Liebe heilt die Seele von Nira26 (3. Teil zu "Magie des Blutes" und "Rache und Vetrauen") ================================================================================ Kapitel 14: Eltern? ------------------- Hi, es geht weiter, endlich. Ich weiß, es hat einen Tag länger gedauert als versprochen, aber das letztes Kapit war ja auch sehr lang und die nächsten werden auch wieder lang. Ich hoffe, dieses hier gefällt euch. LG, Nira Er saß in seiner kleinen Einzelzelle auf dem einen Stuhl, dem man ihm zusätzlich zu der Pritsche, auf der er schlief, gewährte. Die Zelle maß nicht mal zwei mal zwei Meter, war kalt, nass und dunkel, da es nur ein sehr kleines Fenster gab. Sie glich einem alten Verließ. Die grob gemauerten Wände aus dunklem Stein, auf dem sich an manchen Stellen schon das Moos sammelte, machten die Stimmung noch düsterer. Außer der Pritsche und dem Stuhl gab es noch einen kleinen Tisch, oder eher gesagt eine Holzplatte, die an der Wand befestigt war und als Tisch diente und einen schmalen, klapprigen Schrank, in dem er seine wenigen Habseligkeiten, die er mitbringen durfte, untergebracht hatte. Er genoss es, eine Einzelzelle zu haben, denn normalerweise saßen die Gefangenen hier zu zweit in einer. Seine Einzelzelle empfand er als einen kleinen Luxus, auch wenn er sie wohl nicht bekommen hatte um ihn besser zu behandeln als die anderen, sondern eher weil man ihn auch jetzt noch für zu gefährlich hielt als das man ihn mit einem anderen Gefangenen einsperren konnte. Das Risiko schienen die Auroren einfach für zu groß zu halten. Ihm war das sehr recht, musste er so doch auch nicht mit ansehen wie sich die anderen auf gaben und in Lethargie abdrifteten und langsam, aber immer mehr, zu lebenden Leichen verkamen. Er selbst gab sich nicht auf. Er zählte jeden Tag, den er schon hier war und so wusste er ziemlich genau, dass es Mitte Oktober war und seine Frau ihn heute oder morgen besuchen würde, denn er hatte ihr bei ihrem ersten Besuch vor vier Monaten gesagt, dass sie nur alle zwei Monate kommen sollte. Er brauchte ihre Besuche nicht damit es ihm gut ging, sondern nur um seine Pläne aus zu führen und dafür reichten auch so spärliche Besuche, denn zwischendurch musste er nachdenken und planen. Bei ihrem ersten Besuch hatte Narzissa ihm erzöffnet, dass ihr gemeinsamer Sohn nicht nur ein Verräter an der Familie war, wofür er nach Lucius Ansicht den Tod verdient, sondern auch ein Schlammblut geheiratet hatte und dies sogar nach altem Ritus, was vollkommen unmöglich war. Nun gut, dies würde er später klären, wenn er hier raus war, genauso wie er nochmal genau nachlesen musste, ob seine Erinnerungen an die Bedeutung des Gründerbluts richtig waren. Wenn es stimmte, dann wäre sein Sohn extrem mächtig und er würde dafür sorgen, dass das Schlammblut aus seinem Leben verschwand und er sich wieder seiner Familie zuwandte. Er würde ihm großmütig seinen Verrat und das ehrenrührige Verhalten verzeihen um diese Macht kontrollieren zu können, was er ihm natürlich verschweigen wollte. Das Schlammblut beschmutzt den Stammbaum und das Ansehen der Familie und außerdem war er davon überzeugt, dass sie seinen Sohn ins Unheil stürzen würde, genau wie die Schlammblüter ihn und seinen Bruder ins Unheil gestürzt hatten. Er arbeitete jeden Tag an seinen Plänen, gab sich nicht auf. Er sorgte dafür, dass sein Äußeres soweit es ging gepflegt aussah. Die zwei Stunden bewachten Ausgang innerhalb des Gefägnisses, die er jeden Tag hatte, nutzte er ausgiebig um zu duschen und das Bad zu nutzen und zu trainieren, damit auch sein Körper bereit war, wenn er ausbrach. Zwar war er hagerer geworden, denn das Essen war für jemanden, der fast zwei Stunden täglich Trainierte einfach zu spärlich, aber seine Muskeln waren deutlich gewachsen. Es gefiel ihm, wie sich sein Körper formte. In den Stunden, die er in der Zelle verbringen musste, lass er was immer die Bibliothek auch her gab um seinen Geist nicht verkümmern zu lassen. Er lächelte triumphierend, als er schnelle, klackernde Schritte hörte, wie sie nur die kleinen Absätze von Frauenschuhen verursachten. Sie kam, genau wie er es angeordnet hatte. Auch jetzt hatte er noch Macht über sie, obwohl er hier eingesperrt war. Ihm war bewusst, dass sie dies aus Liebe tat, aber es war ihm egal. Sie war noch nützlich für ihn, so lange würde er ihr auch seine Aufmerksamkeit schenken. Nun trat sie in sein Blickfeld. Er stellte unberührt fest, dass sie nicht gut aus sah. Sie hatte abgenommen, ihre Haut war fahl und ihre Augen zeigten wohl endgültig keinen Glanz mehr. Sie wurde von zwei Auroren an seiner Zelle vorbei geführt und in den Besucherraum gebracht. Er nickte ihr zu, als ihr Blick kurz zu ihm wanderte und dann war sie auch schon vorbei. Gleich würden sie ihn holen kommen und zu ihr bringen. Das kommende kannte er schon, daher trat er ohne auf die Auroren zu warten oder auf eine Aufforderung nach vorne an die Gitterstäbe. Die Auroren traten zu ihm und er drehte sich um und hielt die Hände hinter dem Rücken durch ein kleines Fenster auf Hüfthöhe. Er merkte, wie magisch Schellen um seine Handgelenke gelegt wurden. Er drehte sich wieder um und wartete ruhig, dass die Türe geöffnet wurde und er hinaus treten konnte. Die Auroren nahen ihn zwischen sich und ketteten ihm auch noch die Füße zusammen, sodass er zwei Schellen um die Fußgelenke hatte, die durch eine Kette verbunden wurden. Er wurde Rechts und Links an den Armen gepackt und von den Auroren in den Besucherraum geführt. Der Raum war eine etwas größeres Zelle, die eben so kalt, nass und zugig war, sie seine. In ihr standen nur zwei Stühle, mehr nicht. Man führte ihn zum linken Stuhl, der, wie er wusste, magisch am Boden befestigt war und unter dem sich große Metallringe im Boden befanden, an die er mit den Füssen gekettet wurde. Er musste jedes Mal grinsen, wenn er darüber nachdachte wie viel Angst man wohl sogar jetzt noch vor ihm hatte, obwohl er keinen Zauberstab mehr hatte und ständig unter Bewachung stand. Die Wachen zogen sich neben die Zellentür zurück und beobachteten sie stumm. Narzissa lächelte ihm freundlich entgegen und sagte, in ihrer kühlen, aber typischen Art: „Guten Tag Lucius. Gut siehst du aus.“ Sie schien überrascht, dass er auch nach so vielen Wochen und Monaten Haft noch gut aussah, aber er ließ sich nicht brechen. Auch jetzt saß er aufrecht und Stolz auf dem Stuhl, auch wenn ihm so schnell die Hände im Rücken schmerzten, das konnte er ohne mit der Wimper zu zucken ertragen. Er wusste, seine Erscheinung war noch immer und gerade unter diesen Umständen, herausragend. Seine Haare mochten unter der Haft ein wenig gelitten zu haben und sein blasser Tein war noch etwas blasser geworden, doch seine aufrechte Haltung machte vieles wieder gut und vor allem hatten seine Augen nicht den Glanz verloren und er selber nicht den Kampfwillen. Er musste erneut feststellen, sie sah nicht gut aus und das passte ihm gar nicht. Sie war das einzige Mitglied seiner Familie, das es noch verdiente den Namen Malfoy zu tragen und er erwartete eigentlich von ihr, dass sie Stolz und mit erhobenem Haupt herum lief und daran arbeitete das Ansehen seiner Familie zurück zu erarbeiten, aber er nahm an, dass sie dies nicht tat. Es machte ihn wütend, wie sie sich hängen ließ und dies sagte er ihr auch nun: „Was man von dir nicht sagen kann, Narzissa. Du lässt dich hängen, sieh dich doch nur an. Deine Haltung hast du noch, ja, die ist dir aber auch so ins Blut übergegangen, dass du sie nicht ablegen kannst, aber du lässt dich gehen. Ich lasse es nicht zu, dass du so unsere letzten Chancen zu altem Ansehen zurück zu kehren verstreichen lässt. Reiß dich endlich zusammen. Unser Sohn hat kläglich versagt, ich werde so großherzig sein und ihm die Chance gewähren zu bereuen und in unsere Familie zurück zu kehren, aber du kannst dir sicher denken, an welche Bedingungen dies gebunden ist. Hast du meine Bitten erfüllt?“ Narzissa nickte untergeben und sagte leise: „Ja, Lucius.“ Seine Kritik hatte sie sehr getroffen, aber sie wage es nicht ihm zu wiedersprechen und ihm zu sagen wie schwer es gerade für sie war, denn im Grunde wusste sie selber, dass sie es sich nicht erlauben konnte im Selbstmitleid zu baden. Sie fühlte sich einsam, denn ihr Mann war ihr genommen worden und auch ihr Sohn. Sie würde alles tun was er von ihr verlangte, wenn am Ende das Ziel stand ihre Familie wieder zu vereinen. Sie wusste nicht, ob Lucius Draco vergeben wollte weil er einen Erben brauchte und dies die einzige Möglichkeit war oder weil er seinen Sohn liebte, aber ihr war das auch egal, Hauptsache ihre Familie würde wieder zusammen finden. Lucius nickte huldvoll und fuhr fort: „Gut, dann kann ich mich ja doch noch auf dich verlassen. Wann wirst du zu unserem Sohn gehen?“ Sie sah ihn wieder an und man sah, dass es sie Kraft kostete fest zu sprechen: „Ich werde ihn direkt im Anschluss an diesen Besuch aufsuchen. Er ist wieder in Hogwarts, wie du ja weißt.“ Lucius nickte und antwortete: „Ja, das weiß ich. Du weißt was ich von dir erwarte, enttäusche mich nicht. Haben meine Freunde dich sofort und freundlich empfangen?“ Er stellte die Frage so eigenartig, aber Narzissa wusste genau welche Freunde er meinte und das er wissen wollte, ob sie die Todesser, die ihm bei seinem Plan helfen sollten, dort gefunden hatte, wo er sie vermutete und ob sie ihn unterstützten würde. Narzissa schluckte nervös und antwortete dann: „Ja Lucius, sie waren sehr entgegenkommend und unser Ruf eilte mir voraus.“ Sie spielte gekonnt auf ihre ehemaligen Position in den Reihen der Todesser an. Sie verschwieg ihm jedoch, dass man sie ausgelacht hatte, da sie sich auf die Seite des Wiederstandes geschlagen hatte und dass es sie viel Kraft gekostet hatte die Todesser von ihrem Plan zu überzeugen. Letztendlich hatte wohl nur die Aussicht auf Geld und Lucius Wohlwollen, der unter den Todessern immer noch gefürchtet war, sie überzeugen können. Er musste ihr noch ein Mal zeigen, dass noch immer er die Führung in der Hand hielt, auch wenn er hier eingesperrt war und so sagte er, da es für ihn auch nichts wichtiges mehr gab: „Gut, Narzissa, dann ist unser Gespräch hier beendet. Ich habe nichts weiter zu sagen. Wir sehen uns wie verabredet in zwei Monaten wieder. Auf Wiedersehen.“ Er wandte sich den Auroren zu und sage höflich aber kalt: „Bringen sie mich bitte zurück in meine Zelle, wir sind hier fertig.“ Er nahm aus den Augenwinkeln wahr, das Narzissa noch etwas sagen wollte, doch auch, das sie es dann ließ. Er verkniff sich ein kleines Lächeln, da dies wieder ein Sieg seinerseits war, wenn auch nur ein sehr kleiner. Seine Frau gehorchte ihm immer noch, genau so sollte es sein. Die Auroren lösten magisch die Fesseln vom Boden und führten ihn zurück in die Zelle, während zwei andere Auroren Narzissa zum Ausgang brachten. Als er zurück in seiner Zelle war tat er etwas, das er sonst nie tat. Er legte sich, obwohl es noch helllichter Tag war, auf seine penibel gemachte Pritsche, verschränkte die Arme hinter dem Kopf überschlug die Beine und lächelte siegessicher. Nun hieß es nur noch abwarten, denn sein Plan war bis ins Detail ausgefeilt und fertig und alles andere lief schon. Sie verließ verstört und wütend die Strafanstalt. Eigentlich hatte sie sich vorgenommen nicht wieder vor ihm in Respekt und irgendwie auch Angst zu erstarren, aber sie war wieder zur unterwürfigen Ehefrau geworden und hatte sich von ihm dominieren lassen. Sogar jetzt, wo er im Gefängnis saß, schaffte er es noch. Er hatte wirklich gut aus gesehen, gar nicht wie sie sich ihn nach über sechs Monaten Haft vorgestellt hatte. Er war zwar blasser geworden, aber dies tat seinen aristokratischen Zügen gut und sein helles Haar unterstützte dies nur noch. Sie hasste sich manchmal dafür, dass sie ihn noch immer so abgöttisch, fast schon selbstzerstörerisch liebte, aber sie konnte sich einfach nicht von ihm lösen. Ihre Liebe grenzte an Hörigkeit, aber dessen war sie sich nicht bewusst. Als sie die Schutzzauber des Gefängnisses verlassen hatte, apparierte sie direkt nach Hogsmead. Sie würde jetzt ihren Sohn besuchen. Es war Montag und später Nachmittag, also würde sein Unterricht sicher schon beendet sein. Hoch erhobenen Hauptes und sicheren Schrittes schritt sie in Richtung des Schlosses und betrat es nach einem kurzen Fußmarsch von Hogsmead nach Hogwarts. Sie gebärdete sich wieder Stolz und Stark, die Worte ihres Mannes hatten Wirkung gezeigt, sie durfte sich nicht hängen lassen, wenn sie ihre Ziele erreichen wollte. Ihr kamen ein paar Schüler entgegen, von denen sie wohl auch einige erkannten und dann ehrfurchtsvoll zurück wichen. Wie sie sah, waren dies Slytherins. Als sie außer Sichtweiter der Schüler war, lächelte sie, anscheinend hatte ihre Familie trotz allem noch einen gewissen Ruf und ihr Sohn in Hogwarts noch Respekt. Sie begab sich direkt zum Büro der Direktorin, blieb vor dem Wasserspeier stehen und sagte mit fester Stimme: „Ich möchte zu Prof. McGonagall. Ist sie da? Kann ich hoch gehen?“ Der Wasserspeier glitt bei Seite und am Ende der Treppe erwartete sie schon die Direktorin. Sie musterte die Malfoy kalt und sagte emotionslos: „Was kann ich für sie tun Mrs. Malfoy?“ Narzissa setzte ihre freundliche Maske auf uns begrüßte sie: „Guten Tag Prof. McGonagall. Ich würde mich gerne kurz mit ihnen über meinen Sohn unterhalten und ihn, wenn es möglich ist, auch sprechen.“ Die Direktorin nickte und sagte: „Folgen sie mir doch bitte in mein Büro.“ Die beiden Frauen stiegen hintereinander die Treppe hinauf und Prof. McGonagall wies Narzissa einen der Besucherstühle zu. Sie ließ sich selber in ihren bequemen Lehnsessel sinken und wandte sich der Besucherin zu. „Also, was kann ich für sie tun?“ Narzissa nickte huldvoll und antwortete: „Ich würde gerne wissen, wie sich mein Sohn seit den Ferien macht. Leider ist unser Kontakt zueinander momentan etwas schwierig und ich sorge mich aber dennoch um seine schulischen Leistungen und auch um sein Wohlbefinden in Anbetracht dessen, dass sein Vater im Gefängnis sitzt, sind meine Sorgen sicher durchaus berechtigt. Ich würde auch gerne mit meinem Sohn sprechen und versuchen unser Verhältnis zu reparieren.“ Erklärte sie, womit sie nur zum Teil die Wahrheit sprach, denn sie wusste, dass für ihren Sohn ihr Mann genau dort war, wo er hingehört. Die Direktorin nickte verstehend und antwortete: „Nun, Mrs. Malfoy, wie sie wissen ist ihr Sohn schon sehr lange volljährig, wodurch ich nicht mehr berechtigt bin ihnen Auskünfte über seine Leistungen zu geben solange er dem nicht ausdrücklich zustimmt. Ich kann verstehen, dass ihre Sorge als Mutter um ihren Sohn sicher groß ist, aber lassen sie sich versichern, ihm geht es sehr gut und sie kennen die früheren Leistungen ihres Sohne und können sich da doch sicher denken, dass er nicht wesentlich schlechter abscheiden wird als zuvor. Ich kann ihnen nicht versprechen, dass sie jetzt mit ihrem Sohn sprechen können, denn auch diese Entscheidung liegt alleine bei ihm. Ich werde ihm eine Nachricht schicken, dass sie ihn hier erwarten und ihnen auch gerne meinen Besprechungsraum zur Verfügung stellen, mehr kann ich nicht für sie tun.“ Und sie dachte sich, mehr will ich auch nicht für sie tun, das ist schon mehr als sie verdient. Ihr war bewusst, das Narzissa Malfoy ihren Mann ihrem Sohn vorgezogen hatte. Arthur und Severus hatten ihr dies erzählt und sie fragte sich, was diese Frau wohl plante, dass sie nun auf ein Mal ihren Sohn sprechen wollte. Sie erhob sich, ging zum Kamin und warf etwas Flohpulver in die Flammen, dann Steckte sie ihren Kopf in den Kamin uns sprach deutlich „Schulsprecherräume“ sie konnte das Innere des Kamins der Räume sehen und hörte entfernt Stimmen, sie rief etwas lauter in den Raum: „Mr. Malfoy, ich würde sie gerne sprechen.“ Einen Augenblick später sah sie, wie er sich vor den Kamin Hockte und ihr Gesicht in den Flammen ansah. Sekunden später kniete sich auch Hermione neben ihn. Sie wandte sich an beide: „Hier ist jemand in meinem Büro, der sie sprechen will. Bitte kommen sie sofort zu mir.“ Sie sprach diese Worte nicht so eindringlich weil sie wollte das Draco sofort mit seiner Mutter redet, sondern weil sie die Frau so schnell wie möglich los werden wollte. Sie ging zurück zu ihrem Schreibtisch und wies Mrs. Malfoy: „Gehen sie dort rechts durch die Tür, dahinter liegt mein Besprechungsraum. Ich nehme mal an, sie wollen in Ruhe und privat mit ihrem Sohn sprechen, dort werden sie ungestört sein. Ich schicke ihren Sohn dann zu ihnen, sobald er hier ist.“ Sie erhob sich von dem Besucherstuhl und nickte dankend: „Ja, vielen Dank Prof. McGonagall.“ Sie erhob sich und verließ den Raum. Währenddessen rätselten Draco und Hermione, wer Draco wohl sprechen wollte aber natürlich kam Hermione mit. Wenig später betraten sie gemeinsam das Büro der Direktorin, die sie schon leicht ungeduldig erwartet hatte. „Ah, Mr. Malfoy, Miss Granger, gut, dass sie so schnell kommen konnten. Mr. Malfoy, ihre Mutter wartet in meinem Besprechungszimmer und möchte gerne mit ihnen reden. Ich kann mir durchaus vorstellen wie kompliziert ihre Situation momentan ist, aber bitte, reden sie zumindest kurz mit ihr. Ich denke, sie wird nicht nachgeben, bevor sie dies nicht getan haben und außerdem ist sie ihre Mutter.“ Draco sträubte sich zwar dagegen, wandte sich dann auch noch an Hermione, die jedoch nur nickte und dann leise sagte: „Sie ist deine Mutter.“ Er seufzte und antwortet: „Ja, aber nur kurz und nur wenn du mich begleitest, sie muss uns als Paar akzeptieren, ohne das wird sich unser Verhältnis nie wieder normalisieren.“ Er verspürte eigentlich keinerlei Verlangen gerade jetzt mit seiner Mutter zu reden, denn sie hatte ihn zutiefst enttäuscht, doch anders als sein Vater, der ihm herzlich egal war und der endlich da war, wo er ihn haben wollte, war ihm seine Mutter nicht egal, schließlich hatte er sie von einer sehr liebevollen Seite gekannt und auch wirklich geliebt. Sie war seine Mutter, er liebte sie einfach und vermisste sie manchmal auch. Hermione wusste, dass er seine Mutter liebte und vermisste, deshalb bestärkte sie ihn gerade auch darin mit ihr zu sprechen, auch wenn sie sie so beleidigt hatte. Sie konnte sich vorstellen, dass Narzissa zwischen den Fronten gefangen war, vor allem nach dem was Jonathan ihnen erzählt hatte, verstand sie ein Stück weit das Handeln dieser Frau, die beide Männer, die sie liebte, verloren hatte. Gemeinsam betraten sie daher den Besprechungsraum. Narzissa Malfoy saß hoch aufgerichtet und Stolz auf einem der Stühle an dem runden Holztisch und blickte ihnen emotionslos entgegen. Nur kurz war die Verwunderung in ihrem Blick zu sehen, als Draco mit Hermione den Raum betrat. Dieser Verwunderung folgte Wut und Ärger, die sie jedoch nicht zeigte. Sie erhob sich würdevoll und schritt auf ihren Sohn zu. Sie streckte ihm die Hand entgegen und sagte: „Guten Tag Draco.“ Draco erwiderte ihren Gruß mit einem Nicken, nahm ihre Hand in seine und antwortete: „Guten Tag Mutter.“ Er hauchte ihr einen Handkuss auf, wie es üblich war, trat dann aber sofort einen Schritt zurück. Er hätte sie auch umarmen können, anstatt ihr einen Handkuss zu geben, aber das wollte er nicht und schon die Respektsbezeugung, die ein Handkuss darstellte, war ihm eigendlich nicht ganz recht, aber er tat es trotzdem. Er legte Hermione seinen Arm um die Tallie, nach außen hin sollte es zeigen, dass sie zusammen gehörten, aber Hermione spürte, dass er auch Halt bei ihr suchte, denn dieses Treffen ließ ihn nicht so kalt wie er tat. „Darf ich dir meine Frau offiziell vorstellen? Mutter, dies ist Hermione.“ Er sah Hermione liebevoll an, doch als er seinen Blick wieder seiner Mutter zuwandte, trug er wieder die ausdruckslose Maske. Seine Mutter überging die Vorstellung völlig und sagte kalt zu Draco: „Ich bat darum, dich alleine zu sprechen, seit wann wiedersetzt du dich den Anweisungen deiner Eltern?“ Draco lachte kalt auf, konnte diesen kurzen Gefühlsausbruch nicht unterdrücken und antwortete dann: „Dir sollte bekannt sein, dass ich volljährig bin und das Familienoberhaupt. Ich habe mich deinen Anweisungen, wie du es nennst, nicht mehr zu fügen, außerdem ist es mein Wunsch, dass meine Frau bei diesem Gespräch anwesend ist.“ Seine Mutter sah ihn tadelnd an: „Wo bleibt dein Respekt Draco?“ Nun sprach deutliche Bitterkeit aus Dracos Antwort: „Respekt, wovor denn? Davor das du vor meinem Vater, diesem Tyrann, diesem Schwein, gekrochen bist, davor das du nicht stark genug warst mich, deinen Sohn, zu beschützen? Davor, dass du mich dem dunklen Lord ausgeliefert hast, mich ihm geradezu als Geschenk vorgesetzt hat, damit er mich für seine Zwecke nutzten konnte? Dafür, dass du den Mann der deinen Sohn schlägt und misshandelt mir, deinem Sohn, deinem eigenen Fleisch und Blut vorgezogen hast? Dafür, dass du ihn auch jetzt noch mir vorziehst, obwohl er für seine Straftaten endlich verurteilt worden ist und im Gefängnis sitzt, dir somit nicht mehr gefährlich werden kann? Wofür also Mutter, sag es mir wofür du dir meinen Respekt verdient hast!“ Er hatte sich immer mehr in Rage geredet und sein Arme, der um Hermione gelegen hatte, war hinab gesunken. Hermione hatte seine Hand ergriffen und erst nur leicht gedrückt, aber nach und nach hatte sie gemerkt, wie er den Druck um ihre Hand immer mehr erhöht hatte, bis es jetzt weh tat. Er spürte ihren Schmerz und ließ erschrocken los, sah sie kurz entschuldigend an, doch sie lächelte ihm nur zaghaft zu um ihm zu zeigen, dass es ok war. Narzissa Malfoy war während des Ausbruches ihres Sohnes keinen Millimeter zurück gewichen, doch auf ihrem Gesicht zeigte sich nun deutlich Enttäuschung und Entsetzten. Es dauerte etwas, bis sie zu sprechen begann, doch dann sprach sie überraschend leise: „Ich weiß, dass ich viele Fehler gemacht habe Draco, aber versteh doch, ich liebe deinen Vater und kann ihn nicht aufgeben. Bitte hilf mir ihn zurück zu bekommen. Du hast jetzt die Macht über alles was unsere Familie besitzt und ich weiß, du bist ein viel mächtigerer Zauberer als wir alles es vermutet haben, schließlich hast du Gründerblut, daher bitte ich dich, hilf mir.“ Verwirrt sah Draco sie an: „Was ist Gründerblut?“ Nun lachte seine Mutter überrascht auf: „Du weißt es nicht? Na dann, vielleicht weiß es ja dein ach so schlaues Schlammblut. Der Tempel irrt sich nie, trotzdem werden wir sie nicht an deiner Seite dulden.“ Erneut stieg Wut in Draco auf und die Neugier, was es mit dem Gründerblut auf sich hatte, verebbte sofort. „Du wirst meine Frau respektieren, sie ist schon Mitglied dieser Familie, daran wird keiner etwas ändern können. Solange du nicht bereit bist das zu akzeptieren und ihr als Mensch eine Chance zu geben und deine antiquierten Ansichten über Bord wirfst, haben wir nichts mehr zu bereden, Mutter.“ Er drehte sich ruckartig um und verließ den Raum, Hermione, die immer noch seine Hand hielt, zog er mit sich. Er reagierte nicht darauf, dass seine Mutter ihm noch hinterher rief und er reagierte auch nicht auf die überraschte Direktorin. Eilig verließ er sowohl das Büro, stürmte die Treppen hinab und eilte dann die Korridore entlang. Ihm fiel gar nicht auf, dass er Hermione immer noch hinter sich her zog, bis sie lautstark protestierte: „Draco, halt endlich an. Ich kann nicht so schnell und du tust mir weh.“ Er blieb so abrupt stehen, dass Hermione unsanft in ihn hinein rauschte. Hermione schimpfte: „Aua, pass doch auf. Draco, sprich mit mir, so geht das nicht.“ Er atmete tief durch, versuchte sich zu beruhigen und zu sammeln, dann drehte er sich zu Hermione um und zog sie zu sich. Er hielt ihre Hände, während er ihr tief in die Augen sah, was ihn deutlich beruhigte, schließlich sagte er: „Lass und zurück in unsere Räume gehen und darüber reden.“ Hermione nickte und schweigend gingen sie Hand in Hand zurück in ihre Räume. Sie begegneten niemandem auf dem kurzen Weg, doch wäre es ihnen auch egal gewesen wenn sie jetzt jemand so gesehen hätte, denn Hermione spürte deutlich, dass Draco gerade eigentlich noch viel mehr Zuneigung brauchte als sie ihm mit dem halten seine Hand geben konnte. Wenigsten wusste sie so, was in ihm vor ging. Sie betraten schweigend ihr Wohnzimmer und Hermione zog ihn zielstrebig auf die Sitzecke zu. Sie ließ sich auf einem der Sofas nieder und zog Draco mit sich, bettet seinen Kopf auf ihrem Schoß und so legte er sich auf das Sofa. Hermione begann ihm einfach nur liebevoll durch die Haare zu streicheln, seine Wangen zu streicheln und legte ihm die andere Hand auf die Brust. Sie spürte deutlich das Chaos und die Unruhe, die in ihm herrschte und ließ ihm daher Zeit sich zu sammeln um dann mit ihr zu reden. Nach einigen Minuten des Schweigens, er hatte inzwischen die Augen geschlossen und schien zu genießen was Hermione tat, denn es beruhigte ihn sehr, begann er schließlich leise zu sprechen: „Es tut sehr weh, so mit meiner Mutter reden zu müssen. Du weißt, ich liebe sie, denn sie hat sich so lange um mich gekümmert und war eine liebevolle Mutter, als ich noch ein kleines Kind war. Ich habe lange gedacht, ich könnte ihr nicht verzeihen, dass sie mich so im Stich gelassen hat als Vater meine Erziehung übernahm, aber nachdem ich Jonathans Geschichte gehört habe, ist mir bewusst geworden wie sehr sie gelitten haben muss und das sie nicht Schuld an allem ist. Ich hoffe so sehr, dass sie dich akzeptiert, denn wenn sie das nicht tut, wird es auch keine Versöhnung geben.“ Er verstummte, doch sie sagte nichts, denn sie wusste, wie schwer ihm diese Offenheit gerade fiel. Nach einigen Minuten sprach er weiter: „Ich mag es zwar nicht zugeben, aber ich sehne mich danach meine Mutter wieder in meinem Leben zu haben und zwar so, wie ich sie geliebt habe. Sie war so liebevoll und ich war immer ihr kleiner Prinz, das weißt du ja. Du kannst dich doch sicherlich an die Erinnerung erinnern in der ich mit ihr Tränke gebraut habe. Ich habe einige solche Erinnerungen an sie, doch ich glaube, in den letzten Jahren hatte ich diese wirklich vergraben unter all dem was mein Vater mir angetan hatte unter dem Hass. Meine Mutter hat mir viel begebracht, mich immer mit genommen, wenn sie sich um ihre Pflanzen gekümmert hat, wenn sie Tränke gebraut hat und oft hat sie mit mir die Nachmittage in der Bibliothek verbracht und mit mir gelesen. Sie hat mir lesen und schreiben beigebracht. Eigentlich macht das in Familien wie meiner eine Gouvernante oder Hauslehrerin, aber meine Mutter hat die meisten nach ganz kurzer Zeit wieder raus geschmissen, da sie ihren Ansprüchen nicht genügten. Schließlich hat sie dann beschlossen mich selber zu unterrichten. Sie war damals wirklich eine gute Mutter, doch leider währte die Zeit mit ihr nicht lange. Ich kann mich an etwa drei Jahre fast nur mit ihr erinnern, danach fing die Zeit an in der mein Vater bestimmen wollte wie ich erzogen werde und meine Mutter immer mehr aus meiner Erziehung verdrängte. Er wollte dafür sorgen, dass ich die richtige Einstellung habe, wenn ich nach Hogwarts gehe. Ich musste schon als sechsjähriger die kalte Maske tragen, durfte keine Gefühle zeigen und ich tat alles, was mein Vater wollte, weil ich ihn stolz machen wollte. Traurig, wie groß die Parallelen zwischen seinem und meinem Leben sind und noch viel trauriger, wie er sich aus ähnlichen Ausgangsverhältnissen so anderes entwickelt hat wie ich. Ich verstehe es nicht, denn Samantha hat ihn doch wohl ehrlich geliebt und er sie, wieso hat er sie aufgegeben, wie konnte er das überhaupt?“ Sie schwieg weiter, denn auch sie hatte keine Antwort darauf und wusste auch, dass er keine darauf haben wollte. Für sie beide war das unverständlich. Schließlich sprach er ruhig und besorgt weiter: „Ich hoffe nur, dass meine Mutter nichts Dummes tut und meinem Vater irgendwie hilft, egal was er vor hat, denn das er etwas plant, da bin ich mir sicher. Wir müssen unbedingt auch heraus finden was meine Mutter mit diesem Gründerblut gemeint hat. Wahrscheinlich sollten wir doch bei nächster Gelegenheit dem Manor einen Besuch abstatten und den Tempel besichtigen. Schon Jonathan hat ja danach gefragt ob wir wüssten wie sich der Tempel verändert hat und langsam bin ich auch neugierig. Meine Mutter hat angedeutet, dass ich mächtiger bin, da ich Gründerblut habe, aber bisher habe ich nie gemerkt, dass ich mächtiger bin als andere Zauberer. Ja, mir fliegen neue Zauber genauso zu wie dir, ich lerne sie einfach sehr leicht, aber das ist doch nichts besonderes, außer vielleicht das ich begabter bin als manch andere und du auch begabter bist. Was hältst du davon wenn wir erst mal hier in der Bibliothek nachforschen und dann in den Weihnachtsferien mal das Herrenhaus besuchen, dann brauchen wir auch keine Sondererlaubnis von McGonagall.“ Hermione nickte zustimmend und sagte nun zum ersten Mal etwas zu seinem Monolog: „Ja, ich denke auch, wir sollten erst mal hier die Quellen ausschöpfen und dann können wir immer noch sehen was in den Familienchroniken steht und ob die Bibliothek deiner Familie noch mehr Informationen bereit hält.“ Nach weiterem kurzem Schweigen sagte sie: „Ich verstehe dich übrigens sehr gut. Ich hoffe auch, dass du und deine Mutter euch wieder näher kommt.“ Sie verbrachten den weiteren Abend gemeinsam in ihren Räumen, gingen nicht zum Abendessen und als wenig später Harry und Ginny zu ihnen kamen, die ihnen erzählten das es schon wieder Getuschel gab, da Draco und Hermione beide nicht beim Abendessen gewesen waren, war ihnen selbst das egal. Die nächsten Tage verbrachten sie jede freie Minute in der Bibliothek, denn ihre Neugierde war nun wirklich geweckt und sie wollten unbedingt mehr über das Gründerblut heraus finden. Sie durchforsteten alle Bücher, die auch nur annähernd in Betracht kamen, doch leider wurden sie nur in „Noblesse der Natur: Eine Genealogie der Zauberei“, welches sie in der Verbotenen Abteilung fanden und Hermione schon aus dem Blackanwesen kannte, einen kleinen Hinweis, da in den Stammbäumen mehrere alter Zaubererfamilien als Stammvater ein Zauberer stand, der mit dem Blutstatus Gründerblut eingetragen war. Sie schlossen daraus nur, dass jemand mit diesem Blutstatus mächtiger sein musste als andere Zauberer oder vielleicht eine besondere Manifestation der Magie in sich tragen könnte, aber weiter kamen sie so auch nicht. Sie mussten sich also bis Weihnachten gedulden, bis sie in der Bibliothek des Manors und den Familienchroniken der Malfoys genauere Informationen sammeln konnten. Draco hatte auch noch Jonathan und Severus auf das Gründerblut angesprochen, doch auch sie konnten ihnen nicht weiter helfen. Severus konnte ihm nur sagen, dass er diesen Status auf den alten Stammbäumen gesehen hatte, aber nicht mehr darüber wusste und Jonathan gab ihm zumindest den Tipp im Tempel die Unterlagen zu überprüfen, die in dem Fach hinter dem Namen des Familiengründers im Stammbaum, lagen. Nun hieß es also abwarten und außerdem hatten sie noch eine Menge neuer und anderer Pflichten bis Weihnachten. Unter anderem wollten und mussten sie zwei Bälle organisieren. Zu Halloween sollte es diesmal einen Ball geben, dessen Motto jedoch noch nicht feststand und auch zu Weihnachten war ein Ball geplant. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)