrascht, sie hatte das so gar nicht erwartet. Niemals hatte sie gedacht, dass er solch einen Wunsch schon hegte und sie selber hatte noch nicht darüber nachgedacht, ob sie es wollte. Er wisperte: „Du musst jetzt nicht antworten, denk einfach darüber nach, bitte.“ Er sah sie flehend an und sie erkannte deutlich seinen tiefen Wunsch und wie schwer es ihm fiel sich so zu öffnen, sie fragte leise: „Aber warum jetzt schon?“ Er zuckte leicht mit den Schultern, flüsterte dann: „Vielleicht, weil ich erkannt habe, das der Zeitpunkt jetzt so gut ist wie jeder andere. Der Krieg ist vorbei, doch es ist utopisch an zu nehmen, das unser Leben sehr bald anders werden wird, wenn wir nichts tun. Ich liebe dich und will mit dir sehr alt werden, doch ich hatte am Freitag solche Angst, er könnte dir was antun. Ich hatte Angst dich zu verlieren, auch wenn es irrational ist. Ich möchte jeden Tag leben, als wäre es der letzte. Ich möchte das Leben genießen und das nur mit dir und warum sollten wir warten? Alles, was andere warten lässt, kann uns doch egal sein. Wir lieben uns, wir sind verheiratet, wir wollen unser Leben miteinander verbringen und können es eigentlich auch gar nicht mehr anders und Gründe wie Geld und ähnliches sind für uns doch nicht relevant. Außerdem hatte ich dank meines Vaters nie eine richtige Kindheit. Durch deine dich liebenden Eltern, habe ich sehen können, was es heißt ein intaktes Familienleben zu haben. Ich möchte auch so etwas erleben! Ich möchte unser Kind sehen, wie es glücklich lacht weil ich, sein Daddy, nach Hause komme, wie es unbeschwert spielt und einfach Spaß hat, wie es mit uns lacht, glücklich ist und traurig, wie Kinder es manchmal sind und dafür nicht gescholten, sondern geliebt wird. Ich möchte es trösten, wenn es hinfällt und sich wehtut, ihm oder ihr dann alles geben, damit unser Kind ganz schnell wieder lachen kann. Ich möchte ihm eine Kindheit ermöglich, wie ich sie nie hatte.“, sprach er sehr bitter „Ich weiß der Wunsch kommt plötzlich, aber in mir ist das Gefühl, das ich schon jetzt ein guter Vater sein könnte und du wärst eine bezaubernde Mutter, da bin ich mir absolut sicher!“, spiegelt sich nun Hoffnung in seiner Stimme. Sie nickte langsam, ließ sich seine Argumente durch den Kopf gehen und schließlich sagte sie leise: „Du hast ja recht, aber mich überrascht dein Wunsch etwas. Lass mich etwas darüber nachdenken, ja? Ich bin nicht abgeneigt, aber ich hatte nicht geplant so früh mit dir eine Familie zu gründen, aber ich hatte ja auch nie geplant dich so früh zu heiraten oder überhaupt je zu heiraten.“ Er nickte bedächtig und er verstand ihre Reaktion auch. Es tat ihm nicht weh, aber es machte ihn trotzdem unruhig, da er in seiner eigenen Entscheidung so sicher war, dass er ihre gar nicht mehr erwarten konnte. „Lass uns spazieren gehen! Der Unterricht hat sowieso schon begonnen und danach haben wir Geschichte der Zauberei, da fällt auch Keinem auf, das wir fehlen. Ich will gerade nachdenken und bei dir sein. Ich würde sonst sicher nicht die Schule schwänzen, aber ich könnte mich gerade eh nicht konzentrieren“, sagte sie ruhig und er stimmte zu, legte wieder seinen Arm um sie und gemeinsam machten sie sich auf den Weg um eine Runde um den See zu gehen. Sie liefen schweigend am See entlang. Draco hin seinen eigenen Gedanken nach, genauso wie Hermione, doch hin und wieder wurde die Neugierde einfach zu groß, er musste wissen was sie fühlte und dachte. Immer wieder nahm er beruhig wahr, dass sie entspannt und ruhig war, aber nachdachte. Er sah immer nur kurz Bilder und Fetzten aus ihren Gedanken, weil er nicht so unhöflich sein wollte lange in ihre Gedanken zu blicken oder tief ein zu tauchen, ohne ihre Erlaubnis. Er sah, wie sie wohl darüber nachdachte wie es wäre schwanger zu sein. Er erkannte ein Bild, wie sie arbeitete und in einem Laufstall ein kleines Kind saß und spielte. Er sah aber auch, dass sie in einem Hörsaal vor vielen Studenten sprach, anscheinend darüber nachdachte Karriere zu machen. Er überlegte, ob er ihr sagen sollte, dass sie das trotzdem konnte, doch er schwieg lieber. Sie waren jetzt schon fast eine Stunde unterwegs, in der sie schweigend nebeneinander am See entlang gegangen waren. Hermione war tief in Gedanken und Draco versuchte ruhig zu bleiben und nicht zu viel in ihren Gefühlen und Gedanken zu lesen, er respektierte ihre Privatsphäre. Sie liefen noch eine Weile weiter am See entlang. Hermione rang mit sich. Sie fühlte sich etwas überfallen davon, dass er einen solchen Wunsch hatte, aber das hieß nicht, dass sie ihn nicht verstehen und vielleicht sogar teilen konnte. Sie blieb erneut stehen und er auch. Langsam drehte sie sich zu ihm und nahm seine Hände in ihre, sah ihm tief in die Augen und fragte, leicht unsicher: „Warum willst du es?“ „Weil ich dich liebe, weil ich eine Familie mit dir will und nichts in meinem Leben mehr aufschieben will. Es gibt nichts, was uns hindern könnte, warum nicht jetzt?“, sagte er ruhig. „Aber wir sind noch so jung!“, gab sie zu bedenken und er lächelte leicht und antwortete: „Waren wir je so wie andere? Wir haben schon so viel erlebt. Haben geheiratet, obwohl wir uns beide es niemals so hätten vorstellen können. Wir haben sehr früh geheiratet, haben einen Krieg gewonnen und ich denke, wir sind auch bereit für ein Kind. Ich weiß, vor ein paar Monaten hatte ich noch eine andere Meinung, aber jetzt, ich bin mir absolut sicher.“ Er zog sie an sich und legte seine Arme um sie, während er ihr tief in die Augen sah, dann wisperte er: „Ich liebe dich und ich wünsche mir nichts mehr als eine Familie und ein Leben mit dir. Ich kann es gar nicht erwarten unsere kleinen Abbilder zu sehen, ein kleines Mädchen das so schlau ist wie ihre Mutter und uns sagt wo es langgeht und ein kleiner Sohn, der so bockig ist wie ich, der mit mir beim Fliegen Spaß hat, ach ich weiß nicht, ich möchte endlich ein normales Leben, Glück, glücklich sein. Haben wir uns das nicht verdient. Ich finde nicht das uns Kinder behindern würden sondern eher bereichern.“ Sie nickte leicht und antwortete schließlich leise: „Ich verstehe deinen Wunsch und ich würde ihm gerne nachgeben, denn du hast ja recht, unsere Situation ist so anders als die von allen anderen. Wir lieben uns außerdem und sind verheiratet, was sollte uns also im Weg stehen. Ich habe bisher nicht darüber nachgedacht, doch ich denke, es würde mir gefallen. Tu uns nur einen Gefallen, keinen Druck. Wir versuchen es einfach und sehen, ob es klappt, wenn es jetzt noch nicht klappt, ist es auch nicht schlimm, schließlich haben wir noch sehr viel Zeit.“ Erleichterung zeigte sich auf seinem Gesicht. Er hatte nicht erwartet, dass sie vor Freude bei seinem Wunsch in die Luft sprang und, dass sie jetzt aber seinem Wunsch zustimmte, nachgab, machte ihn glücklich. Er lächelte leicht und küsste sie sanft, dann sagte er: „Ich verspreche dir, ich werde keinen Druck machen, wir warten einfach ab wie es sich entwickelt, aber du machst mich unglaublich glücklich.“ „Ich liebe dich Draco und ich möchte auch eine Familie mit dir gründen, doch so ganz ist der Entschluss, es jetzt schon zu tun einfach noch nicht bei mir angekommen. Aber ich freue mich schon auf das was kommen wird.“, wisperte sie und schmiegte sich an ihn. Sie standen noch eine Weile einander umarmend am See und setzte schließlich ihren Weg um den See fort. Es störte sie nicht, dass sie den Unterricht verpassten, denn sowohl der Krieg, als auch die Ereignisse der letzten Wochen und Monate hatten ihren Fokus verändert und ihren Blick für das wirklich wichtige geschärft. Natürlich war ihr Abschluss wichtig, aber den würden sie auch so bekommen. Jetzt gerade brauchten sie Ruhe und Zeit zu zweit und die nahmen sie sich. Erst zum Mittagessen kamen die zwei zurück in die Schule. Es war zwar schon recht kalt draußen, aber sie waren beide warm angezogen gewesen und Wärmezauber hatten auch geholfen. Sie betraten gemeinsam die große Halle, strahlten eine Ruhe und Entspannung aus, die man lange nicht mehr bei ihnen gesehen hatte und vor allem, traten sie fest als eine Einheit auf, dieser Eindruck konnte auch nicht dadurch zerstört werden, dass sie sich mit einem zärtlichen Kuss voneinander lösten und Hermione an den Griffindortisch zu ihren Freunden ging und Draco an den Slytherintisch zu seinen. Mittlerweile hatten wohl alle den Artikel im Propheten gelesen und Draco bekam großen Zuspruch von den Slytherins, die auch vorsichtig nachfragten was denn nun wirklich gewesen war. Sie gratulierten ihm dazu, dass er offensichtlich dem Griffindor eine verpasst hatte. Hermione traf jedoch auf ein geteiltes Haus. Einige waren neugierig, wollten wissen was passiert war und versuchten Hermione aus zu fragen, andere straften sie mit Ignoranz, da sie sie dafür mit verantwortlich machen das Cormac suspendiert wurde und ihr vorwarfen, dass sie immer noch mit Draco zusammen war und offensichtlich zu ihm hielt. Harry und Neville begrüßten Hermione überrascht und fragten: „Wo warst du den Vormittag über? Wir haben nur noch mitbekommen wie ihr aus der Halle gerauscht seid und dann hat euch keiner mehr gesehen. Prof. Sproud wollte euch schon Punkte abziehen, aber Neville hat ihr gesagt, dass es dir nicht gut ginge und Draco dich in die Krankenstation gebracht hätte. Binns hat nichts gemerkt, aber wo wart ihr?“ „Aähm, wir brauchten etwas Zeit für uns, der Artikel heute Morgen hat Draco ziemlich aufgewühlt, wie du dir sicher denken kannst“, versuchte sie ruhig zu sagen, ihre Gedanken waren wieder zu ihrem Entschluss gewandert und irgendwie wurde ihr ganz warm ums Herz dabei, dass sie beschlossen hatten ein Kind zu kriegen. Ihr gefiel diese Entscheidung doch mehr, als sie gedacht hatte, musste sie sich selber eingestehen. Harry ließ es auf sich beruhen, er konnte sich schon denken, dass die beiden nach den letzten Tagen etwas Ruhe dringend brauchten und das die täglichen neuen Hiobsbotschaften wahrlich nicht zu ihrem Wohlbefinden beitrugen. Der Nachmittagsunterricht verlief ereignislos. Sie hatten bei Snape Zaubertränke als Doppelstunde und mussten einen Trank brauen. Draco und Hermione arbeiteten gemeinsam an ihrem Trank und wurden auch rechtzeitig zum Ende der Stunde fertig. Einzig Severus Bitte, ihn nach dem Abendessen noch mal zu besuchen, war erwähnenswert. Sie gingen nach dem Unterricht direkt zurück in ihre Räume, denn für den Nachmittag hatte Draco seinen Anwalt Mr. Samson und Bill herbestellt. Sie betraten gemeinsam ihre Räume und machten es sich erst mal auf dem Sofa bequem. Sie würden mit dem Anwalt alle Dinge für den Prozess gegen McLaggen besprechen und Draco wollte abklären was er gegen die Propheten unternehmen könnte. Mit Bill wollte er diskutieren wie der Boykott lief. Bereits kurze Zeit später klopfte es und Draco ging zur Portraittür und öffnete, ließ Bill und Mr. Samson eintreten. Er führte sie ins Wohnzimmer, wo Hermione auf sie wartete. Bill umarmte Hermione freudig und sagte lächelnd: „Hallo Hermione, es freut mich, dich zu sehen. Wie geht es dir?“ „Danke, ganz ok Bill, und wir, wie geht’s Fleur?“, fragte sie ruhig, aber erfreut. „Fleur geht’s gut, ihr Geschäft läuft jetzt richtig an und wir können nicht klagen.“ Mr. Samson hatte das ganze beobachtet und trat jetzt auf Hermione zu er reichte ihr die Hand und sagte freundlich: „Guten Tag, sie müssen Mrs. Malfoy sein, freut mich sie kennen zu lernen.“ Hermione musterte den älteren Zauberer vor sich. Er sah sehr freundlich aus, schien immer ein verschmitztes Lächeln auf dem Gesicht zu haben, aber seine Augen zeugten von einem wachen und scharfen Verstand. Sie dachte sich, dass bei ihm der erste Eindruck des harmlosen Zauberers durchaus täuschte, denn sonst hätte Draco ihm sicher nicht so viel Verantwortung übertragen. Er hatte braunes Haar, das am Hinterkopf bereits lichter wurde und einige graue Strähnen zeigte. Um seine Augen hatten sich kleine Lachfältchen gebildet und seine grünen Augen leuchteten freundlich. Er trug schlichte, aber ordentliche Zaubererkleidung und würde wohl in einer Gruppe nicht groß auffallen, dachte Hermione. Sie erwiderte seinen freundlichen Gruß: „Guten Tag, es freut mich, sie kennen zu lernen Mr. Smason, wollen sie sich nicht setzten. Bill, nimm doch auch Platz.“ Sie führte sie zum großen Esstisch, auf dem Draco schon Tee von den Hauselfen hatte bereit stellen lassen. Während Hermione, Bill und der Anwalt sich hinsetzten, schenkte Draco ihnen allen Tee ein und verteilte die Tassen. Hermione und Draco saßen nebeneinander auf der einen Seite des Tisches und Bill und Mr. Samson hatten ihnen gegenüber Platz genommen. Draco wandte sich an den Anwalt: „Ich denke, sie sollten beginne, was können sie uns neues berichten, geht die Anzeige ihren Gang, müssen wir noch etwas tun und wissen sie schon wann die Verhandlung sein wird?“ Bill hatte Dracos Fragen überrascht gelauscht, denn er wusste nicht wovon gerade gesprochen wurde. „Die Anzeige ist erstattet, wie sie mir am Samstag geschrieben haben, habe ich alles gleich in die Wege geleitet, in ihrem Namen und dem ihrer Frau. Die Aussagen, die Mrs. Lupin aufgenommen hat und die Beweise sind schon an das Ministerium gegangen und ich habe heute Morgen Abschriften davon bekommen. Das Gericht hat mir heute Mittag mitgeteilt, dass der Verhandlungstermin in knapp zwei Wochen sein wird, alles weiter können sie diesen Unterlagen entnehmen“, fasste Mr. Samson zusammen und reichte Hermione und Draco zwei Pergamente. Er fuhr fort: „Ich denke, wir sollten uns noch ein Mal kurz vor dem Prozess treffen und ihre Aussagen besprechen, aber ich bin mir sicher, es sollte keine Probleme geben, denn die Beweise gegen Mr. McLaggen sind recht eindeutig, auch wenn er weiter auf seiner Aussage beharrt, dass er keinerlei Schuld hat und die Tat nicht begangen hat, so sind die Aussagen ihrer Mitschüler sehr aufschlussreich. Wir können jetzt nur noch abwarten.“ Nun mischte Bill sich ein: „Was ist denn passiert Draco? Du hast mir gar nicht erzählt, dass etwas vorgefallen ist weswegen ihr beide eine Anzeige gemacht habt.“ Draco sah kurz zu Hermione und vergewisserte sich, dass er erzählen sollte und begann dann Bill die Ereignisse des Halloweenabends zu erzählen. Auch der Anwalt hörte aufmerksam zu, denn aus dem Mund seines Klienten hatte er die Ereignisse noch nicht gehört, er hatte bisher ja nur die Aussagen gelesen und Dracos Brief an ihn, in dem er ihm auch alles schilderte. Bill war sichtlich geschockt, sah Mitfühlend zu Hermione, als Draco zu der Szene kam, die ihn erwartete hatte als er Hermione endlich fand. Er versuchte nicht zu sehr ins Detail zu gehen, da er schon jetzt spürte, dass seine Wut wieder aufkam. Als Draco seine Schilderung beendete, sagte Bill leise und geschockt: „Gut, das du da warst Draco, nicht aus zu denken. Wie geht es dir Hermione?“ Sie lächelte leicht und sagte: „Es geht schon Bill, Draco ist immer für mich da und meine Freunde auch und solange McLaggen seine Strafe bekommt…. Außerdem ist Draco noch gerade rechtzeitig gekommen. Schon ok.“ Bill nickte und sagte noch: „Da bin ich aber froh. Lass dich nicht unter kriegen Hermione, du warst immer so stark und du bist es noch.“ „Sollen wir jetzt den Rest besprechen, Mr. Malfoy?“, fragte der Anwalt ruhig und Draco nickte ihm freundlich lächelnd zu. „Also, ich habe geprüft, was wir gegen den Propheten aus juristischer Sicht unternehmen können und natürlich ist es möglich, dass sie Anzeige gegen Mr. Petel erstatten, aber ich würde ihnen davon abraten, da es wahrscheinlich zu neuen, ähnlichen Artikeln eines anderen Reporters führen wird. Mr. Malfoy, ich bitte sie, auf meine Erfahrung zu vertrauen und sich diese Anzeige sehr genau zu überlegen.“, erklärte Mr. Samson ruhig. Draco schien zu überlegen, ließ sich die Worte seines Anwaltes durch den Kopf gehen, während Bill einwarf: „Ich habe, wie du wolltest, die Werbeanzeigen zurück gezogen und der Prophet hat auch schon darauf reagiert und wir können auch die Geldstrafe einfordern, aber das wird das Problem nicht lösen. Ich war gerade sehr überrascht, dass ausgerechnet McLaggen jetzt suspendiert ist und so eine Tat begangen hat. Seine Suspendierung kommt uns sehr entgegen, denn du hattest ja vermutete Draco, das er der Informant sein könnte und mich gebeten nach zu forschen. Nun, ich habe einen Defektiv beauftrag, der sehr schnell zu einem Ergebnis gekommen ist, da es nicht wirklich schwer war die Verbindung zu finden zwischen Petel und McLaggen, oder ob es überhaupt eine gibt. Nun, die Frau von Mr. Petel, heißt mit Mädchennamen McLaggen und scheint Cormacs Tante zu sein. Wir wissen jetzt also, wie Mr. Petel an seine Informationen gekommen ist. Ich konnte nicht herausfinden, von wem dieses Arrangement ausgegangen ist, aber ich denke, jetzt wo Cormac suspendiert worden ist und nach diesem eigenartigen Artikel heute Morgen, der dann wohl mit den Ereignissen vom Freitag zusammen hängt, könne wir uns denken wie der Prophet in den nächsten Wochen berichten wird. Wenn es dann zum Prozess kommt, werden wir keine freundlichen Artikel über euch erwarten dürfen und ich bin gespannt, ob siche Mr. Petel immer noch so vehement auf die Seite seines Neffen schlägt, wenn dieser schuldig gesprochen wird und die Anklage erst mal heraus kommt.“ Draco hatte sie Bills Ausführungen ruhig angehört und schien noch weiter in seinen Gedanken gefangen zu sein, schließlich sagte er ruhig: „Ich glaube, ich habe überreagiert mit den Aktionen gegen den Propheten, da haben sie wohl recht Mr. Samson. Ich werde keine Anzeige erstatten, aber ich will das weiter im Auge behalten und ich möchte das du Bill, dem Propheten klar machst, dass sie sich auf einem schmalen Grat bewegen, da fast schon Rufmord begehen. Ich denke, wir bleiben einfach Aufmerksam. Danke Bill, das du nachgeforscht hast und wir sollten aber jetzt vor McLaggen sicher sein, er kann uns ja nicht mehr ausspionieren.“ „Das sehe ich auch so, also ich hoffe nur, dass dieser McLaggen bestraft wird“, stimmte Bill zu. Mr. Samson erhob sich und sagte: „Falls sie keine weiteren Anliegen haben, Mr. Malfoy, würde ich sie dann jetzt wieder verlassen. Ich muss mich heute noch um einiges kümmern und habe nachher noch einen Termin mit einem der neuen Geschäftsführer, die Mr. Weasley eingestellt hat.“ Auch Draco und Hermione erhoben sich und verabschieden den Anwalt um dann wieder zu Bill zurück zu kehren. Nun wurde es ein Gespräch unter Freunden. Bill erzählte, wie erfolgreich Fleur mittlerweile war und das sie schon nach einem Ladenlokal in der Winkelgasse Ausschau hielt, wo sie ihre Kollektion verkaufen konnte. Sie wollte eine Boutique eröffnen und ihre eigenen Kreationen dort verkaufen. Sie unterhielten sich, bis es Zeit zum Abendessen war und Hermione und Draco aufbrachen und auch Bill sich auf den Weg nach Hause machte. Nach dem Abendessen gingen Hermione und Draco gemeinsam runter in die Kerker um Severus zu treffen, wie er gebeten hatte. Sie stoppten vor der Tür zu seinen privaten Räumen und klopfen an. Schon nach wenigen Sekunden wurde die Tür geöffnet und Severus bat sie herein. Er führte sie in sein Wohnzimmer und bat ihnen sogar einen Platz an, was Hermione erstaunt wahr nahm und sich neugierig aber verstohlen in seinen Räumen umsah. Sein Wohnzimmer war nicht groß und viele Möbel gab es auch nicht, lediglich ein Sofa einen Tisch davor, einen Sessel und einen Tisch mit zwei Stühlen konnte sie sehen, dafür gab es einen großen Kamin und viele Regale, die vollgestopft mit Büchern waren. Sie hatte das Gefühl, dass die Bücher sie magisch anzogen, wie sie es auch sonst in der Nähe so vieler Bücher immer hatte. Zu gerne wäre sie an die Regale gegangen und hätte sich die Titel angesehen, das ein oder andere Buch heraus genommen und darin geblättert. Seine Bibliothek war sicher sehr spannend und sie konnte sogar bei ihrer kurzen Musterung erkennen, dass er viele Bücher zum Thema Verteidigung hatte und viele zu Zaubertrankkunde. Severus lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich und von seinen Büchen weg. Schmunzelnd hatte er durchaus bemerkt wie erstaunt und neugierig die Griffindor war. „So, ich würde gerne mit euch eure Fähigkeiten trainieren, was haltet ihr davon? Ich würde gerne mit euch austesten in wie fern ihr zu stabloser Magie fähig seid. Ich würde gerne mit euch Meditation üben, sodass ihr vielleicht lernt eure Fähigkeiten zu kontrollieren und eure Magie zu bündeln. Ich denke, ihr sollte das nicht alleine und ohne Anleitung ausprobieren, denn wir haben ja gesehen, wie erschöpft ihr wart, auch wenn ihr einen sehr komplizierten Zauber gesprochen habt und eure Erschöpfung somit nicht verwunderlich ist, so denke ich nicht, dass ihr es momentan kontrollieren könntet. Ich würde mit euch gerne an einfacheren Zaubern üben, sodass ihr lernen könntet zu kontrollieren wie viel Magie ihr von dem anderen nehmt ohne ihm zu schaden. Ihr müsst das lernen, wenn ihr sie nutzen wollt und dabei möchte ich euch helfen.“ Severus selber schien auch begeistert von der Aussicht diese außergewöhnlichen Fähigkeiten, ihre große Kontrolle der Magie, die sie nur gemeinsam zu haben schienen und ihre große Macht, die, wenn sie ihre Magie verbanden, noch um ein vielfaches stärker war, zu erkunden. Hermione und Draco hatten ja ein ähnliches Angebot erwartet und auch sie brannten drauf ihre Magie zu erkunden. Sie stimmten freudig zu und Severus begann zu erklären: „Ich denke, wir beginnen mit einem ganz einfachen Zauber, den ihr stablos anwenden könnt. Wir beginnen mit einem Kälte- oder Wärmezauber. Ihr müsst vor der ersten Anwendung lernen zu spüren wie eure Magie fließt, versuchen sie greifbar zu spüren und für diese einfachen Zauber müsst ihr sie aber noch nicht bewusst lenken können, sondern ihr nur sagen, was sie tun soll. Ihr müsst nicht, wie bei dem Schutzschild, die vorhandene Magie in andere Bahnen lenken und verteilen, sodass der Schild gleichmäßig stark ist, sonder einfach nur fühlen das sie da ist und sie dann einsetzten, also um einiges leichter. Ich bin mir aber sicher, dass ihr spätestens bei unsere zweiten Stunde Erfolg haben werdet, aber heute üben wir die Meditation und versuchen die Magie zu erfühlen.“ Hermione hatte bis jetzt aufgeregt zugehört, sie würde einen Teil der Zauberei lernen, der weit über Schulnievau lag und sie war wirklich gespannt und nervös, was sicher nicht gut war, denn wie Severus es beschrieb, würde sie sicher innere Ruhe brauchen um die Magie zu fühlen. Auch Draco war aufgeregt und er fragte: „Also, wie beginnen wir?“ „Ihr werdet zuerst beide eure Zauberstäbe vor euch legen, denn für das was wir versuchen bracht ihr sie nicht und sie sind euch sogar hinderlich.“, erklärte Severus, der mittlerweile in dem Sessel Platz genommen hatte und sie aufmerksam beobachtete. Sie legten ihre Zauberstäbe vor sich ab und der Lehrer nickte zufrieden: „Nun entspannt euch, macht euch frei von allem Drumherum. Versucht ihn euch zu gehen, und den Ort zu finden, aus dem ihr eure Magie schöpft, aus dem eure Zauber gespeist werden.“ Hermione versuchte in sich zu gehen, Ruhe zu finden. Ihre Gedanken begannen jedoch immer wieder zu rattern und Severus sagte leise, da er sah das sowohl Draco als auch Hermione versuchten in sich zu gehen: „Lasst eure Gedanken los, ihr dürft nicht daran festhalten!“ Hermione versuchte erst krampfhaft nicht zu denken, doch sie erkannte bald, dass dies nichts brachte. Sie begann bewusst zu Atmen, sich nur auf ihr ein und ausatmen zu konzentrieren und spürte, dass sie wirklich in sich ging, immer mehr entspannte und los ließ. Sie versuchte in sich zu gehen und zu erfühlen, woher ihre Magie kam, wie ihre Zauber sonst gespeist wurden. Sie war auf der richtigen Spur, doch wirklich die Magie zu erfassen, fiel ihr noch schwer. Draco hatte währenddessen mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Die letzten Tage hatten ihn zu sehr aufgewühlt als das er jetzt so komplett abschalten konnte. Immer wieder gingen seine Gedanken zu ihrem Gespräch am Vormittag und wenn er daran dachte, das Hermione seinem Wunsch zugestimmt hatte, durchströmte ihn große Freude. Er konnte diese Erinnerungen nicht unterdrücken, zu schön und gut waren sie. Hermione spürte, das Draco nicht so leicht abschlagen konnte, hatte das Gefühl, dass seine Anwesenheit sie hemmte total ab zu tauchen und wirklich ihre Magie zu fühlen. Schließlich legte sie ihre Hand auf seine, spürte sofort die Welle der Freude und des Glücks, die von ihm ausging und ahnte, woher diese kam, doch sie ließ sich nicht in seine Gedanken versinken, sondern versuchte ihm ihre Ruhe zu vermitteln. Sie erkannte, dass sie nur gemeinsam den Punkt erreichen konnten, an dem Severus sie haben wollte. Sie merkte, das Draco sich von ihr führen ließ, sich nun auch auf seinen Atem konzentrierte und so langsam in den gleichen Zustand glitt, den Hermione erreicht hatte. Als sie spürte, er war entspannt und tief in sich gekehrt, löste sie ihre Hand von seiner und kehrte wieder vollkommen in sich zurück. Sie merkte jetzt, dass die kleine Barriere, die zuvor immer noch da gewesen war und sie behindert hatte, nun weg war. Sie spürte, wie ihre Magie nicht nur durch ihren Köper strömte, sondern wusste auf einmal, dass sie sie auch lenken konnte. Langsam streckte sie ihre Hand aus, legte sie auf den Tisch vor ihr und versuchte ihre Magie in ihre Hände zu lenken. Sie beherrsche nonverbale Zauber schon lange, sie hatten sie in der 6. Klasse lernen müssen und sie war sich sicher, gerade auch keinen Zauber sprechen zu können, ohne die Kontrolle über den Magiefluss wieder zu verlieren. Sie versuchte ihre Magie mit ihrem Willen zu steuern, spürte, wie der Tisch unter ihre Hand kälter und kälter wurde, aber auch wie ihre Kraft aus ihr heraus floss. Eine sehr feine Eisschicht, wie Raureif, bildete sich um ihre Hand auf dem Tisch. Severus holte sie plötzlich aus ihrer Meditation: „Hermione, hör auf, soweit sollst du noch nicht gehen.“ Er sprach energisch und laut und Hermione schreckt hoch. Sie hatte nicht daran gedacht, dass sie die Magie noch nicht nutzten sollten, sondern einfach gehandelt, als sie spürte, dass sie es konnte. Sie sah Severus erstaunt und überrumpelt an und sagte dann leise: „Ich habe es vergessen. War das denn richtig, was ich getan habe?“ Ihr Lehrer entspannte sich sichtlich, als er sah, dass den Zauber abgebrochen hatte und sie zurück war. Er sagte nun ruhig und auch etwas beeindruckt: „Das war mehr, als du tun solltest, als dir gelingen sollte. Wie hast du es gemacht, ohne Anleitung.“ Draco war auch aus seiner Meditation aufgeschreckt, aber schon bevor Severus Hermione aus ihrer geholt hatte. Er hatte staunend betrachtet wie Hermione einen nonverbalen Zauber stablos ausgeführt hatte. Sie sah das Erstaunen und den Stolz in Dracos Blick und die Verblüffung in dem von Severus. Schließlich sagte sie: „Ich weiß es nicht genau. Ich habe die Magie gespürt, habe gefühlt wie sie fließt und plötzlich sie gelenkt und dann gewusst, ich kann das, dann habe ich es einfach versucht.“ „Du bist beeindruckend, Hermione“, sagte Draco nun leise, fast ehrfürchtig. Severus nickte anerkennend und erklärte dann aber: „Ich denke, das reicht für heute. Übt die Meditation, bitte Hermione, zaubere nicht wieder, solange du nicht gelernt hast wie du den Zauber bewusst unterbrechen kannst. Ich würde gerne nächste Woche um die gleiche Zeit wieder mit euch üben. Du hast den Kältezauber nicht nur einfach ausgeführt, wie es das Zeil war, sondern verlängert, ihm immer wieder Energie zugeführt und ihn stärker gemacht, das ist beeindruckend, denn es bedeutet, dass du die Magie gelenkt und gesteuert hast.“ Hermione war überrascht, wie groß ihr Erfolg war, doch sie spürte auch, dass sie nun Müde war. Sie nahmen das Angebot nächste Woche erneut zu üben, gerne an und so verließen sie ein paar Minuten später die Räume des Zaubertränkelehrers. Auf dem Weg zurück in ihre Räume hatte sich Hermione bei Draco eingeharkt. Sie war neugierig, ob sie richtig getippt hatte, was seine Freude vorhin ausgelöst hatte und sie fragte leise: „Woran hast du vorhin gedacht? Du warst so erfüllt von Glück.“ Er lächelte und sagte dann sanft: „An heute Vormittag, an unseren Entschluss. Ich bin glücklich darüber.“ „Ich auch, sehr sogar“, gab sie ruhig und leise zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)